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GoingPublic Life Sciences 1/17

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Märkte & Technologien O D A K N A C j t k e o r p s g n u h c s r o F - h t l a e H e © : n o i t a r t s u l l I Datenschutz und Datensicherheit – beides ohne Zweifel sehr wichtige Aspekte. Hinsichtlich Datenschutz darf jedoch die Frage zulässig sein, inwieweit dies in ausgewogener Art und Weise Berücksich- tigung fi ndet. So war im Vorwort zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über das „Gesetz für sichere digitale Kommuni- kation und Anwendungen im Gesundheits- wesen“ (auch E-Health-Gesetz genannt) zu lesen: „Der Datenschutz hat dabei höchste Priorität.“ Ein Verweis auf den Stellenwert der Gesundheit und das Wohl des Patien- ten oder dessen Abwägung mit Blick auf den Datenschutz fehlen gänzlich. Andere Länder gehen bei diesem Problem deut- lich pragmatischer vor und erlauben es dem mündigen Bürger, selbst zu entschei- den, wem er seine Gesundheitsdaten anvertrauen möchte. Neben dem Datenschutz ist auch die Datensicherheit von besonderer Bedeu- tung, und dies nicht erst seit im vergan- genen Jahr das städtische Krankenhaus Neuss durch einen Computervirus lahm- gelegt wurde. Die Lösungen reichen hier von außergewöhnlich restriktiven Firewalls bis hin zu einer physischen Abkopplung des Kliniknetzes vom Internet. Doch in Anbetracht moderner Sicherheits- techniken wirkt dies beinahe wie die Errichtung eines Burggrabens anstelle des Einbaus einer ordentlichen Schließanlage. Hier liegt das Problem aber meist an einer nicht mehr zeitgemäßen Sicherheitstech- nologie der eingesetzten Software. Viele Krankenhaussoftware-Systeme über tragen die Daten zwischen Servern und Anwen- dercomputern unverschlüsselt, und es bleibt in diesen Fällen als einziger Ausweg die digitale Abschottung der gesamten Krankenhaus-IT-Landschaft. Wege nach vorne Dass es auch anders geht, zeigte zum Bei- spiel die US-amerikanische Krankenhaus- kette Mayo Clinic gemeinsam mit Apple. Hier wurde 2014 den Patienten erstmalig die Möglichkeit geboten, ihre eigenen parametrisierten Daten vom Krankenhaus direkt auf ihr Smartphone übertragen zu bekommen. Erste Ansätze zum Informa- tionsaustausch zwischen Arzt und Patient werden mittlerweile auch in Deutschland von den Softwaresystemen für nieder- gelassene Ärzte angeboten. So können online Termine vereinbart oder Folge- rezepte bestellt werden, aber wirklich E-Health ist das noch nicht. E-Health aus Deutschland: Quadratur des Kreises oder lösbare Herausfor- derung? Professionelle E-Health-Angebote sind derzeit noch selten, insbesondere aus Deutschland. Wie die Herausforderungen ISO-13485, Informationen sie gelöst werden können, zeigt die gemein- nützige Online-Plattform CANKADO (www.cankado.com). Um einen Einsatz sowohl in der Routine als auch in klinischen Studien zu gewährleisten, musste eine Vielzahl von Vorgaben beachtet und umgesetzt werden, wie beispielsweise ISO-27001, GAMP-5, AMG, GCP-V, ICH/GCP E5 und EU GMP Annex 11. CANKADO wurde für die Onkologie entwickelt. Ärzte können auswählen, welche in welchen Intervallen von ihren Patienten haben möchten. Und im Gegenzug können Krebspatienten ihr eigenes Verlaufstage- buch über Wohlbefi nden, Ernährung, Bewegung, Schmerzen sowie andere Beschwerden beziehungsweise Beobach- tungen erstel len und werden zeitgleich bei der Medikamenteneinnahme unterstützt. Letztendlich kann der Patient seine gesamte Krankenakte hinterlegen und diese mit jedem Arzt seiner Wahl teilen. Hierdurch ist es möglich, dass sich die Patientenakte immer dort befi ndet, wo sie zum Wohle des Patienten benötigt wird. Zusammenfassend gesagt sind profes- sionelle E-Health-Lösungen in Deutsch- land schwierig, aber machbar, und viel- leicht ist eines Tages „E-Health Made in Germany“ das Zeichen für höchste Ansprüche und höchste Qualität. (cid:81) 01-2017 „Digitale Transformation“ ls 43

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