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GoingPublic Life Sciences 1/17

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Märkte & Technologien Abb. 3: Einschätzung IT-gestütztes Diagnose- und Therapieinstrument IBM hat mit „Watson“ ein IT-gestütztes Diagnose- und Therapieinstrument entwickelt, das zumindest in Teilen die ärztliche Arbeit substituieren soll. In den USA wird mit „YourMD“ eine App angeboten, die mittels künstlicher Intelligenz differenzierte Patientengespräche führen soll. Wie bewerten Sie eine solche Entwicklung? (n= 275 bis n=292) Das wird zu einer hohen Quote an Fehldiagnosen und -behandlungen führen. 22,6% 47,7% 17,8% 8% 3,8% Ich halte diese Entwicklung für gefährlich. 42,5% 24,7% 20,2% 8,9% 3,8% Die Digitalisierung hat Vor- und Nachteile. Eine unaufgeregte Haltung ist hier am besten. 27,8% 34,7% 22,6% 11,5% 3,5% Das könnte die Arbeit der Ärzte in Zukunft erschweren. 23,0% 36,5% 21,6% 14,9% 3,9% So etwas würde das Verhältnis zwischen Arzt und Patient zerstören. 23,3% 34,5% 23,7% 11,5% 7% Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen. Ich befürworte diese Entwicklung. 2,1% 7,5% 25,0% 3,6% 21,8% 2,9% 10,5% 20,0% 29,5% 37,1% stimme ich voll zu stimme ich eher nicht zu stimme ich eher zu stimme ich gar nicht zu weder noch Quelle: MIPH – Mannheim Institute of Public Health (Heidelberg University) drei die Verbesserung der Versorgung von Patienten in größerer Entfernung (29%). Bei der Frage nach den größten Proble- men im Zusammenhang mit E-Health steht die oft diskutierte Datenschutzfrage für die befragten Ärzte überraschenderweise nur auf Rang zwei (61,8%). Den ersten Platz belegt die Aussage, die praktische Umsetzung sei noch unausgereift: Gut zwei Drittel der befragten Ärzte sind die- ser Ansicht (67,2%). An dritter Stelle steht ebenfalls ein eher verwaltungstechnisches Argument, näm- lich dass E-Health zu viel Aufwand verur- sache. „Es wäre sehr sinnvoll, wenn die Körperschaften der Ärzte und Zahnärzte in Bezug auf E-Health nicht alles selbst und dadurch quasi doppelt erfi nden und anschließend doch inkompatibel zueinan- der sind. Und dann vielleicht noch regional unterschiedlich...“, kritisiert beispiels- weise einer der befragten Ärzte. Und eine Ärztin merkt an: „Die Digitalisierung bzw. die Störungen dieser Technik haben im letzten Jahr 30% meiner Zeit, 35% meines Geldes und 90% meiner Nerven gekostet.“ Hier besteht offenkundig noch viel Bedarf für die administrative Vereinheitlichung und Stabilisierung. Zukunftsaussichten und erwartete Veränderungen 72% der befragten Ärzte erwarten, dass sich ihre ärztliche Arbeit in den nächsten Jahren durch die fortschreitende Digitali- sierung ändern wird (Abb. 2). Bei der Bewertung dieser Aussicht zeigt sich innerhalb dieser Gruppe ein recht ausge- wogenes Bild: Rund 20% der Ärzte sehen die erwarteten Veränderungen positiv, ebenfalls rund 20% betrachten die Aus- sichten mit Sorge und knapp 30% reagieren pragmatisch und „nehmen es, wie es kommt“ Abb. 2: Erwartete Veränderungen im Zuge der Digitalisierung Wird sich durch die Digitalisierung der Medizin Ihre Arbeit als Arzt/Ärztin substanziell in den nächsten Jahren ändern (müssen)? (n=310) 9,4% 22,3% 18,7% 21,3% 28,4% Quelle: MIPH – Mannheim Institute of Public Health (Heidelberg University) Ja, und ich finde es anregend und prinzipiell gut. (22,3%) Ja, und ich sehe es mit Sorge. (21,3%) Ja, und ich werde es nehmen, wie es kommt (28,4%) Nein, die Digitalisierung wird meine Arbeit nicht wesentlich beeinflussen. (18,7%) Ich weiß es nicht. (9,4%) – insgesamt eine eher unaufgeregte Hal- tung der meisten Ärzte bei diesem Thema. Zur Einführung IT-gestützter Systeme Die Einführung IT-gestützter Systeme zur Diagnose und Therapie betrachten die befragten Ärzte größtenteils kritisch (Abb. 3): 70,3% befürchten eine hohe Quote von Fehldiagnosen und -behandlungen, 67,2% halten die Entwicklung für gefähr- lich. 57,8% glauben, dass diese Entwick- lung das Verhältnis von Arzt und Patient zerstören würde. Dagegen befürworten lediglich 13,4% diese Entwicklung. Über- raschend ist allerdings, dass sich den- noch 62,5% der Responder für eine unauf- geregte Haltung aussprechen. Fazit Weiter zu analysieren wäre, inwieweit die Vorstellung, ein datengestützter Algorith- mus könne substanziell genuin ärztliche Arbeit substituieren, das Selbstverständ- nis der Ärzte beeinfl usst. Auch muss sich zeigen, ob es überhaupt gelingt, Algorith- men zu schaffen, die die „ärztliche Kunst“ abbilden, verbessern und präzisieren können. (cid:81) 01-2017 „Digitale Transformation“ ls 15

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