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GoingPublic Life Sciences 1/17 - Medizin im Netz

Die Digitalisierung eröffnet Krankenversicherten neue Möglichkeiten

Märkte & Technologien Medizin im Netz Die Digitalisierung eröffnet Krankenversicherten neue Möglichkeiten Die Eltern machen sich Sorgen. Die Fußgelenke ihrer Tochter sind geschwollen. Die Dreijährige ist matt, möchte nicht mehr laufen, sondern nur getragen werden. Diese Symptome werfen beim Kinderarzt Fragen auf. Keine der Behandlungen schlägt an. Inzwischen hat der Arzt jedoch einen Verdacht. Er nimmt online Kontakt zu einem Spezialisten auf. Von Heiner Beckmann Trainings wie PRO MIND bieten Patienten mit psychischen Beschwerden Hilfestel- lung und überbrücken die Wartezeit auf einen Therapieplatz. Kinder mit einer angeborenen Sehschwäche können zu- hause behandelt werden. Regelmäßige Fahrten zur Therapie entfallen, weil die Mädchen und Jungen mithilfe der „App auf Rezept“ ihr „schwaches“ Augen spielerisch auf dem Tablet oder am PC trainieren können. Ein Drittel der Deutschen nutzt Gesundheitsapps Die Chancen der Digitalisierung für eine bessere und zeitgemäße Versorgung haben Krankenkassen inzwischen erkannt. Sie erfüllen damit Kundenerwartungen. Fast ein Drittel der Deutschen hat auf dem Handy Gesundheitsapps installiert1. Mehr als die Hälfte der Deutschen mit Internet- zugang gab bereits 2015 an, mindestens einmal pro Jahr im Internet nach Informa- tionen zur Gesundheit zu suchen2. Die ZUM AUTOR Heiner Beckmann ist Landesgeschäftsführer der BARMER in Nordrhein-Westfalen. Der gebürtige Mülheimer ist seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Führungspositionen bei der Krankenkasse tätig. R E M R A B © : n o i t a r t s u l l I Mithilfe innovativer Technologien, beispielsweise Telemedizin, lassen sich Versorgungslücken schließen. B innen weniger Sekunden übermittelt er die Patientenakte an den Rheuma- Experten. Die Akte wird dabei elek- tronisch verschlüsselt. Wenige Minuten spä- ter stehen sich der Kinderrheumatologe und die junge Patientin virtuell gegenüber. Nach der Online-Untersuchung liefert der Experte die Diagnose – juvenile idiopathische Arthri- tis. Der passende Therapievorschlag an den Kinderarzt folgt. Die Eltern atmen erleichtert auf. Die Ursache ist geklärt. Und das durch eine Diagnose aus 500 km Entfernung. 1) Unveröffentlichte Daten der Bertelsmann Stiftung 2) Gesundheitsmonitor 2015 der Bertelsmann Stiftung und BARMER GEK Telemedizin ist in Deutschland Realität – allerdings nicht überall Dieses Szenario ist bereits Realität. Längst profi tieren im Jahr 2017 Patienten von der Telemedizin. Voraussetzung für einen digi- talen Austausch mit dem Doktor wie bei PädExpert ist ein Angebot der Kranken- kasse. Zur Regel im deutschen Gesund- heitswesen gehören telemedizinische Pro- gramme nicht. In strukturell schwachen Regionen, wo Spezialisten rar sind, oder in Ballungs- räumen mit überfüllten Arztpraxen und langen Wartezeiten schließen digitale Programme Versorgungslücken: Online- 40 ls 01-2017 „Digitale Transformation“

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