Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GoingPublic Life Sciences 1/17 - Milliardenmarkt digitale Psychotherapie

Das Potenzial moderner Technologien

Märkte & Technologien Milliardenmarkt digitale Psychotherapie Das Potenzial moderner Technologien für eine verbesserte Erkennung und Behandlung von psychischen Erkrankungen Auf über 1 Bio. USD schätzt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Kosten, die den Industrienationen jedes Jahr durch psychische Erkrankungen entstehen. Das entspricht 3-4% der Wirtschaftsleistung. Depressionen gehören mit über 350 Mio. Betroffenen zu den häufi gsten Formen unter den psychischen Erkrankungen. Von Felix Frauendorf in 70% aller Fälle sind Hausärzte die erste Anlaufstelle für Menschen mit Depression. Depressions-Screening-App als Empowerment An dieser Stelle fehlt es bislang an leicht zugänglichen, kundenfreundlichen und sicheren Angeboten, die Betroffene bei der Erkennung unterstützen, Aufklärung leisten und eine Brücke zur Regelversor- gung schlagen. Ein erster Schritt zur Schließung der Versorgungslücke ist bei- spielsweise die Smartphone-App Mood- path, die seit Ende 2016 kostenlos über den App Store verfügbar ist und im Rahmen einer Pilotstudie mit der Freien ZUM AUTOR Felix Frauendorf ist Gründer und Geschäftsführer von Aurora Health und für die Themen Finanzierung und Marktein- füh rung verantwortlich. Zuvor absolvierte er ein Studium der inter nationalen Betriebs- wirtschaftslehre in Berlin und Indien und arbeitete als Unternehmensberater sowie als Manager für verschiedene Start-ups. h t l a e H a r o r u A © : n o i t a r t s u l l I D epressionen haben aufgrund ihrer Komplexität und Folgen eine besondere gesundheitspolitische und ökonomische Bedeutung. Jedoch erhalten selbst in Ländern mit einer fort- schrittlichen Gesundheitsinfrastruktur wie Deutschland weniger als 10% der Betroffe- nen eine leitliniengerechte Versorgung. Kernproblem besteht in der Erken- nung psychischer Erkrankungen Die Gründe für solche Versorgungsdefi zite sind vielfältig. Schon die Erkennung einer Depression gestaltet sich schwierig, da neben dem gesellschaftlichen Stigma auch die Unsicherheit bei den Betroffenen eine Rolle spielt. Betroffene sind sich häu- fi g nicht darüber im Klaren, dass sie an einer behandlungsbedürftigen psychi- schen Erkrankung leiden, und hoffen, dass ihr „Stimmungstief“ mit der Zeit wieder abklingt. Obwohl depressive Episoden durchaus auch ohne Psychotherapie wie- der vorübergehen können, besteht bei ausbleibender professioneller Versorgung ein hohes Chronifi zierungsrisiko und die Gefahr zur Suizidalität. Auf das Problem der mangelhaften Erkennung depressiver Erkrankungen und die Notwendigkeit, ins- besondere Hausärzte bei der Diagnose besser zu unterstützen, wird auch von der Bundesärztekammer hingewiesen. Denn 30 ls 01-2017 „Digitale Transformation“

Seitenübersicht