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Plattform Life Sciences 2/2017

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Abb. 1: M&A-Volumen weltweit im Healthcare-Bereich (in Mrd. USD) 400 350 300 250 200 150 100 50 0 392,4 379,9 283,4 221,3 227,7 208,4 181,2 184,7 174,3 116,8 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Mergermarket Trend Report tiven Produkten. Die wesentlichen Gründe dafür sind Patentabläufe und Pipeline- Lücken, die für eine permanente Umsatz- erosion sorgen. Beispiel Gilead: Das Biotech-Unterneh- men hatte von 2013 bis 2015 mit der Vermarktung der bahnbrechenden Hepa- titis-C-Medikamente Sovaldi und Harvoni ein gigantisches Umsatzwachstum ver- zeichnet. Jedoch sind die Verkaufserlöse seit 2016 aufgrund zunehmender Konkur- renz rückläufi g. Außerdem heilen die Hepatitis-C-Therapeutika von Gilead einen Großteil der Patienten, sodass der verblei- bende Kundenpool immer kleiner wird. Der medizinische Erfolg von Gilead wird gewissermaßen zum wirtschaftlichen Bumerang. Der Konzern sitzt auf riesigen Cash-Reserven, hat aber in Relation zur aktuellen Umsatzbasis wenige nennens- werte neue Therapien in der Pipeline. Dementsprechend erwarten viele Investo- ren, dass Gilead neue Produkte zukaufen wird. Gilead ist kein Einzelfall. Den großen Pharma- und Biotech-Konzernen gehen bereits seit Jahren permanent Marktanteile verloren, weil sie Patentabläufe nicht in einem ausreichenden Umfang durch neue Blockbuster-Therapien ersetzen können. Daher sind sie insbesondere bei Unterneh- men mit Produkten mit Seltenheitswert bereit, hohe Übernahmeprämien zu zah- len. Denn Firmen, die innovative, bereits Gilead (WKN 885823) US-$ 100,00 75,00 50,00 40,00 30,00 20,00 Stück 25.000.000 12.500.000 0 LOG (c) Tai-Pan Kurs:67,21 (-0,59 / -0,87%) - SMA(38):7.850.517 2011 2010 04.01.2010 2012 2013 2014 2015 1849 Kurse Umsatz: 2016 7.126.917 2017 08.05.2017 Quelle: Tai-Pan Kapitalmarkt & Investment in klinischen Studien validierte Therapien mit klarer Wettbewerbsdifferenzierung entwickeln, verfügen aufgrund einer Quasi-Monopolstellung über eine sehr hohe Preissetzungsmacht und sind damit wirtschaftlich attraktiv. Potenzielle Übernahmekandidaten Zwei Arzneimittelhersteller, die sich im von Medical Strategy beratenen Fonds Medical BioHealth-Trends befi nden, wer- den in der Presse aktuell als potenzielle Übernahmekandidaten gehandelt. Erstens könnte Gilead möglicherweise Incyte schlucken. Das amerikanische Biotech- nologie-Unternehmen entwickelt schwer- punktmäßig Wirkstoffe zur Behandlung von Krebs und entzündlichen Krankhei- ten. Das Hauptprodukt Jakafi , ein JAK- Inhibitor, ist bereits zur Therapie der Knochenmarkerkrankungen Myelofi brose und Polycythaemia vera in den USA und Europa zugelassen. Darüber hinaus entwickelt Incyte im Rahmen einer Kooperation mit Merck den IDO1-Enzym-Hemmer Epacadostat, der im Wesentlichen eine Immunreaktion gegen Krebszellen stimulieren soll. Die Wirksam- keit des Prüfpräparates wird derzeit in einer Phase 3-Kombinationsstudie mit dem PD1-Checkpoint-Inhibitor Keytruda als Erstlinientherapie zur Behandlung von Melanomen erprobt. Zudem ist der Start von Zulassungsstudien in Kombination mit Keytruda folgenden vier Krebsindikationen geplant: nicht-kleinzel- liger Lungenkrebs, Nierenzellkarzinom, Blasenkrebs sowie Plattenepithelkarzi- nomen des Kopfes und Halses. Laut Indus trieexperten wird das Spitzenumsatz- potenzial für die Kombination von Epaca- dostat mit Keytruda in den genannten onkologischen Indikationen auf jährlich 4,8 Mrd. USD geschätzt. Außerdem könnte sich Novo Nordisk für Global Blood Therapeutics interessie- ren. Hier fi nden angeblich bereits Über- nahmegespräche statt. Das US-Biotechno- logie-Unternehmen hat sich auf die Behandlung von Blutkrankheiten speziali- siert und den Wirkstoffkandidaten GBT440 entwickelt. Dabei handelt es sich um ein oral zu verabreichendes Therapeutikum zur Prävention der Sichelzellenanämie. GBT440 wird derzeit in einer klinischen Phase 3-Studie getestet. Analysten schät- zen das globale Spitzenumsatzpotenzial pro Jahr auf bis zu 5 Mrd. USD. in den 02-2017 „Personalisierte Medizin“ ls 45

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