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Plattform Life Sciences 2/2017 - Mit Zellen heilen

Patientenindividuelle Knorpelzelltransplantate zur Behandlung von Knorpelschäden

Märkte & Technologien Mit Zellen heilen Patientenindividuelle Knorpelzelltransplantate zur Behandlung von Knorpelschäden Knorpelschäden heilen nicht! Das wussten schon die Ärzte der Antike, und dieses Dogma galt fast bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Heute gibt es dank der Fortschritte in den Bio- und Materialwissenschaften innovative biologische Therapien zur Behandlung von Knorpelschäden. Von Dr. Klaus Maleck und Dr. Karin Benz Abb. 1: Herstellung von NOVOCART 3D, einem innovativen, patientenindividuellen Transplantat zur Behandlung von Knorpelschäden I Entnahme einer kleinen Menge Knorpel II Expansion der Knorpelzellen III Besiedelung des Trägermaterials Membran Schwamm mit Zellen Einsaat der Zellen in die Die Trägermatrix besteht aus einer dreidimensionale Trägermatrix. undurchlässigen Membran und einem schwammartigen Anteil. Quelle: TETEC AG W eltweit erleiden jährlich etwa 6 Mio. Patienten traumatische Knorpelschäden im Kniegelenk. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 30.000 Menschen am Knorpel behan- delt. Meist sind jüngere, sportlich aktive Menschen betroffen. Eine kurze, intensive Fehlbelastung des Gelenkes reicht aus, um solche Schäden zu verursachen. Nach einer solchen initialen Schädigung entwickelt sich meist eine Arthroseerkrankung mit substan- ziellen funktionalen Einschränkungen. Bei jedem Transplantat ständige Qualitätskontrollen Innovative Therapien zur Knorpelregene- ration, wie sie heute zur Verfügung stehen, verwenden körpereigene Zellen. Zur Her- stellung von Knorpelzelltransplantaten werden aus einem kleinen Knorpelstück, das aus einem unbelasteten Areal des Gelenks entnommen wird, Knorpelzellen gewonnen, vermehrt und anschließend mit einem Biomaterial als Zellträger in den Defekt eingebracht. Die Zellen, die noch 28 ls 02-2017 „Personalisierte Medizin“ im Defekt vorhanden sind, sind zahlenmä- ßig zu wenig und zu inaktiv, um diesen zu heilen. Im Transplantat sind sie jedoch in ausreichender Anzahl und Aktivität anwe- send, so dass sie den Defekt nach der Transplantation mit der natürlichen Knor- pelmatrix auffüllen können. Die Herstel- lung eines Knorpelzelltransplantates ist in der Abb. 1 für das Produkt NOVOCART 3D der TETEC AG dargestellt. Knorpelzelltransplantate (ACT; autolo- ge Chondrozytentransplantate) werden für jeden Patienten individuell hergestellt. Jedes Transplantat muss hohe Qualitäts- kriterien erfüllen. Daher wird die Qualität des Transplantats während der Herstel- lung und vor dem Versand mit zell- und molekularbiologischen Methoden über- prüft. Erst nach bestandener Qualitäts- kontrolle wird das Transplantat an die Klinik ausgeliefert und transplantiert (Abb. 2). Nur so ist ein ausgezeichnetes klinisches Ergebnis gewährleistet. Die klinischen Ergebnisse der ACT sind sehr gut. Insbesondere bei größeren Defekten ist das Verfahren den konventionellen Methoden, wie der Mikrofrakturierung ZU DEN AUTOREN Dr. Klaus Maleck, MBA, ist Vorstand der TETEC AG. Dr. Karin Benz ist Leiterin der Forschung und Entwicklung der TETEC AG.

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