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Plattform Life Sciences 2/2017

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Kapitalmarkt & Investment Abb. 2: Versorgungskette im Specialty-Pharma-Bereich Quelle: Medios AG Verbesserte Wachstumschancen für Unternehmen Die zunehmende Bedeutung von Specialty- Pharma-Arzneimitteln verbessert somit nicht nur die Gesundheitsversorgung chronisch und genetisch erkrankter Patienten, sondern auch die Wachstums- chancen von Specialty-Pharma-Unterneh- men. Die besten Chancen haben neben den Entwicklern der Medikamente Akteure, die die fi nalen und besonders wichtigen Stufen der Versorgungskette abdecken, sprich die Herstellung der zeitkritischen, individualisierten Medika- mente und die spezielle Patientenversor- gung vor Ort. Die Kompetenz in der Herstellung der individualisierten Medizin gewährleistet einerseits die optimale Behandlung der Patienten, anderseits wird dieses Know-how in der Zukunft der Gesundheitsversorgung immer bedeuten- der werden, weil nur gezielt eingesetzte Therapien eine ungehemmte Kostenexplo- sion verhindern können. Um sich in diesem Wettbewerb durchzusetzen, müssen Specialty-Pharma- Unternehmen langjährige Erfahrung mit- bringen und höchste Qualitätsstandards erfüllen. Zudem sollten sie über die notwendigen räumlichen und fi nanziellen Kapazitäten verfügen und ihre Prozesse zur Senkung der Betriebskosten digitali- sieren. Finanzielle Mittel über Börsengang Nicht alle Specialty-Pharma-Unterneh- men verfügen über die fi nanziellen Mittel, die sie für den Ausbau der Produktions- kapazitäten und die Ausrüstung der Labore benötigen. Dieses Problem lässt sich zum Beispiel durch einen Börsen- gang lösen. Um an frisches Kapital zu gelangen, müssen die Unternehmen dem Kapitalmarkt eine überzeugende Equity Story präsentieren. Strategie und Ziele sollten Investoren, Analysten und Finanz- journalisten deutlich machen, dass der Specialty-Pharma-Markt aufgrund der medizinischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hervorragende langfris- tige Wachstumschancen bietet. Anleger können durch eine Beteiligung an einem börsennotierten Specialty-Pharma- Unternehmen von diesen Trends profi - tieren. stark zu wie früher. Laut einer Studie des US-Branchenmediums Fierce Pharma sind die Umsätze der weltweit größten Pharma- und Biotechkonzerne im vergangenen Jahr zwar erneut gestiegen, das Wachs- tum hat sich jedoch – unter anderem wegen der Sättigung des Marktes – ver- langsamt. Der durchschnittliche Umsatz der weltweit 15 größten Unternehmen der Branche stieg um 4% und fi el damit gegen- über den Vorjahren vergleichsweise moderat aus. Vier der 15 Unternehmen verbuchten sogar Rückgänge. Investitionschancen nicht von Firmengröße abhängig Wer sein Geld in Specialty-Pharma-Unter- nehmen investieren will, sollte nicht unbedingt auf die Größe des Unterneh- mens achten. Zum einen bieten kleinere Unternehmen, die sich auf die Patienten- versorgung und die Herstellung von Infu- sionen spezialisiert haben, im Vergleich zu den großen Konzernen, die sich vor allem auf die Entwicklung von Wirkstof- fen konzentrieren, deutlich bessere Wachstumschancen und höheres Kurs- potenzial. Zum anderen tragen diese Unternehmen nicht die Risiken einer langjährigen Wirkstoffentwicklung. Das kann ein Vorteil sein, wenn es wieder, wie im Jahr 2015, zu einer Überhitzung kommt. Damals stürzte der Nasdaq Bio- technology Index, eines der wichtigsten Branchenbarometer für Wirkstoffent- wickler, dramatisch ab. Bis heute haben sich die Aktienkurse vieler Biotech-Kon- zerne nicht davon erholt. „Big Pharma“ wächst (zu) langsam Ein weiterer Grund gegen größere Unter- nehmen ist das langsame Wachstum, denn „Big Pharma“ legt längst nicht mehr so Regulatorische Entwicklungen beachten Anleger sollten aber auch regulatorische Entwicklungen im Auge behalten. Dazu gehört beispielsweise das kürzlich vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Arzneimittelversorgung in der Gesetzlichen Krankenkasse (AMVSG). Ziel des AMVSG ist es unter anderem, die Versorgung onkologischer Patienten mit in Apotheken hergestellten Infusionen fl ächendeckend für alle Versicherten sicherzustellen. Durch das im Rahmen des AMVSG beschlossene Verbot von Zytostatika-Ausschreibungen und die Abschaffung der exklusiven Zytostatika- Verträge zwischen Krankenkassen und Apotheken erlangen Versicherte mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Apotheken. Dadurch wird in Zukunft nicht mehr nur der Preis, sondern viel mehr die Qualität im Mittelpunkt des Marktinter- esses stehen, was günstige Rahmen- bedingungen für hochspezialisierte Pharma-Unternehmen schafft. Für In- vestoren, die in Deutschland in diesem Segment inves tieren möchten, ergeben Investment- sich somit chancen. interessante 02-2017 „Personalisierte Medizin“ ls 43

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