Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Plattform Life Sciences 2/2017 - Sind Personalia entscheidend für die Personalisierte Medizin?

In Deutschland werden die Rufe nach einer „nationalen Strategie“ immer lauter

Einführung m o c . a i l o t o F – h o t n e k © : n o i t a r t s u l l I Sind Personalia entscheidend für die Personalisierte Medizin? In Deutschland werden die Rufe nach einer „nationalen Strategie“ immer lauter Es ist nun über eine Dekade Zeit vergangen, seit der damalige Senator Obama versuchte, den „Genomics and Personalized Medicine Act“ (GPMA) durch den US-Kongress zu bekommen, ein Versuch, der viele weitere Jahre lang mit diversen Neuanläufen eines immer wieder überarbeiteten und ergänzten Gesetzestextes nicht von Erfolg gekrönt war. So gibt es auch das darin enthaltene „Offi ce for Personal Healthcare“ als Bestandteil des US-Gesundheitsministeriums nicht, eine in den überarbeiteten Gesetzestexten enthaltene „nationale Biobank“ entsteht erst seit Mitte 2016 an der Mayo Clinic – als Teil der schließlich vom Präsidenten Obama 2015 ausgerufenen „Precision Medicine Initiative“ (PMI). Von Dr. Georg Kääb E in weiterer Teil dieser dann präsidi- alen Initiative ist das sogenannte „all-of-US“-Forschungsprogramm, das über die longitudinale Untersuchung einer nationalen Kohorte von rund 1 Mio. US-Bürgern ein gewaltiges moleku- larbiologisches Forschungsprogramm be- inhaltet und über die führenden Institutio- nen der US-Gesundheitsforschung verteilt. In diesen Zusammenhang fällt auch das „moon-shot“-Programm, das der ehemalige US-Vizepräsident mit seinem Namen (viel- mehr dem seines an einem Hirntumor ver- storbenen Sohnes) verknüpfen konnte und in dem für die nächsten zehn Jahre rund 6 Mrd. USD für den Kampf gegen den Krebs bereitgestellt werden sollen. USA geben Startschuss Dieser als etwas rückwärtsgewandt erscheinende historische Einstieg soll zeigen, dass es selbst im (zumindest bis- her) gelobten Genom-Land USA ein gutes Jahrzehnt dauern kann, bis aus einer ersten gesetzlichen Initiative eine kraft- volle, fi nanziell stark ausgestattete Pro- grammatik wird – und dass dies offen- sichtlich sehr stark u.a. mit der Person Obama zu tun hatte (nicht die Verzöge- rung, sondern natürlich die schlussend- liche Umsetzung). Es soll an dieser Stelle nicht der Versuch unternommen werden, vorherzusagen, was die neue US-Adminis- tration mit all diesen Vorgängerinitiativen machen wird, es bleibt festzuhalten, dass man in den USA zumindest einen deut- lichen Startschuss gegeben hat – und manchmal ist das ja fast wichtiger, als der Zieleinlauf nach einigen weiteren Stadion- runden. Nun sollte man nie Deutschland mit den USA vergleichen, sondern eher Europa, 12 ls 02-2017 „Personalisierte Medizin“ um in den Zahlenkategorien einigermaßen im Maß zu bleiben. Auf der anderen Seite ist es geradezu erstaunlich, dass viele der in den US-Initiativen aufgeführten ZUM AUTOR Dr. Georg Kääb ist Unternehmenssprecher, Leiter Corporate Communications, der BioM Biotech Cluster Development GmbH. Der studierte Biologe hat am Max-Planck- Institut für Neurobiologie promoviert.

Seitenübersicht