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Die hGears AG will noch im zweiten Quartal an die Frankfurter Wertpapierbörse. Der Getriebehersteller plant das IPO im Prime Standard. Das Angebot besteht aus der Platzierung neuer Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem Volumen von etwa 65 Mio. EUR. Außerdem verkaufen Altaktionäre einen Teil ihrer Aktien.

Mit dem Erlös des Börsengangs will hGears das Wachstum im Bereich E-Mobilität vorantreiben. Der Großteil soll in zusätzliche Produktionskapazitäten für Komponenten für E-Bikes und Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten investiert werden. Darüber hinaus will das Unternehmen Schulden tilgen.

Hauck & Aufhäuser fungiert als Sole Global Coordinator und zusammen mit ABN AMRO (in Kooperation mit ODDO BHF SCA) als Joint Bookrunner für den Börsengang.

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hGears wurde 1958 gegründet. Die Firma entwickelt und fertigt hochpräzise Komponenten für die Anwendung in drei verschiedenen Geschäftsbereichen: E-Mobilität, E-Werkzeuge und Konventionell, also Premium- und Luxusautos, Motorräder und industrielle Anwendungen. Das Unternehmen blickt auf mehr als 60 Jahre Erfahrung in der zerspanenden Stahlverarbeitung und Sintermetallproduktion zurück.

Die Geschäftsbereiche E-Antrieb machten im Jahr 2020 gemeinsam 68% des Konzernumsatzes aus, E-Mobility war dabei der größte Geschäftsbereich mit 36%. Der klare strategische Fokus liegt laut hGears künftig auf dem Geschäftsfeld E-Mobility. Die Produkte in diesem Bereich umfassen Zahnräder, Antriebswellen und andere funktionskritische Komponenten, die in verbrennungsfreien elektrischen Antriebssystemen für E-Bikes sowie für Elektro- und Hybridfahrzeuge eingesetzt werden.

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Zum Blue-Chip-Kundenstamm von hGears gehören Zulieferer, die Systeme zum maßgeschneiderten Einbau in Endprodukte entwickeln: unter anderem Bosch und Schaeffler. Außerdem sind Erstausrüster wie Stihl, Makita und Hilti Kunden der Firma. Die Gesellschaft profitiert laut eigener Aussage von langen, stabilen und nachhaltigen Beziehungen zu ihren Kunden.

In den meisten Fällen arbeitet hGears mit seinen Kunden in einem „Co-Development“-Prozess zusammen, um Komponenten zu entwickeln und technologisch optimale Lösungen zu finden, die den Spezifikationen entsprechen. Diese Verfahrensweise soll dem Unternehmen den entscheidenden Vorteil bei der Gewinnung von Projekten in neueren Märkten, wie der E-Mobilität bringen und zudem bestehende Geschäftsbeziehungen zementieren.

Das Wachstum des Geschäftsbereichs E-Mobility ist die zentrale Säule der Wachstumsstrategie von hGears. Der Absatz von E-Bikes in Europa wird zwischen 2019 und 2025 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 22% wachsen (Quelle: Cycling Industries Europe). 2025 sollen über 12,5 Millionen E-Bikes verkauft werden. Von den insgesamt 4,6 Millionen verkauften E-Bikes in Europa im Jahr 2020 enthielten laut Unternehmen bereits etwa zwei Millionen hGears-Komponenten. Auch das Absatzvolumen von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Europa soll zwischen 2018 und 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 43% wachsen (Quelle: IHS 2021).

hGears will von diesen Entwicklungen profitieren und verweist auf eine starke Erfolgsbilanz hinsichtlich steigender Profitabilität und organischem Wachstum im Bereich E-Mobilität. Der Konzernumsatz 2020 betrug 126,3 Mio. EUR. Der Umsatz des Geschäftsbereichs E-Mobility stieg im Vergleich zu 2019 um 59%.

Die Gesellschaft plant auf Basis der bestehenden Pipeline an bereits gesichertem Kundengeschäft mit weiter sicheren Umsätzen: Die Visibilität des für 2021 geplanten Umsatzes liegt bei 100%, für 2022 bei 87% und für 2023 bei 71%, sodass das Unternehmen laut eigener Aussage eine klare mittelfristige Umsatzprognose abgeben kann. Die Bruttomarge lag 2020 bei 57,2% und die bereinigte EBITDA-Marge bei 18,0%. Sowohl die Bruttomarge als auch die bereinigte EBITDA-Marge sind seit 2018 jedes Jahr gestiegen. Im Jahr 2020 hatte die Gesellschaft eine Free-Cashflow-Konversionsrate von 48%.

hGears will den Konzernumsatz mittelfristig auf 250 Mio. EUR verdoppeln und den Umsatz des Geschäftsbereichs E-Mobility auf 150 Mio. EUR mehr als verdreifachen.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab