Das bayerische Spezialchemieunternehmen AlzChem strebt den Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Börse an und hat bereits mit der Zeichnungsfrist begonnen. Das Unternehmen erwartet Emissionserlöse aus neuen Aktien in Höhe von bis zu 54 Mio. EUR, die u.a. in den Aufbau einer neuen Produktionsstätte fließen sollen. Insbesondere in seiner Wachstumssparte „Spezialchemie“ sieht AlzChem hohes Wachstumspotential.

Börsengang

Die AlzChem AG hat zusammen mit ihren operativen Tochtergesellschaften die Konditionen für ihren geplanten Börsengang Deutsche Börse allgemeinim Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse festgelegt. Innerhalb der vom 27.Januar bis 8.Februar anvisierten Zeichnungsfrist werden AlzChem-Aktien zu einem Preis zwischen 20 EUR und 27 EUR angeboten.

Das Angebot bezieht sich auf 8,1 Mio. auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag. Rund 5,4 Mio. Wertpapiere davon sind Stammaktien aus dem Bestand der verkaufenden Aktionäre, während mittels Kapitalerhöhung 2 Mio. neue Aktien ausgegeben werden sollen. Zusätzlich werden im Rahmen einer Greenshoe-Option bis zu 739.000 bestehende Aktien aus dem Besitz der verkaufenden Aktionäre angeboten.

AlzChem erwartet ein gesamtes Transaktionsvolumen (inkl. Greenshoe) von 162,6 bis 219,5 Mio. EUR. Der Bruttoemissionserlös aus den neuen Aktien würde sich auf 40 bis 54 Mio. EUR beziffern und der Streubesitzanteil des Grundkapitals (inkl. Greenshoe) wird 62,5% betragen. Die Bandbreite der AlzChem-Marktkapitalisierung nach erfolgreichem Börsengang beläuft sich auf 260 bis 351 Mio. EUR.

Société Générale Corporate & Investment Banking und die Baader Bank begleiten den Börsengang als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. Co-Lead Manager ist die ODDO SEYDLER BANK AG.

Mittelverwendung

Die Aktien werden aktuell von drei Family Offices und zu einem geringen Anteil auch vom AlzChem-CEO Ulli Seibel gehalten. AlzChem plant mindestens 35 Mio. EUR der angestrebten Nettoerlöse aus dem Verkauf der neuen Aktien in den Bau einer weiteren Produktionsanlage zu investieren. Darüber hinaus soll in die Ausweitung bestehender Produktionsanlagen investiert werden. AlzChem stellt in diesen zwei seiner Spezialchemieprodukte her.

„Wir haben unseren kontinuierlichen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2016 fortgesetzt und konnten unsere Profitabilität steigern. Mit den geplanten Investitionen in die Produktionskapazitäten für die beiden Spezialchemieprodukte CreAMINO und Creapure wollen wir unser strategisches Ziel erreichen, auch zukünftig profitabel zu wachsen. Wir streben danach, mit unseren Produkten insbesondere von externen Wachstumstreibern wie der zunehmenden Weltbevölkerung, dem Trend zum gesunden Altern sowie der wachsenden Bedeutung von Energieeffizienz zu profitieren“, betont Seibel.

AlzChem CEO Ulli Seibel
AlzChem CEO Ulli Seibel

Unternehmen

AlzChem mit Hauptsitz im bayerischen Trostberg gilt als vertikal integriertes Chemieunternehmen mit etwa 1500 Mitarbeitern. Das Spezialchemieunternehmen produziert und vermarktet chemische Erzeugnisse der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid- Wertschöpfungskette (NCN-Kette). Mit vier Produktionsstätten in Deutschland, einer Carbid-Fabrik in Schweden, einer Vertriebstochter in den USA und einer Tochtergesellschaft in Shanghai verfügt AlzChem auch über ein internationales Standbein. Operativ unterteilt sich AlzChem in die Geschäftssegmente „Specialty Chemicals“ sowie „Basics & Intermediates“. Hinzu kommt noch ein kleines Segment „Other & Holding“, bei dem es sich im Wesentlichen um Dienstleistungen rund um den Chemiepark Trostberg handelt.

Das mit einem Umsatzanteil von rund 51% größte Geschäftssegment „Specialty Chemicals“ konzentriert sich auf die Produktion und den Vertrieb hochwertiger chemischer Erzeugnisse. Dazu zählen u.a.: Futtermittelzusatzstoffe für Agrarbetriebe, Nahrungsergänzungsmittel, hochreine Guanidinsalze für die Biotechnologie-, Diagnostik- und Pharmaindustrie sowie Siliziumnitridpulver für die Keramik-, Beschichtungs- und Photovoltaikindustrie. „Basics & Intermediates“ verantwortet 41,6% des Umsatzes und stellt Zwischenprodukte aus den Ausgangsstoffen Calciumcarbid und Calciumcyanamid her. Dazu zählen landwirtschaftliche Spezialdüngemittel und Gemische zur Roheisenentschwefelung für die Metallurgie.

„Das zukünftige Wachstum wird im Wesentlichen aus dem Bereich Spezialchemie kommen, wo wir planen stark zu wachsen, während der Basics- und Intermediates-Bereich eher stabil bleiben soll“, so Ulli Seibel.

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