Die Relevanz des Themas und dessen Vielschichtigkeit traten während der ersten Auflage der 4. Summer Lounge Mitarbeiterbeteiligung in Frankfurt in einer Vielzahl erhellender Impulse zutage. Mitarbeiterbeteiligung wirkt auf zahlreichen Ebenen und vor allem auf beiden Seiten der Medaille, bei Mitarbeitern und Unternehmen gleichermaßen. Von Stefan Preuß
Angesichts dieser multiplen Win-Win-Situation war es Gastgeber Mirko Sickinger, Heuking, eine besondere Freude, den Experten die Räumlichkeiten für die wichtige Plattform „Summer Lounge“ zu bieten. Markus Rieger, Gründer und CEO der Kapitalmarktplattform GoingPublic, erinnerte an die Anfänge dieses „Herzensprojekts“ vor mehr als 10 Jahren: „Seitdem hat sich eine Menge bewegt, aber wir sind natürlich noch weit vom Ziel einer umfassenden Förderung der Aktienkultur in Deutschland durch Mitarbeiterbeteiligung entfernt.“
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Mitarbeiteraktien bei Rolls-Royce
Manchmal kommt der Anstoß zu einem Programm dabei direkt aus dem aktientechnisch in einer anderen Liga spielenden angelsächsischen Raum. Das wurde deutlich, als Martyna Smyrek, Rolls-Royce, das Programm des Triebwerkherstellers Rolls-Royce vorstellte. Das Technologieunternehmen beschäftigt in Deutschland etwa 10.000 seiner 42.000 Mitarbeiter, die 2024 in den Genuss eines besonderen Geschenks kamen: Nach vielen anstrengenden Jahren der Restrukturierung erhielten sie in einer ersten Phase jeweils 150 Aktien. Jetzt, in der 2025 angelaufenen zweiten Phase, können sie Aktien für bis zu 150 GBP pro Monat erwerben, Rolls-Royce unterstützt das für die monatlich ersten 50 GBP mit Matchingaktien im Verhältnis 1:1.
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Aktienkultur als Ansatzpunkt für eine Wende
Jörg Ziegler, J.P. Morgan Workplace Solutions, stellte eine grundlegende Entwicklung in den Fokus seiner Ausführungen: Die Zahl der börsennotierten Unternehmen in Deutschland sinkt kontinuierlich. Die fehlende Aktienkultur führt zu einem Henne-Ei-Problem: Wie soll die Aktienkultur in Deutschland durch Mitarbeiteraktien befördert werden, wenn immer weniger Unternehmen gelistet sind? „Ich fürchte, dass uns ein bisschen die Basis für aktienbasierte Mitarbeiterprogramme verloren geht.“ So gesehen sei es „die beste Förderung für Mitarbeiteraktien, Bedingungen zu schaffen, damit wieder mehr Unternehmen an die Börse gehen.“

Breites Instrumentarium
Wenn sich denn ein Unternehmen entschließt, Mitarbeiterbeteiligung als strategische Maßnahme anzubieten, dann steht ein breites Instrumentarium an Ausgestaltungen zur Verfügung, erläuterte Ulrich Weidemann, Heuking. Ob direkte Aktien, virtuelle Programme, Optionen oder finanzielle Beteiligung auf andere Arten – es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. „Die Vor- und Nachteile der einzelnen Programmarten sollten im Vorfeld sorgsam abgewogen werden, so lässt sich eine maßgeschneiderte Beteiligung für jedes Unternehmen erarbeiten“, so Weidemann.
Making-of Mitarbeiterbeteiligung
Bei der Wahl des Programms kommt es natürlich darauf an, die neuesten Trends der anteilsbasierten Vergütung zu kennen und in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Dominik Konold, Finidy, stieg mit den Teilnehmern ganz tief in den Maschinenraum des „Making-of Mitarbeiterbeteiligung“, um die derzeitigen Herausforderungen zu beschreiben. „Derzeit sind drei Entwicklungen wichtig: Die relative Performancemessung mittels Perzentilen in Peergroups, die Einordnung von Genussrechten unter IAS 19 oder IFRS 2 sowie die Bewertung von Hurdle Shares“. Das Making-of betrifft natürlich auch die Nutzung steuerlicher Freibeträge. Wolfgang Hardt und Lukas Mösmang von EY informierten darüber, wie während des Programm-Designs der strukturelle Rahmen ausgestaltet sein sollte, um das Optimum zu erreichen. Denn: „Die möglichst vollständige Nutzung des steuerlichen Freibetrages ist sinnvoll.“
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Beteiligung auch bei nicht gelisteten Unternehmen wichtig

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Besuch des Brand Ambassadors Christoph B. Albietz der St. Kilian Distillers GmbH – Single Malt Whisky aus Deutschland.
Kommunikation in jeder Phase wichtig
Ein übergelagertes Thema stellt die passgenaue Kommunikation der jeweiligen Programme in die Reihen der Belegschaft dar. Simone Schmitt-Schillig, Unequity, zeigte auf, dass die akribische Kommunikation über eine breite Range von Medien und Kanälen sehr wichtig für den Erfolg sind. Ihre Dreifaltigkeit an Argumenten: „Verstehen schafft Wertschätzung, Finanzbildung stärkt Zukunftsfähigkeit, geteiltes Wissen fördert Zusammenhalt.“
Fazit
Mitarbeiterbeteiligung zählt wahrscheinlich zu den meistunterschätzten Themenfeldern, wenn es um Finanzbildung, Aktienkultur, Teilhabe und wirtschaftliche Vorsorge geht. Die Summer Lounge Mitarbeiterbeteiligung hat erneut deutlich gemacht, dass es sich lohnt, sich für die Sache einzusetzen – und dass das Projekt der Kapitalmarktplattform GoingPublic wichtiger denn je ist.

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Autor/Autorin

Stefan Preuß
Stefan Preuß arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Redakteur im Kapitalmarktumfeld. Der gelernte Tageszeitungsredakteur sammelte zudem Erfahrung als Investor Relations Manager. Der Redaktion der GoingPublic Media AG gehört er als ständiger Mitarbeiter mit den Schwerpunktthemen IPOs, Vermögensanlage und Nachfolgelösungen an. Er betreut als Redaktionsleiter die jährlichen Spezialausgaben "Mitarbeiterbeteiligung" sowie "M&A Insurance".










