EDAG-CEO Jörg Ohlsen
EDAG-CEO Jörg Ohlsen

Börsengang
Die EDAG Engineering Group, eine AG nach Schweizer Recht, die sich vollständig im Besitz der Familienholding ATON befindet und in die das gesamte operative Geschäft eingebracht wird, bereitet ihren Börsengang im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) vor. Die Preisspanne wurde auf 19 bis 24 EUR je Aktie festgelegt. Die Zeichnungsfrist verläuft noch bis voraussichtlich 1.Dezember – Erstnotiz wäre am 2.Dezember. Angeboten werden 8,8 Mio. Aktien sowie zusätzliche 1,3 Mio. im Rahmen einer Mehrzuteilung, beides aus dem Besitz von ATON. Bei vollständiger Platzierung inkl. Greenshoe wird der Streubesitz bei 40,3% liegen. Das Emissionsvolumen beträgt zwischen 191,2 und 241,5 Mio. EUR.

ATON hat sich zu einer Lock-Up-Periode von 6 Monaten verpflichtet. Morgan Stanley & Deutsche Bank wurden als Joint-Global Coordinators /-Bookrunners, Commerzbank & M.M. Warburg als Co-Lead Managers mandatiert. „Gestützt auf deutsche Ingenieurskunst ist EDAG heute einer der globalen Marktführer in einem der attraktivsten Dienstleistungssegmente der Automobilindustrie. Der direkte Zugang zum Kapitalmarkt wird es uns ermöglichen, in dem globalisierten Wettbewerbsumfeld, in dem EDAG sich bewegt, weiterhin dauerhaft unabhängig und flexibel agieren zu können“, so Thomas Eichelmann, ATON-Geschäftsführer und EDAG-Verwaltungsratsvorsitzender.

Unternehmen
EDAG, vor über 40 Jahren in Darmstadt gegründet und aktuell mit 8.063 Mitarbeitern an 57 Standorten in 19 Ländern vertreten, bietet in den Segmenten Fahrzeugentwicklung, Elektrik/Elektronik und Produktionslösungen komplementäre Dienstleistungen für die Automobilindustrie, die von Design über Komponentenfertigung bis hin zur Entwicklung von vollständigen Fahrzeugen und Produktionssystemen den Produktzyklus vollständig abdecken. „Die Gesamtfahrzeugkompetenz ist eine klare Wettbewerbsstärke von EDAG“, betont CEO Jörg Ohlsen. Dabei will der nach eigenen Angaben drittgrößte Outsourcing-Dienstleister am Markt mit Beziehungen zu allen großen deutschen Originalherstellern aber auch Systemherstellern, insbesondere in Zukunftstechnologien wie Leichtbau, Elektromobilität, Car-IT und Neue Produktionstechnologien Wachstumspotenziale ausnutzen. EDAG will zudem geographisch weiter expandieren und seinen Kunden verstärkt an die internationalen Produktionsstandorte folgen.

Geschäftszahlen
Von 2012 bis 2014 steigerte EDAG, u.a. induziert durch die erfolgreiche Akquisition der Rücker- und der BFFT-Gruppe, den Gesamtumsatz um zwei Drittel auf 690 Mio. EUR. Das bereinigte Konzern-EBIT verdoppelte sich derweil fast auf 57,9 Mio. EUR. In den ersten drei Quartalen 2015 konnte EDAG im Vergleich zur Vorjahresperiode erstmals eine bereinigte Kern-EBIT-Marge von über 10% erreichen. Diese Rendite erwartet Investor ATON auch erfahrungsgemäß mindestens von seinen Beteiligungen. Aufgrund des dienstleistungsbezogenen Geschäftsmodells mit relativ geringen Investitionen erzielte EDAG bislang stets ein hohes bereinigtes Verhältnis des operativen Cashflows zum EBITDA und plant zukünftig eine Dividende von ca. 50% seines konsolidierten Gewinns auszuschütten. Dazu prognostiziert EDAG für die absehbare Zukunft ein gleichbleibendes Umsatzwachstum, eine  Verbesserung seiner Eigenkapital- und Investitionsquote und die Kern-EBIT-Rate aufgrund weiterer Synergien durch die Übernahmen der Rücker- und BFFT-GmbH bei mindestens 10% zu halten.