Bildnachweis: Gorillas.

Das Berliner Start-up Gorillas sichert sich in der aktuellen Finanzierungsrunde 244 Mio. EUR. Damit erreicht das Unternehmen nur wenige Monate nach dem Start Unicorn-Status und wird mit mehr als 1 Mrd. EUR bewertet. Gründer Kagan Sümer scheint es eilig zu haben in Sachen Wachstum – das wirft die Frage auf, ob Gorillas bereits IPO-Pläne hat?

Gorillas setzt auf Schnelligkeit: In weniger als zehn Minuten will das Start-up Supermarkteinkäufe zu seinen Kunden nach Hause bringen. Und nicht nur im Geschäftsmodell ist Eiltempo die entscheidende Komponente – auch in Sachen Wachstum legt Gorillas ordentlichen Geschwindigkeit vor. Die Berliner sichern sich nur wenige Monate nach dem Start in der aktuellen Finanzierungsrunde 244 Mio. EUR.

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Noch im Frühjahr 2020 hat Gründer Sümer von seiner Wohnung die ersten Einkäufe ausgeliefert. Jetzt operiert seine Firma in mehreren deutschen Großstädten sowie in den Niederlanden und betreibt allein in London zwei Standorte. Zahlreiche renommierte Geldgeber glauben an das Unternehmen. In der aktuellen Runde engagieren sich neben den Altinvestoren wie Atlantic Food Labs auch der Riese Tencent, Fonds Coatue und DST Global.

Mit der neuen Finanzierung erreicht Gorillas Unicorn-Status – so schnell wie kein Start-up in Deutschland zuvor. Das Kapital will Sümer nutzen, um zu expandieren. In Europa, aber auch in die USA. Dass die Internationalisierung das heimische Geschäft beeinträchtigen könnte, sieht Sümer nicht. Gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärt er: „Wir würden das Geld in New York nicht ausgeben, wenn uns das im Heimatmarkt Deutschland bremsen würde. Wir legen uns keine Grenzen auf.“

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Das enorme Wachstum in kürzester Zeit sowie die Internationalisierungspläne werfen die Frage auf, wie Gorillas sich künftig finanzieren will. Die Idee eines IPOs drängt sich auf. Das Unternehmen äußerte sich auf Nachfrage bisher nicht zu etwaigen Börsenplänen. Sümer verweist gegenüber dem „Handelsblatt“ vielmehr auf weitere Finanzierungsrunden. Dennoch ist Gorillas mit Sicherheit ein Kandidat, den der Kapitalmarkt genau beobachten sollte.

Die Berliner sind allerdings nicht ohne Konkurrenz unterwegs: Die nächsten Monate könnten auch eine Konsolidierung des Marktes bringen – Übernahmen sind wahrscheinlich. Hierzulande ist der größte Gorillas-Wettbewerber Flink. Das Start-up hat zuletzt 43 Mio. EUR eingesammelt. Weitaus größer ist die Konkurrenz allerdings im von Sümer anvisierten Markt USA: Vorreiter GoPuff konnte in der letzten Woche 1,9 Mrd. USD einsammeln.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab