Bildnachweis: Sono Motors.

Sono Motors war noch Ende des Jahres 2019 mehr als nur klamm – dem Start-up drohte das Geld auszugehen. Es folgten eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne über 53 Mio. EUR sowie eine Finanzierungsrunde über weitere 45 Mio. EUR. Mit dem frischen Kapital konnte der Solar-Elektro-Autobauer weiterarbeiten – und hat in der vergangenen Woche auf der Technikmesse CES den zweiten Prototyp seines Sion vorgestellt. Nächster Schritt soll die Serienproduktion des Fahrzeugs sein.

Zwar konzentriert Sono Motors sich nach Auskunft des Gründer- und Geschäftsführer-Teams Jona Christian und Laurin Hahn auf den deutschen und europäischen Markt, doch zieht der Auftritt auf der US-amerikanischen CES die Frage nach sich, ob das Start-up sich auch in Richtung der USA positioniert und ein IPO in Übersee ein Thema ist. Auf Nachfrage von goingpublic.de äußerte sich das Unternehmen nicht zu möglichen IPO-Ambitionen in den USA.

Fest steht allerdings, dass die Gründer mit der hiesigen Start-up- und Finanzierungskultur so ihre Schwierigkeiten haben. Hahn erklärte beispielsweise gegenüber Business Insider Ende letzten Jahres: „Deutschland ist kein Gründerland.“ Wer hierzulande ein Hardware-Start-up aufbauen wolle, dem würden „Steine in den Weg gelegt“. Also steht vielleicht doch bald das IPO in den USA an, einem Markt, der Gründer und Self Made Men beinahe bedingungslos unterstützt. Das „Manager Magazin“ berichtet sogar über einen Börsengang noch im ersten Quartal dieses Jahres – wenn es so schnell gehen soll, könnte auch ein Reverse IPO eine Option für Sono Motors sein. Auch hierzu äußerte das Unternehmen sich auf Anfrage nicht.

Die Technologie des Sion ist hausgemacht und könnte Sono Motors einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb verschaffen. Die polymerbasierte Solartechnologie des Unternehmens ermöglicht es dem Sion, sich selbst aufzuladen. Solarzellen sind in der Karosserie des Wagens eingebaut – sie schaffen 35 zusätzliche Kilometer Reichweite täglich. Die Batterie des Sion hat eine Reichweite von 255 Kilometern. Sie benötigt 30 Minuten zum Aufladen auf zirka 80%. Andere Komponenten des Fahrzeugs wiederum fertigt Sono Motors in Zusammenarbeit mit Serienherstellern: der Motor kommt von Continental, das Fahrwerksystem wurde mit Nico Rosberg Engineering entwickelt.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab