Das jedenfalls will Bloomberg aus nicht zitierfähigen Kreisen erfahren haben. Es wäre keine Überraschung: Ein Börsengang im Bereich von 1 Mrd. EUR wie bei Delivery Hero wird heute praktisch ausschließlich von amerikanischen Großbanken plus im Schlepptau lokalen heimischen Banken arrangiert.

Dem Vernehmen nach soll ein IPO der in Berlin ansässigen Delivery Hero aber erst in der zweiten Jahreshälfte avisiert sein.

Zuletzt hatte Muttergesellschaft Rocket Internet ihre Probleme mit dem richtigen Timing: HelloFresh sollte ursprünglich noch 2015 debütieren, doch daraus wurde nichts mehr. Dies ist auch am Kurs von Rocket Internet abzulesen: Zuletzt notiert die im Oktober 2014 an die Börse gegangene Samwer-Schmiede nur noch bei rund der Hälfte des damaligen Ausgabepreises.

Davon unbeeindruckt hat sich Rocket-Tochter Zalando, ebenfalls ein IPO von Oktober 2014, gezeigt: Schuhversender Zalando liegt fast ein Drittel über Ausgabepreis und meldete zuletzt permanent starke Wachstumsraten.

Delivery Hero ist mit Private Equity-Kapital nicht nur von Rocket, sondern auch von Point Nine, General Atlantic und Insight Venture ausgefüttert. Insgesamt nahmen die Berliner so schon rund 1 Mrd. EUR auf. Die letzte Bewertungsrunde taxierte Delivery Hero auf fast 3 Mrd. EUR, dies bei Umsätzen von weniger als 100 Mio. EUR im letzten vollständigen Berichtsjahr (2014) – pro 1 Euro Umsatz wurde derweil auch fast 1 EUR Verlust mitgeliefert.

Falko Bozicevic

Fotoquelle: Delivery Hero

Autor/Autorin