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Dieser Beitrag stammt aus dem kürzlich erschienenen GoingPublic 2/25.

Bereits 72% der Unternehmen erproben oder nutzen derzeit KI in der Finanzberichterstattung. Personalisierung, KI und Datenintegration revolutionieren die Unternehmenskommunikation – Strategien für eine neue Ära der Transparenz und Effizienz. Von Miranda Smith

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Die Kommunikationswelt verändert sich rasant: Neue Technologien, wachsende Erwartungen vonseiten der Stakeholder und globale Herausforderungen erfordern ein Umdenken in Investor Relations (IR) und Public Relations (PR). Sieben zentrale Trends zeigen, wie Unternehmen heute handeln müssen, um morgen erfolgreich zu kommunizieren.

Die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Zielgruppen kommunizieren, befindet sich im Umbruch. Investor Relations und Public Relations sind längst keine getrennten Disziplinen mehr, sondern wachsen zunehmend zusammen – getrieben von technologischen Entwicklungen, gesellschaftlichen Veränderungen und einer immer komplexeren Medienlandschaft. An der Schwelle zu einer neuen Ära der Unternehmenskommunikation zeichnen sich mehrere fundamentale Trends ab, auf die sich Unternehmen frühzeitig einstellen sollten: Denn das ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.

Personalisierung der Kommunikation

Die Fülle und der Umfang der heute verfügbaren Informationen und der Zugang dazu bedeuten, dass Zielgruppen oft in Daten ertrinken. Umso wichtiger ist es jetzt, Wege zu finden, die Kommunikation zu individualisieren und zu personalisieren, um die richtige Zielgruppe mit der richtigen Botschaft nachhaltig anzusprechen: Denn standardisierte Veröffentlichungen erreichen kaum noch ihr Ziel, weil sie im Strom austauschbarer Botschaften untergehen. Heute erwarten Journalisten, Analysten und Investoren Informationen und Neuigkeiten, die relevant sowie gezielt und individuell aufbereitet sind. Nur wer versteht, mit wem er spricht, kann auf Augenhöhe kommunizieren – und genau das ist ein entscheidender Faktor in der Pflege der Beziehung zu den Mitgliedern der wichtigen Zielgruppen.

Dieser Beitrag stammt aus dem kürzlich erschienenen GoingPublic 2/25.

Technologie spielt dabei eine zentrale Rolle und wird zum Katalysator der Entwicklung. Künstliche Intelligenz und automatisierte Prozesse ermöglichen es, Kommunikation effizienter und datenbasierter zu gestalten und dadurch mehr Raum für eine strategische Denkweise zu schaffen. Statt manuell große Informationsmengen auszuwerten, helfen smarte Systeme dabei, Trends zu erkennen, Inhalte zielgruppengerecht aufzubereiten und Resonanz messbar zu machen. So kommt es durch die Automatisierung zu einer Steigerung der Effizienz und gleichzeitig einem Fokus auf die Entwicklung einer durchdachten Strategie. Kreatives Storytelling ist das Resultat – also genau das, was menschliche Kommunikation auszeichnet und von generischem Content unterscheidet.

Zunehmende Integration als Treiber des Wandels

Wo früher viele Einzellösungen parallel im Einsatz waren, setzen Unternehmen heute auf Plattformen, die Kommunikationsprozesse ganzheitlich abbilden – von der Veröffentlichung einer Pressemitteilung über virtuelle Hauptversammlungen bis hin zur Analyse des Medienechos. Diese Zusammenführung erhöht nicht nur die Qualität der Kommunikation, sondern sorgt auch für mehr Konsistenz, weniger Reibungsverluste und eine schnellere Entscheidungsfindung.

Parallel dazu gewinnen datenbasierte Ansätze massiv an Bedeutung. Entscheidungen werden zunehmend auf Grundlage konkreter Metriken getroffen – etwa darüber, welche Themen in welchen Kanälen platziert werden, wann der beste Zeitpunkt für eine Veröffentlichung ist oder welche Inhalte bei welchen Zielgruppen auf eine positive und nachhaltige Resonanz stoßen. Das intuitive Bauchgefühl wird ergänzt – und teils ersetzt – durch belastbare Insights. Unternehmen, die ihre Kommunikation datenbasiert steuern, können schneller und präziser auf Veränderungen im Markt reagieren.

Die sieben Megatrends in IR und PR auf einen Blick

Die Kommunikation im Kapitalmarkt verändert sich rasant. Umso wichtiger ist es, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten. Hier sind die sieben zentralen Trends, die die Zukunft in PR und IR prägen:

1) Personalisierung ersetzt die Massenkommunikation nach dem Gießkannenprinzip durch eine gezielte Ansprache.

2) Künstliche Intelligenz und Automatisierung steigern die Effizienz und den Erkenntnisgewinn.

3) Integrierte Plattformen vereinfachen sonst häufig komplexe Abläufe und Prozesse durch zentrale Workflows.

4) Datengestützte Entscheidungen ermöglichen eine gezielte strategischere Kommunikation.

5) Globale Reichweite wird durch lokale Relevanz ergänzt – kulturelle Anpassung wird entscheidend.

6) Barrierefreiheit und Inklusion werden zur ethischen und rechtlichen Pflicht.

7) Der Fokus verlagert sich auf sinnstiftende Arbeit, die Wirkung erzielt statt nur Output.

Diese Trends zeigen: Kommunikation muss intelligenter, zielgerichteter und menschlicher werden.

Internationale vs. lokale Kommunikation

Auch die Internationalisierung der Kommunikation verändert sich. Während globale Reichweite nach wie vor essenziell ist, steigt gleichzeitig die Erwartung, kulturelle und sprachliche Besonderheiten zu berücksichtigen. Inhalte müssen nicht nur übersetzt, sondern lokalisiert werden. Wer in verschiedenen Märkten glaubwürdig auftreten möchte, benötigt sowohl technologische Unterstützung als auch ein tiefes Verständnis für regionale Kontexte – von regulatorischen Anforderungen bis hin zu medienkulturellen Unterschieden.

Verstärkt in den Fokus rückt darüber hinaus das Thema Barrierefreiheit. Kommunikation muss für alle zugänglich sein – unabhängig von technischen, sprachlichen oder körperlichen Voraussetzungen. Unternehmen, die ihre IR- und PR-Inhalte inklusiv gestalten, erfüllen nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern schaffen Vertrauen und stärken ihre ESG-Positionierung. Inklusivität wird damit zu einem strategischen Merkmal moderner Unternehmenskommunikation.

Schließlich zeigt sich zudem ein Mentalitätswechsel bei vielen Kommunikationsprofis: Der Wunsch nach mehr Sinn und Wirksamkeit prägt zunehmend die Arbeitskultur in PR und IR. Immer mehr Fachkräfte wünschen sich Tools, die sie nicht überfordern, sondern entlasten. Gefragter denn je sind Lösungen, die ineffiziente Prozesse reduzieren und Raum für das Wesentliche schaffen – etwa für Beziehungspflege, Strategieentwicklung oder kreatives Storytelling. Das Ziel ist klar: weniger operative Hektik, mehr strategischer Fokus.

Fazit

Die Zukunft der Kommunikation in Investor Relations und Public Relations verlangt ein neues Mindset: personalisiert, integriert, datengestützt, inklusiv – und vor allem strategisch durchdacht. Wer es schafft, technologische Möglichkeiten mit menschlicher Relevanz zu verbinden, positioniert sich nicht nur kommunikativ besser, sondern stärkt nachhaltig die Beziehung zu seinen wichtigsten Stakeholdern. Dies steigert unweigerlich die Chancen auf einen langfristigen Erfolg.

Autor/Autorin

Miranda Smith
Vice Presidentin at  | Website

Miranda Smith ist Vice Presidentin EMEA und Emerging Markets bei Notified. Sie ­leitet das Vertriebsteam und konzentriert sich auf die Expansion von Notified in diesem Bereich. Miranda Smith hat mehr als 18 Jahre Erfahrung in PR und Marketing.