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Autos fahren mit Strom statt Benzin, sie werden gemietet statt gekauft, sind intelligent vernetzt und können selbst fahren. Weil sich vor allem in den Städten bis 2030 vieles verändern wird, müssen Unternehmen sich bereits heute auf die Mobilität der Zukunft umstellen. GoingPublic analysiert, wie sich Autos und Verkehr verändern, wo Arbeitsplätze entstehen und wegfallen, welche Chancen für etablierte Unternehmen und Start-ups am Kapitalmarkt bestehen.

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Liebling der Anleger ist nach wie vor Elon Musk. Bis 2030 will der Elektroautopionier die übrigen großen Player überholen und mit Tesla 20 Mio. E-Autos absetzen. Daneben kämpfen neue Firmen mit innovativen Fahrzeugideen, vor allem um jüngere Mobile. Sono Motors etwa will preiswerte Solarautos bauen und sammelte dazu im November 2021 Kapital an der Nasdaq ein. Das Münchner Unternehmen verdoppelte seinen Firmenwert auf 2 Mrd. EUR. Die erlösten rund 135 Mio. USD ermöglichen Vorstandschef Laurin Hahn zusätzliche Investitionen in die Serienproduktion. Sono hat das Kompaktauto Sion entwickelt, dessen Kunststoffkarosserie mit etwa 250 Solarzellen bestückt ist.

Mobilität in Zahlen

Neuer Börsenstar Rivian

Eine Woche zuvor feierte die US-Firma Rivian ihr Börsendebüt. Mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 150 Mrd. USD überholte das Elektroauto-Start-up sogar VOLKSWAGEN als drittwertvollste Aktiengesellschaft der Autobranche. Mit Amazon hat Rivian einen Vertrag über 100.000 elektrische Lieferwagen abgeschlossen, die Ende des Jahrzehnts fertig sein sollen. Im September 2022 haben auch Mercedes-Benz und Rivian angekündigt, zusammen Liefervans zu bauen. Der Deal hat für beide Seiten Vorteile: Mercedes-Benz könnte Rivian helfen, Anfangsprobleme beim Autobau zu überstehen, während die Technologie des Start-ups für die Deutschen nützlich ist.

E-Mobility: vom Benzin zur Batterie

Klimakrise, Lärmvermeidung und neue Technologien werden die Mobilität in den nächsten zehn Jahren radikal umgestalten. Sollte sich die EU durchsetzen mit dem Ziel, ab 2035 nurmehr emissionsfreie Wagen zum Verkehr zuzulassen – die Entscheidung des EU-Parlaments steht noch aus –, dürfte damit in Europa das Ende des Verbrenners besiegelt sein. Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie den Alltagsverkehr von Arbeitnehmern und Bürgern verändert und reduziert. Deutschland ist nun laut aktueller Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zum Vorreiter bei der Elektromobilität geworden. 2025 dürften bereits fast 40% der verkauften Autos batteriebetrieben sein, 2030 sogar schon zwei Drittel. „Das ist im internationalen Vergleich mit der höchste Wert“, lobt BCG-Experte Albert Waas. In drei Jahren werden in der EU 30% der neuen Autos rein batterieelektrisch (BEV) sein, in China 29% und in den USA 19%. „2028 werden reine Elektroautos der meistverkaufte Fahrzeugtyp weltweit sein“, erwartet Waas.

E-Mobility-Aktien aus verschiedenen Branchen – eine Auswahl. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken. Quellen: stock3.com, onvista, Companiesmarketcap, Stand: 04.10.22

Den neuen Markt bespielen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen: die bisherigen Fahrzeughersteller weltweit, die mehrheitlich, vor allem auch wegen der ab 2025 schrittweise greifenden EU-CO2-Flottengrenzwertverordnung, ihre Produktion auf E-Mobile umstellen; neue Player, die allein oder auch im Verbund mit anderen schnellstmöglichst serienreife Fahrzeuge (weiter)entwickeln, sowie unterschiedlichste Unternehmen, die sich um die Infrastruktur für die neuen Mobilitätsanforderungen kümmern, dabei vorwiegend um Ladestationen und Batterien sowie den wichtigen Rohstoff Lithium, unverzichtbar für die Erstellung der leistungsfähigen Batterien, ohne die E-Mobility nicht funktioniert.

Engpässe könnten Entwicklung bremsen

Doch genau hier liegen auch die Hürden für den Durchbruch von Elektroautos. Es gibt Engpässe bei den Lieferketten, der Bau der Ladestationen kommt langsamer voran als gedacht, und auch der im Zuge der Pandemie verschärfte Chipmangel macht den Herstellern allesamt zu schaffen. „Die Nachfrage nach Lithium wird sich bis 2030 verachtfachen und Batterien wieder teurer werden lassen“, so BCG-Experte Waas. Das zweite Problem sind öffentliche Ladesäulen für Autofahrer, die keine Wallbox zu Hause oder am Arbeitsplatz haben. Die Ladeinfrastruktur kann mit dem rasanten Anstieg der E-Autos nicht mithalten, weltweit wird es laut BCG 2025 erst 6 Mio. öffentliche Ladepunkte geben. Rund 63.600 solcher Ladesäulen befinden sich derzeit in Deutschland, 10.000 sind Schnellladesäulen. „Steigt das aktuelle Ausbautempo nicht, gibt es im Jahr 2030 nur rund 210.000 Ladepunkte und knapp 800.000 zu wenig“, kritisiert Andreas Rade vom Verband der Automobilindustrie.

Bird Construction Inc. – zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken. Quelle: stock3.com

In Deutschland sind vor allem die großen Energieversorger wie E.ON, EnBW um den Ausbau der Ladeinfrastruktur bemüht. Hinzu kommt auch das erst vor wenigen Jahren gegründete Joint Venture IONITY der Autohersteller BMW, Ford, Mercedes, VOLKSWAGEN und Hyundai, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein Ladenetzwerk entlang von Autobahnen und Hauptverkehrsachsen in 24 europäischen Ländern aufzubauen.

Ökobilanz von E-Autos umstritten

Politik und Hersteller setzen voll auf batteriebetriebene Autos als Alternative zum Verbrenner – ob der Umschwung zur Elektromobilität der beste Weg ist und ausreichend, die Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, ist allerdings noch nicht sicher. Bisher sind Elektroautos nur lokal emissionsfrei und verlagern die Abgase auf die Stromproduktion. Für den Umstieg auf E-Autos ist deshalb eine zügige Energiewende notwendig. Der Trend zu immer größeren Batteriepacks für mehr Reichweite belastet ebenfalls die Klimabilanz. Zudem könnten Engpässe bei der Batterieproduktion auftreten, wenn Förderstätten für die Rohstoffe zu spät erschlossen werden. Nicht zuletzt fehlt noch ein Recyclingsystem für die enormen Batteriemengen.

Tesla – zum Vergrößern bitte aus das Bild klicken. Quelle: stock3.com

Hart umkämpfter Markt bei E-Lkws

E-Mobilität hat auch die Lkw-Branche voll erfasst. Beim Wettrennen um künftige Marktanteile kämpfen Autokonzerne, E-Auto-Hersteller wie Tesla und einige Neulinge. An der Börse sorgen die innovativen Unternehmen für Furore und sammeln Milliarden an Kapital an. „Wer den Markt der Zukunft dominieren wird, ist derzeit noch völlig offen“, weiß Prof. Dr. Stefan Bratzel, Leiter des Center for Automotive Management (CAM). Neben neuen Playern wie Tesla und Nikola bieten auch Lkw-Hersteller wie Daimler, Volvo oder die TRATON-Tochter Scania Lastwagen mit Stromantrieb an. Daimler Trucks plant, einen batterietechnisch angetriebenen Lkw bis 2024 in Serie zu produzieren. Ein Lkw mit Brennstoffzellenantrieb soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts serienreif sein.

Akzeptanzproblem bei Speditionen

Die Antriebstechnik ist bei größeren Fahrstrecken weiterhin das Hauptproblem. Akkus sind in vielen Fällen zu schwer, um die Lkw-Riesen und ihre Lasten sinnvoll über längere Strecken zu befördern. Die Brennstoffzellenalternative ist noch in der Probephase. In beiden Bereichen wird die technische Weiterentwicklung darüber entscheiden, welcher Hersteller mit welcher Technik das Rennen um Marktanteile macht.

Entwicklung der Zulassungen von Neuwagen in Europa. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken. Quelle: ACEA, Creditreform Rating

Change Mobility: auf Auto verzichten

Die Mobilität der Zukunft wird aber nicht nur Autos und Lkws umgestalten. Zum einen hat die Pandemie zu einer Veränderung des Reiseverhaltens geführt und u.a. zu einem Boom im Caravan-Sektor, auch zunehmend bei jungen Leuten, wie Wolfgang Speck, CEO des Anbieters Knaus Tabbert, im Interview mit GoingPublic erläutert: „Wir erkennen, dass 40% aller Buchungen auf unserer Buchungsplattform in der Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren getätigt werden.“ Ebenso spiele Nachhaltigkeit ­zunehmend eine Rolle, auch an E-Power-Modellen werde gearbeitet. Ob der bisher begrenzten Akku-Leistungs­fähigkeit gilt hier allerdings aktuell noch dasselbe wie für den Lkw-Sektor: Die Reichweite ist noch sehr begrenzt.

Anders dagegen die Situation bei öffentlichen Mobilitätsalternativen. Schon vorhandene elektrische Massenverkehrsmittel wie S- und U-Bahnen, Trams und Trolley-Busse werden bis zum Jahr 2030 deutlich stärker genutzt werden. Auch hier gibt es neue Entwicklungen, etwa batteriebetriebene, Hybrid- und Brennstoffzellenbusse. Das Hauptziel dabei ist, Schadstoffe und Lärmemissionen in den Innenstädten weiter zu reduzieren. Auch E-Bikes, Pedales, Elektroroller und E-Scooter sollen im städtischen Bereich enorm ausgeweitet und verstärkt in Sharing-Modellen genutzt werden.

Dr. Andreas Nienhaus, Partner, Oliver Wyman. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

Shared Mobility: Autonutzung teilen

Durch neue Angebote im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wird es Ende der 2020er-Jahre weniger Autos, trotzdem aber mehr Verkehr geben. Weitere Gründe: steigende Nutzung von Carsharing-Modellen, auf die in acht Jahren bereits 35% der gesamten Fahrleistung in Europa entfallen werden, sowie der Gebrauch selbstfahrender Autos. „Der heutige Normalfall, dass die meisten Menschen selbst im eigenen Auto fahren, wird in wenigen Jahren nur noch ein Mobilitätskonzept unter vielen sein“, sagt Horst Bernegger, Automobilexperte bei PwC Österreich. Die Folge von Carsharing und autonomem Fahren werden gemeinsam genutzte selbstfahrende Autos sein.

Paul Petzelberger, Vorstandsmitglied, Sdk Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

Autoabos zunehmend gefragt

Die Erwartungen an den Markt für Autoabos sind ebenfalls riesig. Bei dieser Mischung aus Leasing und Autovermietung schließt der Kunde über einen gewissen Zeitraum einen Abovertrag ab, um einen Pkw zu mieten. Laut einer Studie der Bosten Consulting Group (BCG) dürfte er bis zum Ende dieses Jahrzehnts in Europa und den USA auf ein Volumen von 30 Mrd. bis 40 Mrd. USD kommen – was 15% der bis dahin prognostizierten Neuwagenverkäufe entspricht. Stark ansteigen wird bis dahin auch das Interesse an Carsharing: Hier gibt es neben dem stationsbasierten Carsharing für Privatpersonen weitere Angebote wie Business Carsharing (Teilen zwischen Unternehmen), privatem Carsharing (Nutzung zwischen Privatpersonen) und öffentlichem Carsharing (Städte und Kommunen als Anbieter).

Weltweiter Boom bei Elektro-Flugtaxis

Die neuen Angebote im privaten und öffentlichen Verkehr werden die Wirtschaft radikal verändern. Welche Produkte bei E-Mobilität, Change und Share Mobility sich durchsetzen und riesige Märkte schaffen werden, wird sich frühestens in fünf bis zehn Jahren zeigen. Ein Beispiel für die Marktturbulenzen sind die Flugtaxi-Start-ups. Bis zur Zulassung ihrer Modelle für den kommerziellen Einsatz müssen große Hürden genommen werden. Weltweit sind mehr als 200 Start-ups wie der US-amerikanische E-Flugtaxi-Anbieter Joby Aviation sowie etablierte Unternehmen wie Airbus, Boeing oder Embraer in diesem Zukunftsmarkt aktiv.

SolarEdge Inc. – zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken. Quelle: stock3.com

Drei kämpfen um Millionenmarkt

In Deutschland liegt die Aufmerksamkeit vor allem auf den konkurrierenden Ansätzen von Lilium aus Bayern und Volocopter aus Baden-Württemberg. Volocopter verfolgt den ehrgeizigeren Zeitplan, seine Flugtaxis bereits 2024 in Betrieb zu nehmen. Das oberbayerische Start-up ging kurz nach Joby im September 2021 an die Nasdaq. Damit sammelten Joby und Lilium Hunderte Mio. USD für ihre weitere Entwicklung ein. Im Januar 2022 öffnete zudem am Augsburger Flughafen das chinesische Unternehmen AutoFlight ein Entwicklungszentrum für sein Flugtaxi.

Strukturwandel in der Wirtschaft

Durch die Mobilitätswende entstehen viele neue Jobs in innovativen Branchen – allerdings gehen auch Arbeitsplätze verloren. „Für klassische Automobilzulieferer wird es immer schwieriger“, bestätigt Paul Petzelberger, Vorstandsmitglied, SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. „Die technologischen Anforderungen steigen rasant an, gleichzeitig ermöglichen Automatisierung und 3D-Metalldruck eine immer umfangreichere Produktion der Automobilhersteller im eigenen Haus.“ Laut einer Studie der Denkfabrik Agora Verkehrswende und BCG werden bis 2020 in der Summe 180.000 Arbeitsplätze wegfallen, da es für Elektrofahrzeuge einen geringeren technischen Aufwand gibt. „Der Wandel zur Elektromobilität kostet 220.000 Jobs – schafft aber auch 205.000 neue Arbeitsplätze“, prognostiziert Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende.

Goran Mazar, Partner und Head of Automative, KPMG Deutschland. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

Neue Produktionswerke für Batterien

Zu den Gewinnern des Wandels könnte der Osten Deutschlands gehören, z.B. wegen der Ansiedlung von Werken zur Herstellung von Batteriezellen für E-Autos. Teslas neue Gigafactory in Berlin-Brandenburg könnte hier eine Sogwirkung entfalten. Für fast die Hälfte der heute rund 1,7 Mio. Stellen in der Automobilindustrie und angrenzenden Industriezweigen ändert sich das Berufsbild laut Agora-Studie. Allerdings ist noch nicht entschieden, ob sich die Elektroautos mittel- und langfristig durchsetzen werden. Neben batteriebetriebenen Fahrzeugen wird es in den nächsten Jahren auch Brennstoffzellenautos sowie Fahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen geben.

Autokonzerne spalten Lkw-Geschäft ab

Die größten Börsenchancen werden sich Unternehmen in den Bereichen Elektroautos, Batterieherstellung, alternative Lkw-Antriebe, E-Flugzeuge und Flugtaxis bieten. In Deutschland haben die Autokonzerne bereits 2019 und 2021 ihre Lkw-Sparten an die Börse gebracht, um ausreichend Kapital für Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren einzusammeln. Die neuen Start-ups aus den Mobilitätsbereichen sind in erster Linie für professionelle Investoren und Anleger mit hoher Risikobereitschaft geeignet. „Hier ist Vorsicht geboten, meistens sind die Entwicklungen frühphasig und ob jemals Gewinne erzielt werden, steht in den Sternen“, erläutert Petzelberger.

Livent Corp. – zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken. Quelle: stock3.com

VW: Milliarden für E-Mobilität von der Börse

Milliardensummen für E-Mobilität einsammeln soll der Börsengang der Porsche AG am 29. September. Die Porsche-Aktien werden zu einem Preis zwischen 76,50 und 82,50 EUR angeboten, der Sportwagenbauer kommt damit auf eine Bewertung von 70 Mrd. bis 77 Mrd. EUR. Zum Vergleich: VW ist derzeit an der Börse knapp 90 Mrd. EUR wert, E-Auto-Pionier Tesla etwa 900 Mrd. Mrd. EUR. Der Emissionserlös für VOLKSWAGEN kann 8,7 Mrd. bis 9,4 Mrd. EUR betragen. Damit will sich Porsche-Mutter VW als führender Anbieter von E-Autos, Digitalisierung und vernetzten Diensten etablieren. Dazu gehören auch massive Investitionen ins Batteriegeschäft, wofür die Wolfsburger noch einen Partner suchen.

Große Marktchancen für KMU

Doch nicht nur Konzerne, auch kleine und mittelständische Unternehmen wollen den boomenden Markt der E-Mobilität aufmischen. So verfolgt der Elektro-Infrastruktur-Anbieter CUT POWER den Plan, in den nächsten zwei Jahren an die Börse zu gehen. „Wir wollen bis 2025 an rund 1.000 Stationen in Deutschland 6.000 Schnellladesäulen bauen“, kündigt Firmengründer Karl Eberhard Hunke an. Der Ausbau der Ladestationen ist dringend notwendig, um mit dem hochschnellenden E-Auto-Markt Schritt zu halten. Gelingt die schnelle Expansion tatsächlich, hätten die Hamburger in einem zersplitterten Markt einen Anteil von rund 15%. Das wäre sicher auch noch eine erfolgversprechende Börsenstory.

Fazit

Innovative Trends wie E-Mobilität, Change und Shared Mobility dürften den privaten und öffentlichen Verkehr in den nächsten Jahren stark verändern. Bei vielen Ideen und Angeboten ist momentan allerdings noch offen, ob sie sich wirtschaftlich rechnen und dauerhaft von der Bevölkerung ­angenommen werden. Am weitesten fort­geschritten ist bisher der Umstieg auf Elektro­autos. Bei neuen ÖPNV-Angeboten und gemeinsamer Verkehrsmittelnutzung ist die Entwicklung bisher verhaltener. Hier werden Fortschritte davon abhängen, ob sich die Energiepreise weiter stark ­erhöhen und Bund oder Länder ihre Förderungen in diesen Bereichen genauso stark ausbauen werden wie bei der E-­Mobilität. Die Innovationskraft der vielen Start-ups und Newcomer in allen Bereichen der E-Mobi­lität ist neben den staatlichen Ambi­tionen gleichfalls nicht zu unterschätzen. Auch Tesla war mal ein Start-up und ist noch keine 20 Jahre alt, ­andere Firmen aus Deutschland wie Sono Motors, Volocopter oder auch der E-Bike-Antriebe­hersteller Fazua, der im Sommer von ­Porsche übernommen wurde, haben das Potenzial, die Mobilität der Zukunft maßgeblich mit zu definieren

Autor/Autorin

Thomas Müncher

Thomas Müncher ist Wirtschafts- und Finanzjournalist und freier Autor beim GoingPublic Magazin.