Bildnachweis: www.smartbrokerplus.de, Quelle: Smartbroker Holding AG, stock3.com, Smartbroker Holding AG.

Die Smartbroker Holding AG hat in diesem Jahr in einem herausfordernden Umfeld mehrere entscheidende Weichen gestellt. Daraus zeichnet sich Wachstum des Brokerage im nächsten Jahr ab. In der engeren Verzahnung von Media- und Transaktionsgeschäft sowie der Erweiterung des Produktangebots schlummert großes (Überraschungs-)Potenzial.

Kern der Anstrengungen in den letzten Monaten war der Launch des SMARTBROKER+, einer Weiterentwicklung des bisherigen Angebots des Next-Generation-Brokers aus Berlin. Nach einer längeren Verzögerung kommen Anleger nun in den Genuss einer vollständig neu entwickelten Tradingplattform samt App. Ein State-of-the-Art-Frontend für iOS, Android und Web sowie eine exzellente User Journey garantieren Nutzerfreundlichkeit. Das Angebot ist verstärkt auf junge Nutzergruppen zugeschnitten und bietet einen höheren Digitalisierungsgrad der Prozesse.

Quelle: www.smartbrokerplus.de
Quelle: www.smartbrokerplus.de

Als einziger Anbieter in Deutschland verbindet SMARTBROKER+ das umfangreiche Produktspektrum der klassischen Broker mit den äußerst günstigen Konditionen der Neobroker. Das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis wurde zuletzt von der Stiftung Warentest ausgezeichnet. Gemessen am betreuten Vermögen von über 9 Mrd. EUR sind die Hauptstädter zudem eine der größten inländischen Adressen.

Produktspektrum wird stark erweitert

Der „Erneuerungsprozess“ umfasste als wichtigen Part den Umzug der Bestandskunden zur neuen Partnerbank Baader. Dieser strategische Schritt ermöglicht den Berlinern nun eine tiefere Wertschöpfung verbunden mit einer größeren Kontrolle und höherer Flexibilität. Konnte bei der „alten“ Partnerbank strikt auf deren Produktangebot zurückgegriffen werden, besitzt jetzt Smartbroker die Produkthoheit – dadurch können nun Produkte offeriert werden wie das Frontend, die App und zukünftig auch Werbung und die Einbindung in unsere Portale.

In den nächsten Quartalen sollen das Spektrum um Sparpläne, internationale Handelsplätze, Unterdepots, Währungskonten, Aktien Schweiz, Lombardkredite und Kryptohandel erweitert sowie die Filter- und Handelsfunktionalitäten vergrößert werden. Zudem damit eine Einbindung in die Portale eingehen, also einem Handel aus den Artikeln heraus.

All diese Maßnahmen dürften zu einem ab 2024 steigenden Ergebnis des Transaktionsgeschäfts führen.

Abb. 1: SMARTBROKER+ Produkterweiterungen 2024. Quelle: Smartbroker Holding AG
Abb. 1: SMARTBROKER+ Produkterweiterungen 2024. Quelle: Smartbroker Holding AG

Betreutes Vermögen von über 9 Mrd. EUR

Zugleich nutzen die Hauptstädter die Umbruchphase, um inaktive Depots zum Jahreswechsel zu kündigen. Dies betrifft rund ein Viertel der Depots, also einem in der Branche üblicher Wert.

Laut Daten von November 2023 betreute die Gruppe per Ende Oktober rund 272.000 Wertpapierdepots mit einem Kundenvermögen in Höhe von 9,2 Mrd. EUR. Darin enthalten sind „FondsDISCOUNT.de“ und die von der VW Bank übernommenen Brokerage-Kunden. Bereinigt um die Anzahl von Leerdepots (79.000), verrechnet mit der Differenz aus Kundenschwund und Neukunden, verbleiben 134.000 Smartbroker-Bestandskunden (die Zahl bezieht sich auf S 1.0 und S+).

Die nicht umgezogenen Smartbroker-1.0-Kunden werden langfristig auf der „alten“ Plattform der DAB BNP Paribas verbleiben. Allerdings entfällt zeitnah das Branding Smartbroker, darüber hinaus gelten für diese Kunden ab dem 1. April 2024 nicht mehr die vergünstigten Smartbroker-Konditionen. Thomas Soltau, Vorstand der Smartbroker AG, zum Start von SMARTBROKER+: „… Wir werden unsere Marktstellung nicht nur halten, sondern mit SMARTBROKER+ wesentlich ausbauen …“

Abb. 2: Alte und neue Darstellung von Durchschnittsangaben. Quelle: Smartbroker Holding AG
Abb. 2: Alte und neue Darstellung von Durchschnittsangaben. Quelle: Smartbroker Holding AG

Top im Branchenvergleich

SMARTBROKER+ fand mit einer erfreulich hohen Akzeptanzquote Zuspruch. Der Umzug auf die neue Plattform sowie die Depotbereinigungen führen zu deutlich verbesserten Kennzahlen. Die nahezu unveränderten betreuten Vermögenswerte (Assets under Custody; AuC) verteilen sich nun auf weniger Kunden.

Dadurch erhöht sich z.B. das durchschnittlich betreute Vermögen um mehr als 50% von ca. 34.000 EUR je Depot auf etwa 52.000 EUR je Kunde. Die Anzahl der durchschnittlichen Trades steigt von derzeit 16 Orders je Depot pro Jahr um ebenfalls ca. 50% auf 24 je Kunde und Jahr. Dies sind fantastische Werte im Branchenvergleich.

Geschäftsmodell mit Alleinstellungsmerkmal

Das Alleinstellungsmerkmal des Geschäftsmodells ist die Verzahnung der beiden Geschäftsfelder „Transaktion“ und „Media“. Das Segment Media sticht als der mit Abstand größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber mit mehreren Hundert Millionen monatlichen Seitenaufrufen hervor.

Kern sind vier reichweitenstarke Börsenportale, die Privatanleger mit Kapitalmarktinformationen versorgen: wallstreet-online.de, boersenNEWS.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de. Zudem unterhält die Gruppe die größte Finanzcommunity im deutschsprachigen Raum.

Der Ausbau von neuen Premiuminhalten und Videoformaten wird aktuell forciert. Die wichtigsten News, Trends und Signale aus Deutschlands größter Finanzcommunity mit knapp 1 Mio. registrierten Usern stehen den Anlegern ebenso zur Verfügung.

Ausblick

Die Gesellschaft stellte für 2024 auf Basis des Umzugs von zwei Dritteln der aktiven Kunden zur Baader Bank in Aussicht, dass sich die Profitabilität (bei unveränderter Kundenbasis und gleichem Kundenverhalten) durch „überlegene vertragliche Konditionen“ (unter anderem zinsnahe Erträge) um mindestens 6 Mio. EUR erhöhen werde.

Smartbroker Holding AG (ISIN DE000A2GS609). Quelle: stock3.com
Smartbroker Holding AG (ISIN DE000A2GS609). Quelle: stock3.com

Analysten bullish gestimmt

Die Smartbroker-Anteilsscheine haben in diesem Jahr um rund 50% zugelegt und hatten sich zwischenzeitlich sogar auf 13 EUR etwas mehr als verdoppelt, jedoch nach dem großen Einbruch 2022. Derzeit verfolgen vier Researchhäuser die Aktie, wovon drei diese als Kauf einstufen. GBC sieht mit einem Kursziel von 17,90 EUR das größte Aufwärtspotenzial.

Großaktionär, Gründer und CEO André Kolbinger kauft derweil weiter zu, zuletzt vor wenigen Tagen. Er und seine Familie besitzen rund 57% der Anteilsscheine, weitere Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats halten 8% des Grundkapitals.

Halbjahreszahlen und Guidance

Die Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres waren Spiegelbild der herausfordernden Rahmenbedingungen, die beide Geschäftsfelder beeinflussten. Geringere Handelsaktivitäten im Transaktionssegment (annualisiert 17 Trades pro Kunde im ersten Halbjahr) und eine schwächere Nachfrage nach Werbeflächen im Mediasegment führten in Summe zu einem Umsatzrückgang von 15,5% auf 23,4 Mio. EUR. Das operative Ergebnis sackte um über 60% auf 1,7 Mio. EUR ab.

In Erwartung eines weiterhin schwierigen Umfelds reduzierte die Gesellschaft ihre Guidance im September für das laufende Jahr. Der Umsatz soll nun in einer Spanne von 46 Mio. bis 51 Mio. EUR liegen (bisher: 51 Mio. bis 56 Mio. EUR), das operative Ergebnis wird um die Nulllinie in Aussicht gestellt.

André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG
André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG

André Kolbinger, Gründer und CEO: „SMARTBROKER+ ist eine deutliche Verbesserung gegenüber unserem bisherigen Angebot – sowohl mit Blick auf das Design und die Nutzerfreundlichkeit, aber vor allem auch bei den Gebühren. In meinen Augen gibt es derzeit kein besseres Brokerangebot. Ich bin deshalb davon überzeugt, dass wir neue Zielgruppen erschließen können und spätestens ab 2024 eine deutliche Zunahme bei den Kundenzahlen sehen werden.“

Fazit

Smartbroker ist einer der größten Online-Broker nach betreutem Vermögen in Deutschland, verfügt hierzulande über die größte Finanzcommunity und ist führender unabhängiger Börsenportalbetreiber im deutschsprachigen Raum. Hohe Zinsen, ein freundliches Börsenumfeld und das erweiterte Produktangebot sollten ab 2024 zu einer Belebung des Transaktionsgeschäfts und deutlich höheren Erträgen führen. Mit der zunehmenden Verzahnung zwischen Brokerage und Media werden zusätzlich Impulse entstehen. Unserer Meinung nach unterschätzt der Markt noch diese Potenziale und die zu erwartenden positiven Effekte aus der Ausweitung des Produktspektrums, was auch zu einem dynamischen Kundenwachstum führen sollte. Analysten stufen den Titel indes mehrheitlich als Kauf ein.

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