Wie in den letzten Wochen bereits medienwirksam bekannt wurde, geht die SpVgg Unterhaching Ende dieses Monats an die Börse München: Als zweiter Verein nach Borussia Dortmund will der oberbayerische Traditionsklub mit Sitz vor den Toren Münchens per Eigenkapitalaufnahme einen Wachstumskurs einschlagen, der in diesem Fall in den Aufstieg in die zweite Bundesliga münden soll.

Börsengang

Die Zeichnungsfrist für das öffentliche Angebot der Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA an der Börse München im Marktsegment m:access läuft vom 15. bis voraussichtlich 26. Juli. Als erster Handelstag ist der 30. Juli geplant. Zusätzlich zum bereits bestehenden Grundkapital von 3,55 Mio. Aktien werden nun bis zu 954 Tsd. neue Aktien zu einem Festpreis von 8,10 EUR je Aktie bereitgestellt. Somit winkt der Spielvereinigung ein Emissionserlös von bis zu 7,7 Mio. EUR brutto. Im Vorfeld des Börsengangs konnte der Klub zudem bereits rund 4 Mio. EUR von Investoren einsammeln, die ihre Beteiligung dem Vernehmen nach als ein langfristiges Engagement verstanden wissen wollen. Sollten nun sämtliche neue Aktien auf Abnehmer stoßen, betrüge der Freefloat gut 24% und die SpVgg käme auf eine Marktkapitalisierung von knapp 40 Mio. EUR.

Im Vorfeld des Börsengangs wurde der Geschäftsbetrieb Profifußball Anfang dieses Jahres aus dem Verein auf die Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA ausgegliedert, nachdem kurz zuvor ein fast einstimmiges Mitgliedervotum diesem Vorhaben zustimmte. Dadurch befinden sich nun neben dem Profiteam aus der 3.Liga auch die Jugendteams bis einschließlich der U-16 unter dem Dach der KGaA. Der Dachverein Spielvereinigung Unterhaching e.V. wird auch nach dem Börsengang mindestens 50% der Aktien halten, während Geschäftsführer Manfred Schwabl über die Schwabl GmbH noch wenigstens 16,7% der Anteile halten wird. Das Konstrukt KGaA wurde für den Börsengang ausgewählt, weil es den Vorgaben von DFB und DFL am ehesten entspricht.

Manni Schwabl kennt die Stoßrichtung auch heute noch

Manfred Schwabl dazu: „Wir befassen uns seit weit über einem Jahr intensiv mit dem Thema Börsengang. Nach den Gesprächen der vergangenen Tage und Wochen bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass es der für uns richtige Weg ist und ein ambitionierter und schuldenfreier Drittligist auch für Anleger interessant sein kann. In den vergangenen Jahren haben wir ein solides strukturelles und sportliches Fundament mit dem Nachwuchsleistungszentrum als Herz des Vereins geschaffen. Jetzt soll uns eine breit gestreute Eigenkapitalfinanzierung die finanzielle Sicherheit geben, um den Aufstieg bis zur Saison 2021/22 offensiv anzugehen. Dabei werden wir auch künftig bodenständig bleiben, weiter stark auf die Jugend setzen und in die Infrastruktur investieren.

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