Bildnachweis: Porsche AG.

Renditeperle Porsche jetzt eigenständiger

Der Börsengang soll der Porsche AG größere unternehmerische Eigenständigkeit bei der Umsetzung ihrer Strategie verschaffen. Der derzeit noch mit der Volkswagen AG bestehende Beherrschungs- sowie der Gewinn- und Verlustabführungsvertrag über die Porsche AG sollen Ende 2022 aufgehoben werden.

Zugleich sind sich Volkswagen und Porsche darin einig, ihre Zusammenarbeit, u.a. im Halbleiterbereich fortzusetzen und auch in Zukunft von Synergien zu profitieren. Beide Unternehmen haben vereinbart, einen industriellen Kooperationsvertrag zu marktüblichen Konditionen abzuschließen, um ihre künftigen industriellen und strategischen Beziehungen zu regeln.

CEO Oliver Blume und CFO Lutz Meschke haben sich im Vorfeld des IPO optimistisch gezeigt, was die Perspektiven des Sportwagenbauers als börsennotierte Unternehmen betrifft. Wiederholt betonten sie die starke Verfassung des Sportwagenbauers im Hinblick auf Wachstum und Profitabilität.

911 GT3 RS

Operatives Geschäft der Porsche AG

Bezugnehmend auf eine aktuelle S&P Global-Studie ist Porsche basierend auf den verkauften Einheiten einer der erfolgreichsten Luxusautomobilhersteller der Welt. Motto des Gründers Ferry Porsche: „Das letzte Auto, das jemals gebaut wird, wird ein Sportwagen sein”.

Das Kernproduktportfolio von Porsche-Pkws umfasst sechs Modellfamilien: den 911, den Taycan, den Macan, den Cayenne, den Panamera sowie den 718 Boxster und Cayman. Hiervon hat Porsche im ersten Halbjahr 2022 145.860 Fahrzeuge an Endkunden übergeben und 301.915 Auslieferungen im Jahr 2021 vorgenommen.

Des Weiteren werden Fahrzeugleasing und -finanzierung, flexible Mobilitätslösungen und verschiedene After-Sales-Dienstleistungen angeboten. Der Vertrieb erfolgt in mehr als 120 Ländern über ein Netz von mehr als 900 Händlerbetrieben. Aktuell beschäftig die Porsche AG über 37 Tsd. Mitarbeiter.

Der Hauptsitz und die wichtigsten Produktionsstätten befinden sich in Stuttgart-Zuffenhausen. Dort werden der Taycan, der 911, die 718-Modelle sowie Fahrzeuge von Porsche Motorsport produziert. Die Gruppe unterhält außerdem Produktionsstätten in Leipzig (Macan und Panamera) und produziert die Cayenne-Modelle am Mehrmarkenstandort des Volkswagen-Konzerns in Bratislava, Slowakei. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum liegt in Weissach.

Tacan GTS Hockenheim Edition

Abschied von der Verbrenner-Technik

Auch Porsche hat den Kurs in Richtung Elektrifizierung längst eingeschlagen und zum Mittelpunkt der Konzernstrategie gemacht. Das Unternehmen arbeitet auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette im Jahr 2030 hin.

2021 waren fast 25% der Auslieferungen am Stromnetz aufladbare Hybrid-Elektrofahrzeugmodelle (PHEVs) und BEVs (elektrifizierte Fahrzeuge), wobei BEVs (Taycan) allein 14% der Auslieferungen ausmachten. Porsche strebt an, dass 2025 mehr als 50% und 2030 mehr als 80% der ausgelieferten Fahrzeuge BEVs sein werden.