Der arabische Ölkonzern Saudi Aramco möchte an die heimische Börse und somit möglicherweise Geschichte schreiben.

Den größten Börsengang der Geschichte legte der chinesische Online-Händler Alibaba im Jahr 2014 hin. Inklusive der Mehrzuteilungsoption belief sich das Emissionsvolumen damals auf knapp 25 Mrd. USD. Dieser Börsenrekord könnte allerdings noch vor dem Beginn des neuen Jahrzehnts eingestellt werden.

Der weltgrößte Ölkonzern Saudi Aramco will den mehrmals verschobenen Sprung aufs Parkett laut Medienberichten noch in diesem Jahr durchziehen. Nachdem die geplante Neuemission erst vor wenigen Wochen nach Anschlägen auf Förderanlagen der Ölindustrie aufgeschoben wurde, plant der saudische Kronprinz Mohammad bin Salman den Konzern an die heimische Börse bringen. Ab dem 4.Dezember sollen die Aktien in einer festgelegten Preisspanne gezeichnet werden können und ab dem 11.Dezemeber zum freien Handel freigegeben werden.

Mitarbeiter des Öl-Multis Aramco. Fotos: Saudi-Aramco.
Mitarbeiter des Öl-Multis Aramco. Fotos: Saudi-Aramco.

Das Unternehmen hofft auf eine Bewertung von bis zu 2 Bio. USD. Durch den geplanten Verkauf von 1 bis 2% der Unternehmensanteile würde der staatliche Ölkonzern also ein Emissionsvolumen von 20 bis 40 Mrd. USD erreichen – es wäre eventuell der größte Börsengang der Geschichte.

Durch die Einnahmen plant der Kronprinz den Umbau der saudischen Wirtschaft zu finanzieren. Dies soll in Form eines riesigen Infrastruktur-Projekts zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Akaba stattfinden. So könnte Saudi-Arabien unabhängiger vom Öl- und Gassektor werden.

Deutsche Bank soll mitwirken

Viele Großbanken planen an dem noch nicht ganz offiziell angekündigten Börsengang mitzuverdienen – dazu gehört auch die Deutsche Bank. Neben 23 anderen Großbanken gehört das Finanzinstitut allerdings nicht zu den ganz stark beteiligten „global coordinators“, sondern zur zweiten Reihe – den „joint bookrunners“.