Technologie

Li-Ion-Akkus sind seit über 20 Jahren am Markt etabliert. Sie werden zunehmend verdichtet und der Anteil an inaktivem Material in der Batterie verringert. Allerdings sind Leistungsfähigkeit und Lebensdauer nicht unbegrenzt steigerungsfähig. Bei der Weiterentwicklung von Batterietechnologien geht es vor allem um die Erhöhung der Energiedichte zur Steigerung der Reichweite, die Ladedauer, das Temperaturverhalten sowie die Faktoren Kosten, Sicherheit und Umweltverträglichkeit.

Die meisten Elektroautos kommen derzeit mit einem geladenen Li-Ion-Akku etwa 200 Kilometer weit. Um die Reichweite zu erhöhen wird intensiv an Alternativen, den Post-Li-Ion-Technologien, geforscht. Mit der geschätzt ab 2020 einsetzbaren Lithium-Schwefel-Technologie soll sich die erwartete Reichweite verdoppeln. Lithium-Schwefel-Batterien haben ein besseres Verhältnis von Energie zu Gewicht als Li-Ion-Batterien. Die Lithium-Sauerstoff-Technologie dürfte erst nach 2030 im großen Maßstab verfügbar sein, soll die Reichweite dann aber vervierfachen können.

Auch an Batterien der Post-Li-Ion-Ära wird geforscht, etwa an Zink-Sauerstoff-Batterien mit Ionenaustausch-Membran, die günstig herstellbar sind und eine hohe Energiedichte besitzen. Vielversprechend ist auch die Forschung an neuen Solid-State-Akkus auf Glasbasis. Diese sollen eine mehr als dreimal so hohe Energiedichte wie aktuelle Li-Ion-Akkus gewährleisten und häufiger geladen werden können, ohne an Leistung einzubüßen. Statt flüssiger Elektrolyte wird Glas als fester Elektrolyt eingesetzt, was die Gefahr von Kurzschlüssen oder Bränden senkt. Die Glaselektrolyte erlauben zudem leistungsfähigere Kathoden und Anoden aus Alkalimetallen. So kann das Lithium z.B. durch das wesentlich billigere Element Natrium substituiert werden. Da Glas auch bei tiefen Temperaturen leitfähig bleibt sollen die Akkus auch bei Temperaturen bis zu – 60° leistungsfähig sein.

Fazit

Sollte es gelingen die Preisspanne von 20 bis 24 EUR am Markt durchzusetzen und eine Marktkapitalisierung von max. 380 Mio. EUR zu generieren, wäre die Bewertung basierend auf den aktuellen Umsätzen sehr ambitioniert. Für 2017 rechnet Voltabox mit 25 Mio. EUR Umsatz. Analysten hatten im Vorfeld mit einer Bewertung von ca. 100 Mio. EUR gerechnet. Ein EUR Umsatz würde dann mit bis zu max. 15 EUR bewertet. Auch die Nettogewinne sind nach wie vor negativ und wurden von der paragon AG in den beiden letzten Jahren per Ergebnisabführung noch deutlich aufgehübscht. Voltabox bezieht hier offensichtlich die hohen Erwartungen an die Entwicklungen im Bereich der E-Mobilität und eine Schlüsselstellung im Li-Ion-Markt ein.

Dennoch ist die Elektromobilität mehr denn je ein großer Zukunftstrend, wie es sich auch aus den derzeitigen Schätzungen zum Marktwachstum ablesen lässt. Auch das Aumann-IPO zu Beginn des Jahres war durch eine hohe Bewertung gekennzeichnet und die Aktie hat dennoch seitdem deutlich zugelegt. Und dazu werden Batteriesysteme auf Li-Ion-Basis zumindest in den nächsten Jahren die vorerst produktivste Technologie bleiben. Dies spricht für eine angemessene Bewertung. Es wird dann interessant zu beobachten sein, wie sich Voltabox auf die Post-Li-Ion-Ära einstellen wird.

 

Voltabox AG Emissionsparameter
WKN  A2E4LE
Zeichnungsfrist 26.September – 10.Oktober
Erstnotiz 13.Oktober
Preisspanne 20,00 bis 24,00 EUR
MarketCap 317 Mio. bis 380 Mio. EUR
Marktsegment Prime Standard, Frankfurt am Main
Emissionsprospekt ja
Emissionsvolumen 127 Mio. EUR  bis  152 Mio. EUR  (inkl. Greenshoe-Option)
Konsortium Bankhaus Lampe KG (Sole Global Coordinator, Joint Bookrunner); Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG (Joint Bookrunner)
Free Float 40,0%

 

 

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