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Der vorläufige Börsenprospekt für das IPO an der New Yorker Nasdaq ist bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Damit rückt der Börsengang der SAP-Tochter Qualtrics in greifbare Nähe.

Qualtrics ist eine Software-Plattform, mit der Firmen Daten von Kunden und Mitarbeitern sammeln können, um diese zu analysieren und weiterzuverarbeiten. Die Aktien der SAP-Tochter sollen laut Prospekt 20 USD bis 24 USD kosten. Qualtrics-Gründer und Vorstandsvorsitzender Ryan Smith hat bereits im Vorfeld Aktien im Wert von 120 Mio. USD gekauft. Nach Erstnotiz soll er laut Reuters auf rund 1% der Anteile kommen – damit dürfte der Börsengang ein Milliardenvolumen erreichen. Bei der angegebenen Preisspanne ergibt sich eine Bewertung von 12 Mrd. USD bis 14,4 Mrd. USD.

SAP hatte Qualtrics 2018 gekauft – für 8 Mrd. USD. Damit schob der Konzern dem damals geplanten Börsengang den Riegel vor. Reuters hat aus Finanzkreisen erfahren, dass die Emission 1 Mrd. USD bis 2 Mrd. USD einbringen soll.

Der Finanzinvestor Silver Lake hat sich laut Reuters ebenfalls bereits Qualtrics-Aktien gesichert und steuert 550 Mio. USD zum Börsengang bei: die Hälfte zum Ausgabepreis, die andere Hälfte zum Festpreis von 21,64 USD. Dafür erhält der Investor einen Sitz im Qualtrics-Verwaltungsrat. Gründer Smith zahlt 20 USD je Aktie. Das IPO, so erklärt Reuters, ist laut SAP-Chef Christian Klein auch der Versuch, den Firmengründer und sein Führungsteam bei der Stange halten. Das Qualtrics-Management sei durch den abrupten Abgang von SAP-Co-Chefin Jennifer Morgan verunsichert gewesen.

Mit dem Geld aus dem Börsengang will Qualtrics dem Prospekt zufolge unter anderem eine nicht bezifferte Ausschüttung an SAP finanzieren. Der Rest soll in Wachstum und Zukäufe fließen. Der Walldorfer Software-Konzern will die Mehrheit an Qualtrics auf lange Sicht behalten. Die Aktien im Besitz von SAP bekommen das zehnfache Stimmrecht.

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GoingPublic Redaktion / iab