Der Termin für die erste Platzierung im Schlussquartal 2016 an der Frankfurter Börse steht fest. Der nach innogy zweitgrößte Börsengang des Jahres soll den Eigentümern bis zu 920 Mio. EUR einbringen. OFFICEFIRST, das ehemalige strategische Kernportfolio der IVG, wäre damit bis zu rund 1,9 Mrd. EUR wert.

CEO Michiel Jaski
CEO Michiel Jaski

Börsengang
Die OFFICEFIRST Immobilien AG, mit Sitz in Bonn, hat gemeinsam mit der IVG Immobilien AG die Rahmenbedingungen für den geplanten Börsengang festgelegt. Die Handelsaufnahme im geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) ist für den 14. Oktober geplant.

In der am heutigen Montag beginnenden und voraussichtlich am 13. Oktober endenden Zeichnungsfrist können, unter Berücksichtigung der vollständigen Ausübung des Greenshoe, Aktien im Gesamtwert von bis zu max. 920 Mio. EUR gezeichnet werden. Die Preisspanne der angebotenen Aktien liegt zwischen 21 und 23 EUR. Damit wären ca. 47% der Anteile im Streubesitz. OFFICEFIRST kommt damit auf eine Marktkapitalisierung zwischen 1,70 Mrd. und 1,86 Mrd. EUR.

Insgesamt werden bis zu 40,7 Mio. Aktien angeboten. OFFICEFIRST platziert dabei bis zu 21,4 Mio. neue Aktien, die IVG bietet dazu 14 Mio. bestehende Aktien an und will im Rahmen der Greenshoe-Option bis zu 5,3 Mio. zusätzliche Bestandsaktien bereithalten um mögliche Mehrzuteilungen abzudecken.

Deutsche Bank und Goldman Sachs agieren für den Börsengang als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. Weitere Joint Bookrunners sind Kempen & Co, Berenberg und BofA Merrill Lynch. Vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen unterliegen sowohl OFFICEFIRST als auch die IVG einer Lock-Up-Vereinbarung von 180 Tagen.

„Wir haben unser strategisches Ziel erreicht: Die OFFICEFIRST Immobilien ist kapitalmarktfähig“, so CEO Michiel Jaski. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir die Ertragskraft des Portfolios durch die Asset Management Aktivitäten weiter steigern können. Zusammen mit der Refinanzierung folgt nun der nächste logische Schritt: Das Unternehmen ist gut aufgestellt für den Börsengang. Damit eröffnen wir uns den Zugang zu den Kapitalmärkten und können unsere Kapitalstruktur weiter verbessern. Wir wollen dadurch sicherstellen, dass wir unsere erfolgreiche Strategie langfristig fortsetzen: die starke Kombination aus Stabilität und nachhaltiger Wertsteigerung.“

Mittelverwendung
OFFICEFIRST will den Großteil der Nettoerlöse aus der Platzierung der neuen Aktien in Höhe von 450 Mio. EUR zur Rückzahlung einer Zwischenfinanzierung in Höhe von 295 Mio. EUR und zur vorzeitigen Rückzahlung weiterer Finanzverbindlichkeiten verwenden. OFFICEFIRST wies Ende 2015 kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten von knapp 2,39 Mrd. EUR aus, denen gegenüber ein Immobilienportfolio im Wert von rund 3,2 Mrd. EUR verbucht wurde.

Die verbleibenden Emissionserlöse will OFFICEFIRST zur teilweisen Finanzierung der Kosten einer geplanten Umwandlung der Gesellschaft in eine REIT-Aktiengesellschaft sowie zur Finanzierung von Projektentwicklungen und Akquisitionen verwenden.

Das OFFICEFIRST-Management beabsichtigt seinen Aktionären eine attraktive Dividende auszuschütten. So sollen 2016 50% des operativen Gewinns aus den Mieteinnahmen (FFO) und in den folgenden Jahren 65 bis 70% als Dividende ausbezahlt werden.

Durch die für 2017 geplante Umwandlung in eine REIT-Aktiengesellschaft will OFFICEFIRST zusätzlich zur operativen Optimierung und einer weiteren Reduzierung der Kapitalkosten das FFO über die Jahre weiter steigern. REIT’s sind börsennotierte Immobilienfonds mit einer streng regulierten Verschuldungsquote.