Bildquelle: © Kornwit -stock.adobe.com.

Die börsennotierte DN Group Deutsche Nachhaltigkeit AG (ISIN DE000A3DW408, Market Cap ca. 280 Mio. EUR, Börse Düsseldorf) investiert nach eigenen Angaben als Impact Investor in Unternehmen, die einen messbar positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben. Im Gespräch mit GoingPublic gibt CEO Ole Nixdorff Einblicke in das Investment-Portfolio, die Meilensteine 2025 und die Wachstumsstrategie das Unternehmen. Interview: Robert Steininger

Herr Nixdorff, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Was waren die Highlights für die Deutsche Nachhaltigkeit, wie sehen Ihre Zahlen aus?

Wir sind äußerst zufrieden mit dem bisherigen operativen Verlauf des Geschäftsjahrs 2025 bei der DN Group Deutsche Nachhaltigkeit und haben einige wichtige Meilensteine erzielt. Dies spiegelt sich auch in den Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2025 wider, in dem wir einen deutlichen EBIT-Anstieg von 3,6 Mio. auf 5,7 Mio. EUR verzeichnet haben.

Mit Beteiligungen an der Save the Water Holding, der EcoMotion Holding und ganz jüngst an der SUSMATA AG haben wir unser Portfolio in diesem Jahr deutlich ausgebaut. Die Neuzugänge steigern die Werthaltigkeit unseres Impact-Portfolios nochmals deutlich.

Das operative Wachstum unterlegen wir auch personell: Mit Dr. Andreas Rickert als Chief Impact Officer haben wir unseren Vorstand mit einer der Nachhaltigkeits-Koryphäen im deutschsprachigen Raum erweitert. Andreas bringt sowohl seine umfangreiche Expertise im Bereich Impact-Investing als auch sein starkes Netzwerk bei uns ein.

Die positive Entwicklung der DN Group spiegelt sich erfreulicherweise auch in der Entwicklung unseres Aktienkurses wider, der im laufenden Jahr mehr als 100 Prozent zugelegt hat.

Können Sie uns ein Beispiel zeigen, wie Ihre Portfoliounternehmen Impact generieren?

Wir haben uns jüngst an SUSMATA beteiligt und auch den Börsengang und die Sachkapitalerhöhung erfolgreich begleitet (ISIN: DE000A3E5A18, Börse Düsseldorf, ehem. Cannabis.de Media AG Börsenmantel, Anm. d. Red.). Kurz gesagt stellt SUSMATA biologisch abbaubare Materialien auf Basis von Pflanzenabfällen mit äußerst positivem ökologischem Fußabdruck her.

Anwendungsbereiche sind u.a. vegane
Lederersatzstoffe für die Fashion- oder Autoindustrie. Das innovative Ersatzleder-Produkt „WASTEA“ wird beispielsweise aus Tee-Resten hergestellt und hat in der Produktion eine fast 100 % geringere CO2-Emission als tierische Leder-Produkte. Der Lederersatz von SUSMATA ist aber durch viel besseren CO2-Fußabdruck und geringeren Wasserverbrauch bei der Herstellung wesentlich umweltfreundlicher als zum Beispiel Ersatzstoffe aus Vinyl.

Zum Kundenstamm von SUSMATA zählen u.a. internationale Mode-Labels und bekannte Automobilhersteller. Daneben sind wir aber auch an weiteren Impact-Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen beteiligt. Was unsere Portfolio-Unternehmen auszeichnet, ist ihr klar messbarer positiver Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft. Wir wollen mit unseren Portfoliounternehmen einen aktiven Beitrag zur Verbesserung leisten – und wirtschaftlich muss sich das natürlich auch rechnen.

Wie messen Sie den „Impact“ bei Ihren Beteiligungen?

Seit Anfang 2025 haben wir einen standardisierten Impact-Investment-Prozess implementiert. Jedes Unternehmen, das potenziell in unser Portfolio passen könnte, muss diesen Prozess zwingend durchlaufen. Der Prozess basiert einerseits auf den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sowie auf einem von uns eigens entwickelten Scoring-Modell, das auf 40 ESG-Prüfkriterien aufsetzt. Der kumulierte Score unterteilt Unternehmen in solche mit einem geringen oder gar negativem und solche mit einem hohen Impact-Grad.

Nur Unternehmen mit einem hohen positiven Impact-Score über +25 sind für die Deutsche Nachhaltigkeit als mögliches Investment relevant. So hat zum Beispiel SUSMATA ein sehr positives Scoring von +48 Punkten erzielt, was damit deutlich über dem Mindest-Investmentschwellenwert von 25 Punkten liegt. Auch andere Beteiligungen von uns schnitten beim Prüfprozess deutlich überdurchschnittlich ab, z.B. Save the Water mit 51 Punkten.

Mit diesem Prüfprozess belegen wir, dass der positive Einfluss unserer Portfoliounternehmen auf Umwelt und Gesellschaft durch einheitlich definierte Impact-Kriterien transparent nachvollziehbar für unsere Investoren und Stakeholder ist.

Welche Bedeutung messen Sie dem Thema Impact Investing im Allgemeinen bei?

Aus meiner Sicht ist das Thema aufgrund der diversen geopolitischen und ökologischen Herausforderungen wichtiger denn je. Das belegen auch aktuelle Studien. So soll der Impact-Investing-Markt bis 2029 auf über 2 Bio. USD wachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von über 7 Prozent entspricht. Durch unser stark ausgebautes Netzwerk sind wir regelmäßig im intensiven Austausch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Alle Parteien sind sich einig, dass die Relevanz von Impact Investing eher zu- statt abnehmen wird. Vor allem müssen Politik und Privatwirtschaft eng zusammenarbeiten, damit die sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit langfristig verbessert werden können.

Welche strategischen Ziele verfolgt die Deutsche Nachhaltigkeit für 2026?

Wir wollen unser Portfolio noch stärker ausbauen, und unsere Visibilität am globalen Impact-Investing-Markt noch weiter stärken. Unser Ziel ist es dabei auch, international weiterzuwachsen. Mit unserem starken Vorstandsteam und unserem werthaltigen Impact-Portfolio werden wir uns als Global Player in der Impact-Szene weiter stark positionieren.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke. Das Interview führte Robert Steininger.

Daten & Fakten
Unternehmen: DN Group Deutsche Nachhaltigkeit AG
WKN/ISIN: A3DW40/DE000A3DW408
Mitarbeiter: 8
Ergebnis nach Steuern: 20,2 Mio. EUR (GJ 2024), 19,4 Mio. EUR (2023)
Akionärsstruktur: SP1 Equity GmbH (84,5 %), Free float (15,5 %)
Market Cap (02.12.25) 280 Mio. EUR

 

Zum Interviewpartner: 

Ole Nixdorff ist CEO der börsennotierten DN Deutsche Nachhaltigkeit AG, einem auf Impact Investing spezialisierten Unternehmen. Nach einem Bachelor in Economics & Business Economics an der Maastricht University und einem Master in Digital Management sammelte er Erfahrung in Finanzanalyse und Unternehmensberatung, unter anderem als Senior Consultant. Seit 2023 gehört er dem Vorstand der DN an, seit 2024 als alleiniger CEO. Unter seiner Führung baut DN ihr Impact-Portfolio weiter aus und investiert in Unternehmen mit klar messbarem ökologischem und gesellschaftlichem Nutzen.

Autor/Autorin

Robert Steininger

Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Krypto und Verhaltensanalyse.