Intellekt, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, persönliche Erfahrungen – diese und viele weitere individuelle Eigenschaften prägen jeden Einzelnen und unterscheiden die Menschen auf natürliche Weise wie äußere Faktoren, also zum Beispiel die Größe und das Aussehen.

Ebenso können wir uns völlig voneinander unterscheiden beim Thema Emotionalität. Emotionen sind tief verwurzelt in der Psyche des Menschen. Ernüchterung und Frust, aber auch Freude und sogar Euphorie können mitunter nah beieinander liegen. Bei jedem natürlich ganz anders – denn kein Mensch ist wie der andere. Das gilt auch für rationales Verhalten, das unter den Aspekten der Vernunft und Abwägung von Vor- und Nachteilen bzw. Chancen und Risiken zu vermeintlich wohl überlegten Entscheidungen führt.

Viele Menschen gehen mit einem eben solchen, rationalen Vorsatz an das Thema Geld bzw. Geldanlage heran. Ein durchaus guter Ansatz, denn viele ökonomische Entscheidungen wollen gut durchdacht sein. Wer Investitionen tätigt oder Geld anlegt, hat sich dies in den meisten Fällen hart erarbeitet und möchte es nicht verlieren. Im Gegenteil: Der rationale ökonomische Sachverstand führt uns schnell zu dem Schluss, dass sich Kapital bei der Anlage vermehren sollte.

Umso absurder wirken vor diesem Hintergrund die erreichten Null- oder Minuszinsen, die dazu führen, dass bestimmte Anlageformen sich nicht mehr verzinsen bzw. sogar Verluste einfahren. Geld zu verdienen ist aber der ganz natürliche Wunsch eines jeden Anlegers. Dieses Ziel erfolgreich in die Tat umzusetzen, misslingt jedoch häufig.

Und da ist man auch schon wieder schnell beim Thema Emotionen. So mancher ist verärgert über das niedrige Zinsniveau. Schaut er sich am Kapitalmarkt um, findet er dennoch renditeträchtigere Alternativen zu Staatsanleihen und Sparkonten. Wie zum Beispiel die Aktie. Doch muss sich jeder Anleger, der zu Aktien greift, auch die Frage stellen, inwieweit diese Anlageform überhaupt bzw. zu welchem Anteil seines Gesamtportfolios zu seinen Anlagezielen und Risikoneigungen passt.

Da Aktie nicht gleich Aktie ist, steht auch schnell die Frage im Raum, welche Aktien denn für den Einzelnen die Richtigen sind. Bewertung lautet das Stichwort, d.h. ist die einzelne Aktie noch unterbewertet oder gar schon zu teuer? Gleiches gilt auch für andere risikoreichere Asset-Klassen, wie zum Beispiel Rohstoffe, Währungen oder auch Private Equity.

Null Emotionen!?

Lange Zeit haben die Wirtschaftswissenschaften das Bild eines rationalen, ausschließlich „wirtschaftlich” denkenden und nutzenmaximierenden Verbrauchers bzw. Anlegers gezeichnet, der sogenannte ‚Homo Oeconomicus‘. Dieser konnte quasi gar keine emotional behafteten Fehler machen, denn das Hauptmerkmal des Homo Oeconomicus ist seine Fähigkeit zu uneingeschränktem rationalem Verhalten.