Bildnachweis: weclapp SE.

weclapp gehört aktuell zu den am schnellsten wachsenden Cloud-ERP-Systemen Europas. Bereits viermal wurde das Unternehmen als ERP-System des Jahres ausgezeichnet. Jetzt will das Team um Vorstand Ertan Özdil die weltweite Expansion angehen – und das IPO.

GoingPublic: Sie bieten ein cloud-basiertes ERP-System an. Bitte erklären Sie kurz, was Ihre Software von anderen Lösungen unterscheidet.

Ertan Özdil: Unsere Software benötigen Unternehmen, um sich zu organisieren und ihre Verwaltung zu strukturieren. Die Lösung adressiert kleine und mitteständische Firmen. Mit dem System bekommen diese alles an die Hand, was sie brauchen, um sich zu entwickeln: Angebots- und Rechnungsstellungs-Tools, Auftrags- sowie Lagerverwaltungshilfen und vieles mehr.

Unsere Technologie ist cloud-basiert und damit uneingeschränkt skalierbar. weclapp ist eine offene Plattform mit API-first-Ansatz und einer aktiven Community, die ständig neue Ideen entwickelt. Das sind Attribute, die SAP gerne hätte. Wir sind vielen Anbietern bereits voraus – und das in einem Markt, der sich gerade sehr stark verändert und noch mehr zu unserem Ansatz hin verschiebt.

Es besteht die Chance, dass nach SAP ein zweites weltweit erfolgreiches ERP-System aus Deutschland kommt.

Aktuell bedienen Sie den europäischen Markt. „Weltweit“ klingt nach internationalen Wachstumsplänen?

Absolut. Wir wollen weltweit wachsen und auch Kundenstämme übernehmen. Viele Unternehmen, die alte ERP-Systeme anbieten schaffen die Transformation in die cloud-basierte Welt nicht. Sie stehen unter Druck und verlieren Kunden, während wir sehr stark wachsen. Diese Firmen sind Akquisitionskandidaten für uns.

Gibt es neben Akquisitionen weitere Pläne?

Wir haben eine eigene Forschungsabteilung, mit der wir die nächste Generation an ERP-Systemen aufbauen: ERP 4.0. Und natürlich investieren wir auch in das weitere organische Wachstum der Firma.

Teure Ideen – die Sie über ein IPO finanzieren möchten?

Der weclapp-Börsengang wurde von einem Fernziel zu einem zunehmend präzisen Plan. Wir haben uns klare Meilensteine gesetzt und diese zum großen Teil bereits erreicht: Der IFRS-Geschäftsbericht ist implementiert. Wir haben ein Investor Relations-Team aufgebaut und möchten zudem noch ein bis zwei Transaktionen beziehungsweise Übernahmen pre-IPO stemmen. Daran arbeiten wir gerade sehr aktiv. Wenn das gelingt, sind wir in einer optimalen Position für das IPO.

Weitere IPO-Kandidaten finden Sie auf unserer Watchlist.

Das wann folgen soll?

Wenn alles klappt, im Oktober dieses Jahres.

In Frankfurt?

Ja, wir wollen das Listing im Prime Standard an der Frankfurter Börse realisieren.