Kaufen statt mieten lautet das Credo: Laut diesjährigem ACCENTRO-IW-Wohnkostenreport Wohnen im Eigentum ist nach wie vor deutlich günstiger als Wohnen zur Miete. So seien die Kosten für Selbstnutzer in der gesamtdeutschen Betrachtung rund ein Drittel niedriger als die Kosten von Mietern.

Die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Wohneigentum blieben laut Studie weiterhin sehr gut.
„Trotz der großen Vorteile gegenüber dem Wohnen zur Miete, verharrt die Wohneigentumsquote in Deutschland auf einem niedrigen Niveau„, erklärt Jacopo Mingazzini, Vorstandsvorsitzender der ACCENTRO Real Estate AG. Dies liege nicht zuletzt an den hohen Hürden beim Immobilienkauf – besonders die hohen Eigenkapitalforderungen würden gerade junge Menschen ausbremsen, so Mingazzini. Dabei wird der Aufbau von Wohneigentum immer wichtiger für die Altersvorsorge.  „Die Altervorsorge wird einem quasi geschenkt“, erklärt Prof. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte bei vom IW Köln. Vor allem sei die Politik in der Pflicht, den Zugang zu Wohneigentum zu vereinfachen. Statt dem Baukindergeld seien vor allem Bürgschaften und eine Reform der Erwerbskosten gute Lösungsansätze für das Zugangsproblem von Wohneigentum.

Quelle: F+B Institut der deutschen Wirtschaft.
Quelle: F+B Institut der deutschen Wirtschaft.

Seit 2008 sind die Kosten für die Selbstnutzung kontinuierlich gesunken. Erst in den vergangenen zwei Jahren sind diese wieder leicht angestiegen – dennoch ist im Bundesdurchschnitt der Erwerb einer Bestandsimmobilie knapp 33% günstiger als die Neuanmietung im Bestand einer vergleichbaren
Wohneinheit. In vielen Kreisen ist die Belastung selbst unter Berücksichtigung der Tilgung günstiger als das Wohnen zur Miete; dies eröffne Wohneigentümern weiteres Potenzial für die Aufstockung der Altersvorsorge. Dabei sei das Wohnen im Eigentum in Frankfurt und Hamburg besonders attraktiv. Die Schwankungen bei den Großstädten reichen von 26,4% in Stuttgart bis 38,6% in Hamburg.

Je früher, desto besser

Trotz der deutlichen Kostenvorteile für Selbstnutzer gegenüber Mietern zeigt das Nachfrageverhalten keine nennenswerte Reaktion. Die Wohneigentumsquote bleibt auf einem niedrigen Niveau. Private Haushalte können vor allem dann profitieren, wenn sie frühzeitig Wohneigentum erwerben und die Tilgung damit über einen längeren Zeitraum strecken können. Junge Haushalte könnten ihre Altersvorsorge deutlich verbessern, wenn die Tilgung vor dem Renteneintritt getätigt wird. „Hier stehen wir aktuell vor einer großen Herausforderung, da junge Haushalte nur selten über die finanziellen Mittel verfügen, um das erforderliche Eigenkapital aufzubringen,“ betont Mingazzini.

Die Attraktivität des Kaufens ergibt sich insbesondere durch die historisch niedrigen Hypothekenzinsen. Die Studie zeigt, dass auch bei einem Zinsanstieg auf 3,5% und einem gesamten Finanzierungszeitraum von 35 Jahren die Kosten für Zins, Tilgung und Instandsetzung in den meisten Regionen unter den Mietkosten bleibt – teilweise um 30 bis 40%.

Die Studie basiert auf den bundesweiten Mieten und Wohnnutzerkosten aller 401 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der ACCENTRO Real Estate AG unter der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Prof. Dr. Michael Voigtländer erstellt.

Zur vollständigen Studie geht’s hier.

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