Die Knaus Tabbert AG, der drittgrößte Hersteller von Reisemobilen, Caravans und Kastenwagen in Europa, strebt einen Börsengang in den Prime Standard der Frankfurter Börse an.

Pünktlich zur Caravan-Messe in Düsseldorf, gibt die Knaus Tabbert AG den Startschuss für einen Börsengang. Das Angebot wird bestehende Aktien aus dem Besitz der derzeitigen Aktionäre umfassen. Hinzu kommen neu ausgegebene Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem erwarteten Emissionserlös von rund 20 Mio. EUR, um die Investitionspläne des Unternehmens zu beschleunigen. Das endgültige Platzierungsvolumen steht noch nicht fest. Nach dem Börsengang wird der angestrebte Streubesitz voraussichtlich bei rund 50% liegen.

„Unabhängiges, individuelles und komfortables Reisen wird immer beliebter“, erklärt Wolfgang Speck, Vorstandsvorsitzender der Knaus Tabbert AG. „Gerade in der jüngeren Generation werden Aktivitäten und Urlaub im Wohnmobil immer populärer. Wir haben in den letzten Jahren an unserer Kapazitätsgrenze produziert, und alle Zeichen stehen auf weiteres Wachstum.“

Wohnmobilreisen liegen im Trend

Zwischen 2020 und 2025 prognostiziert der CIVD eine durchschnittliche Wachstumsrate von jährlich mehr als 5% in Europa. Ein Megatrend, der diese Entwicklung unterstützt, ist die Alterung der europäischen Bevölkerung. Gleichzeitig wird diese individuelle, umweltfreundliche und aktive Art des Reisens und der Freizeitgestaltung auch für jüngere Konsumenten zunehmend attraktiv.

Profitables Wachstum in den letzten Jahren

Knaus Tabbert ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 780,4 Mio. EUR und ein EBITDA von 64,3 Mio. EUR.

Im ersten Halbjahr 2020 musste Knaus Tabbert im Zuge der COVID-19-Pandemie, wie auch andere, im April seine Produktionsanlagen für mehrere Wochen stilllegen, konnte aber dennoch die starke bereinigte EBITDA-Marge von 9,4% aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres halten und erreicht in diesem Jahr bislang eine solide EBITDA-Entwicklung. Knaus Tabbert investiert systematisch in Forschung und Entwicklung. Schwerpunkte sind E-Mobilität, neue Materialien, Produktionstechnik und Digitalisierung.

Großaktionäre bleiben auch nach dem IPO an Bord

Die beiden Unternehmer Wim de Pundert und Klaas Meertens halten über ihre Holdingunternehmen zusammen rund 97% an der Knaus Tabbert AG. Diese Aktionäre haben ihre Kontrollbeteiligung im Jahr 2009 erworben. Die beiden Hauptaktionäre haben erklärt, das weitere Wachstum des Unternehmens durch ihr Engagement im Aufsichtsrat aktiv unterstützen zu wollen.

Mit dem geplanten Angebot und dem Börsengang beabsichtigt Knaus Tabbert, seine Aktionärsbasis zu erweitern und seine Position weiter zu stärken, um vom erwarteten Wachstum des Sektors in vollem Umfang profitieren zu können. Beim Börsengang sollen sowohl neue Aktien aus einer geplanten Kapitalerhöhung als auch bestehende Aktien aus den Beständen der derzeitigen Aktionäre angeboten werden. Zusätzliche Aktien für potenzielle Mehrzuteilungen von bis zu 15% des Angebots werden ebenfalls von den bestehenden Aktionären zur Verfügung gestellt.

Die Knaus Tabbert AG beabsichtigt, den erwarteten Erlös aus dem Börsengang für den beschleunigten Ausbau der Produktionsanlagen, insbesondere für die ab Herbst 2021 geplante CUV-Produktion in Ungarn, und damit verbundene Investitionen zu verwenden. Darüber hinaus will das Unternehmen seine aktuelle Strategie weiter umsetzen, unter anderem mit der möglichen Einführung einer neuen Marke.