Es könnte der größte Börsengang der Welt werden: Der saudi-arabische Öl-Gigant Aramco plant eine Teilprivatisierung in Form eines Börsengangs. Dabei sollen weniger als 5% der Anteile mittels IPO an die Börse gebracht werden. Derzeit wird der Börsenwert des Öl-Multis auf 2.000 Mrd. USD (= 2 Bio. USD) geschätzt, womit das Unternehmen eines der teuersten der Welt wäre.
„Selbst wenn nur 1% der Aramco-Anteile an die Börse gebracht würden, wäre es das größte IPO weltweit“, erklärte Saudi–Kronprinz Mohammed bin Salman, die heimliche Wirtschaftspower hinter König Salman, großmütig in einem TV-Interview diese Woche. Zum Vergleich: Die MarketCap von Apple – neben Alphabet das derzeit höchst bewertete Unternehmen am globalen Markt – liegt aktuell bei über 500 Mrd. USD.
US-Fonds für mehr Liquidität
Weiterhin sei geplant, das Unternehmen zu einer Holding-Gesellschaft mit gewähltem Vorstand umzuwandeln. Das IPO solle zudem die Transparenz des Unternehmens sicherstellen, so Mohammed weiter. Bisher war Aramco sehr intransparent und veröffentlichte keinerlei Geschäftszahlen.
Das Listing soll an der saudischen Börse vollzogen werden – jedoch prüfe man auch einen Fonds am US-Markt
einzurichten, um die Liquidität der Aramco-Aktie zu erhöhen.
Aramco produziert nach eigenen Angaben rund 10 Mio. Barrel Öl pro Tag und damit dreimal mehr als das weltweit größte gelistete Öl-Unternehmen ExxonMobil; auch die Reserven des Ölmultis sind schätzungsweise um ein 10-faches höher.
Einst war Aramco unter amerikanischer Führung, ist aber nun schon seit langem in den Händen des saudischen Königreichs. Der Konzern besitzt etwa 265 Mrd. Barrel an Rohöl-Reserven, was mehr als 15% der globalen Öl-Einlagen entspricht.