Finanzierungstrends

Das Thema Finanzierung – nicht nur bei Gründungen – bleibt ohnehin ein Problem in Deutschland. Quantitativ mangelt es an Euro-Masse, doch wo liegen die Ursachen? Sind es die hohen Investitionsrisiken, eine fehlerhafte Steuerpolitik oder die weiterhin stille Abneigung in Deutschland gegenüber Bio- und Gentechnik? Das wenige vorhandene Venture Capital fließt nachvollziehbar in fokussierte Geschäftsmodelle mit klarer Produkt-Markt-Strategie, kalkulierbarem Risiko und natürlich in antizipierte Größe und Umsatzvolumina. Einmal mehr scheint hier die Pharma- der Chemie-Industrie voraus zu sein. Wenigstens deutet die Fokussierung verschiedener Corporate-Venture-Fonds auf Frühphasenfinanzierungen, ob von Novartis, Merck oder Boehringer Ingelheim, darauf hin, dass die Rote Biotechnologie die Idee der vollständigen Wertschöpfungskette, von der Erfindung zur Innovation, bereits besser in Angriff nimmt.

Fazit

An Innovationskraft mangelt es in Deutschland nicht, zu gut ist die Forschungslandschaft. Doch die Erfolge der Biotechnologie finden derzeit im Kleinen statt. Die Stimmung ist gut und die Zahl der im Markt eingeführten Produkte beträgt jährlich mehrere Hundert, wie Umfragen des Branchenverbandes BIO Deutschland zeigen. Das Fehlen der ganz großen Erfolgsgeschichten wird jedoch zu Recht bemängelt. Ein bisschen mehr Umsetzungskompetenz darf es noch werden. Positiv stimmt, dass mehr und mehr neue Formen der Zusammenarbeit um sich greifen, die Innovationskraft der KMU und Marktkompetenz der Großen auf unkonventionelle und neue Weise zusammenbringen. Was auf europäischer Ebene mit der Innovative Medicines Initiative begann, setzt sich in international an den Wertschöpfungsketten ausgerichteten Zusammenarbeiten, etwa in den Clustern, fort. Auch hierzu hält diese GoingPublic Sonderausgabe Interessantes bereit.

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