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Es ist ein beeindruckendes Debüt: Der Mietplattform Airbnb gelingt der größte US-IPO des Jahres. Die Aktie des Unternehmens legte zum Handelsstart am gestrigen Donnerstag an der Nasdaq um 115% Prozent zu – auf fast 146 USD. Der Wert der Firma stieg auf über 100 Mrd. USD.

Airbnb ist damit mehr wert als Marriott und Expedia zusammen. Der Börsengang der Plattform übertraf alle Erwartungen – und das, obwohl das Unternehmen bereits im Vorhinein den Ausgabepreis seiner Aktien mehrmals angehoben hatte; zuletzt auf 68 USD. Die Investoren wird es freuen: Sequoia, Peter Thiels Founders Fund und Silver Lake sind frühe Geldgeber von Airbnb.

Die Mietplattform ist bereits das zweite Unternehmen, das in dieser Woche zum IPO einen enormen Kurssprung verzeichnet: Am Mittwoch war der Lieferservice Doordash in den USA an die Börse gegangen, auch dessen Aktien verdoppelten sich am ersten Tag fast im Wert. Das wirft auch die Frage auf, ob bereits von einer Tech-Blase gesprochen werden muss. David Trainer vom Analysehaus New Constructs hält die Papiere für überteuert. Doordash sei der „lächerlichste Börsengang des Jahres“, sagte er gegenüber dem „Handelsblatt“.

Andere Experten verweisen auf das gestiegene Interesse von Kleinanlegern, die in der Corona-Krise ihre Lust am Investieren entdeckt haben und damit die Kurse treiben. Ihnen fällt es aber auch schwerer, das Risikoprofil eines Unternehmens wie Airbnb richtig einzuschätzen – auch die Mietplattform leidet unter dem Knick im Tourismusgeschäft.

Airbnb selbst sieht sich jedenfalls gut positioniert. Die Firma hat ihren Schwerpunkt als Reaktion auf den Dämpfer durch Corona von der Vermietung von Privatwohnungen in Großstädten auf Ferienwohnungen verlagert. In der Zukunft will das Unternehmen damit davon profitieren, dass Individualreisen sich auch in Konsequenz der Pandemie immer stärker durchsetzen.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab