Erhöhter Bedarf bei IROs

Auf der anderen Seite äußern Investor-Relations-Manager ein spürbar gestiegenes Interesse an der Verwaltung und Gewinnung von Investorendaten in Eigenregie. Nicht zuletzt aufgrund der Möglichkeiten, die die zunehmende Digitalisierung mit sich bringt, erproben sie neue Prozesse und Arbeitsweisen.

Abbildung 3 Investor Targeting Tools
Abbildung 3: Zweck der Erhebung von Informationen zum Anteilsbesitz (nach „absolut wichtig“ + „wichtig“)

Deshalb liegt es auf der Hand, das Angebotsspektrum mit den Erfahrungen und Wünschen der Anwender abzugleichen. Und so hat GoingPublic parallel zum Produkttest eine Online-Umfrage unter Investor-Relations-Experten durchgeführt. 68 Fachleute haben an der Erhebung teilgenommen (siehe Kasten).

IROs vertrauen vor allem eigenen Daten…

Dabei kam heraus, dass die Emittentenseite externe Datenquellen nicht bedingungslos für glaubwürdig hält (siehe Abb. 1). So konnte die besonders populäre, wenngleich oberflächlichste Quelle „Eigene Aufzeichnungen aus InvestorenMeetings“ die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Es macht natürlich Sinn, Investoren bei jedem Zusammentreffen nach der Höhe ihres aktuellen Anteilsbesitzes zu fragen. Aufgrund erheblicher Unsicherheiten bei den Angaben dürfte sich deren systematische Erfassung und Auswertung jedoch schwierig gestalten. Andererseits ist dies die beste Methode, externe Datenquellen zu überprüfen.

Auffallend ist, dass der Bezug externer Daten zum Anteilsbesitz aus einer der kostenpflichtigen Investorendatenbanken bei den Befragten die geringste Beliebtheit genießt. Der niedrige Wert ist teils statistisch bedingt, denn nur 43% aller Teilnehmer sind Kunde bei einem entsprechenden Anbieter und konnten überhaupt ihr Kreuzchen hier setzen. Zudem waren Mehrfachantworten zulässig. Allerdings ist bemerkenswert, dass von jenen InvestorRelationsExperten, die eine entsprechende Datenbank gebucht haben, lediglich 62% auch ihr Kreuz bei dieser Datenquelle gesetzt haben.

Im Umkehrschluss heißt dies, dass gut ein Drittel der Kunden einer kostenpflichtigen Datenbank diese entweder gar nicht oder für andere Zwecke nutzt, beispielsweise als Adressdatenbank. Vielleicht besteht ein Zusammenhang damit, dass jeweils 28% der Nutzer einer kostenpflichtigen Investorendatenbank nicht zufrieden mit der Aktualität und der Vollständigkeit der Informationen zum Anteilsbesitz sind.