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Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt dem Aachener Medizintechnikunternehmen Protembis 20 Millionen Euro Risikokapital zur Verfügung, um ein Gerät der nächsten Generation zum Schutz des Gehirns von Patienten zu entwickeln, die sich bestimmten Herzbehandlungen unterziehen. Die Finanzierung soll klinische Studien, Forschung, Entwicklung und Marktzugang für das zerebrale Embolieschutzsystem „ProtEmbo“ unterstützen. ProtEmbo ist ein Filtergerät, das bei linksseitigen Herzoperationen, einschließlich des transkatheteralen Aortenklappenersatzes (TAVR), embolisches Material von den Arterien zum Gehirn ableitet und so Risiken wie Schlaganfall und kognitiven Abbau entgegenwirkt.

Die Vereinbarung der EIB mit Protembis wird durch das InvestEU-Programm unterstützt und soll bis 2027 zusätzliche Investitionen in neue Technologien in Höhe von über 372 Milliarden Euro auslösen.

TAVR ist ein röntgengesteuertes Verfahren zum Ersetzen einer Aortenklappe, die sich verengt hat und sich nicht vollständig öffnet. TAVR ist minimalinvasiv, d. h. es werden kleinere Einschnitte vorgenommen als bei einer offenen Herzklappenoperation. Weltweit werden voraussichtlich bis 2025 rund 430.000 Patienten mit schwerer Aortenstenose mit TAVR behandelt.

Eine erhebliche Komplikation von TAVR ist das Risiko, dass sich Ablagerungen lösen, die den Aortenbogen und die alte Aortenklappe auskleiden. Diese Ablagerungen können über drei große Arterien, die im Dach des Aortenbogens entspringen, ins Gehirn gelangen. Sie können die kleineren Gefäße im Gehirn blockieren und Läsionen verursachen, die einen Schlaganfall verursachen oder zu einer Beschleunigung des kognitiven Abbaus beitragen können.

ProtEmbo wird während der TAVR über die Arterie im linken Handgelenk eingesetzt und kleidet das Dach des Aortenbogens aus, wodurch das Gehirn vor den gelösten Ablagerungen geschützt wird.

Im März schloss Protembis eine Finanzierungsrunde der Serie B in Höhe von 30 Millionen Euro ab, um eine entscheidende, von der FDA zugelassene Studie zur Ausnahmegenehmigung für Prüfvorrichtungen namens ProtEmbo voranzutreiben. An der Studie sollen zwischen 250 und 500 Patienten teilnehmen, die sich in Europa und den USA einer TAVR unterziehen.

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