Bildnachweis: ITM Isotopen Technologien München AG .

 

„Die Präzisionsonkologie ist meiner Meinung nach einer der spannendsten Bereiche der personalisierten Medizin“

Interview mit Udo J. Vetter, Aufsichtsratsvorsitzender, ITM Isotopen Technologien München

 

Plattform Life Sciences: Sind Sie ein Investor der „ersten Stunde“? Was hat Sie besonders an der ITM-Vision angesprochen?

Vetter: Von Beginn an haben mich der zentrale Fokus auf das Wohl des Patienten ­sowie das enorme Engagement aller ITM-Mitarbeiter sehr beeindruckt. Der hohe Qualitätsanspruch an die Produkte, das enorme fachliche Know-how und ITMs Innovationsgeist, insbesondere in Bezug auf die wachsende präzisionsonkologische Pipeline, sind weitere Werte, die ich sehr schätze und denen wir uns bei UV-Cap ebenfalls verschrieben haben. Die Mission von ITM, schwerkranken Krebspatienten durch die Entwicklung neuer Therapieoptionen ein besseres und längeres Leben zu ermöglichen, schweißt das gesamte Team zusammen. Diese hohe Motivation und der unbedingte Wille, die Präzisions-Krebstherapie auf das nächste Level zu bringen, sind wesentliche Erfolgsfaktoren der Firma und etwas sehr Besonderes.

Mit den milliardenschweren Übernahmen der Firmen AAA sowie Endocyte durch Novartis hat der Bereich vor wenigen Jahren schlagartig Aufmerksamkeit bekommen. Wie sehr wird ITM bereits vom internationalen Radar erfasst?

ITM hat sich mit seinen qualitativ herausragenden medizinischen Radioisotopen und seinem globalen Logistik- und Vertriebsnetzwerk weltweit bereits einen Namen gemacht und sich hier als führendes Unternehmen auf dem internationalen Markt etabliert. Hier beliefert ITM auch die Big-Pharma-Unternehmen für deren Entwicklung therapeutischer Kandidaten zur Behandlung diverser Krebserkrankungen. Mit dieser Ausgangsposition und der über fast zwei Jahrzehnte erworbenen Expertise in Sachen Radioisotopenentwicklung, -herstellung und -vertrieb ist die Transformation zu einem radiopharmazeutischen Biotech mit eigener Onkologiepipeline deshalb nur der nächste logische Schritt. Das ITM-Team wird hier auch durch sein breites Netzwerk an internationalen Partnern unterstützt. Der Orphan-Drug-Status seines Haupttherapiekandidaten durch die EMA und FDA sowie die laufende internationale Phase-III-Studie unterstreichen das hohe Potenzial von ITMs präzisionsonkologischer Pipeline.

Eine Herausforderung der Radiopharmazie sind die zum Teil ultrakurzen Halbwertszeiten der Strahler – damit ist eine besondere logistische Leistung nötig. Wie sieht hier die internationale Strategie von ITM aus?

Neben unserem weitverzweigten globalen Logistik- und Vertriebsnetzwerk haben wir auch eine besondere Produktionsstrategie für unsere Radioisotope, die es dem Kunden ermöglicht, bei der Bestellung die Aktivität für den Anwendungstag im Voraus anzugeben. Weiterhin arbeiten wir auch kontinuierlich daran, unsere Produktionskapazitäten und -stätten weltweit weiter auszubauen.

Als Investor sehen Sie den Markt und die Möglichkeiten im Überblick. Was hebt Ihrer Meinung nach ITM heraus, was macht die Investition hier so vielversprechend?

ITM besitzt mit seinem Portfolio marktführender Radioisotope, dem globalen Versorgungsnetzwerk und der aussichtsreichen Pipeline eine einzigartige Kombination bester Voraussetzungen für weiteres erfolgreiches Wachstum. Zudem ist meiner Meinung nach die Präzisionsonkologie einer der spannendsten Bereiche der personalisierten Medizin mit einem hohen Marktpotenzial. Hier sehe ich große Erfolgschancen für ITMs „Targeted Radionuclide Therapy“, um insbesondere Patienten mit schwer behandelbaren oder therapieresistenten Tumoren neue Behandlungsoptionen zu bieten.

Herr Vetter, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führte Dr. Georg Kääb.

 

ZUM INTERVIEWPARTNER

Udo J. Vetter ist seit 2007 Vorsitzender des Aufsichtsrats von ITM und vertritt die von ihm gegründete UV-Cap GmbH & Co KG, einen der Hauptinvestoren von ITM.

Autor/Autorin

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