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Die Marinomed Biotech AG hat Schritte zu einer weiteren Flexibilisierung ihrer Unternehmensfinanzierung vollzogen. Das Unternehmen hat sich mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green auf eine Anpassung des seit Oktober 2021 laufenden Wandelanleiheprogramms (initiale Laufzeit bis September 2023) und dessen Verlängerung bis Oktober 2024 verständigt. Nice & Green ist ein privates Eigenkapitalfinanzierungsunternehmen, das Finanzierungslösungen für börsennotierte Micro-, Small und Mid-Cap-Unternehmen in Europa anbietet.

Bislang wurden 50% des ursprünglichen Programmvolumens von 5,4 Mio. EUR an Wandelanleihen ausgegeben und in Stammaktien von Marinomed gewandelt. Zwischenzeitlich wurde das Programm von Juli bis Dezember 2022 und seit März 2023 pausiert.

Marinomed: Ausgabe einzelner Tranchen kann ausgesetzt werden

Um dem Kurs, der Liquidität in der Aktie sowie dem Verwässerungseffekt auf bestehende Aktionäre Rechnung zu tragen und dabei gleichzeitig die laufende Projektfinanzierung abzusichern, wurde nun vereinbart, das Programm fortzusetzen, jedoch die Tranchen von 300.000 EUR auf 160.000 EUR zu reduzieren. Auch zukünftig will Marinomed nach eigenen Angaben die Möglichkeit haben, die Ausgabe einzelner Tranchen von Wandelschuldverschreibungen auszusetzen, um so auf den tatsächlichen Barmittelbedarf des Unternehmens und die Situation auf den Kapitalmärkten reagieren zu können.

Pascal Schmidt, CFO von Marinomed, sagte dazu: „Die Verlängerung und Anpassung unseres Convertible-Bond-Programms ist ein bereits angekündigter Schritt, der uns die Flexibilität gibt, das Programm für die Auslizenzierung unserer Produktkandidaten auch im aktuellen Umfeld erfolgreich umzusetzen. Auch wenn es unsere höchste Priorität ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob wir einen Vertrag noch im laufenden Geschäftsjahr zum Abschluss bringen. Die Anleihe gibt uns damit die notwendige Sicherheit, um weiterhin konsequent unsere Unternehmensstrategie mit Fokus auf die Verpartnerung unserer innovativen Therapien zu verfolgen.“

Derzeit bereite man die Erweiterung des Carragelose-Portfolios um Augentropfen und einen Allergieblocker vor und erwarte einen Launch nächstes Jahr. Gleichzeitig führe man eine Reihe an Gesprächen mit potenziellen Partnern, um Carragelose-Produkte in weiteren Regionen, wie Asien und Osteuropa, anbieten zu können. Auch bei der Umstellung auf die neue Medizinprodukteverordnung (MDR) komme man sehr gut voran, wobei auch dieses Unterfangen finanzielle Mittel erfordere, die man mithilfe der Wandelanleihe bedienen könne, fügte Andreas Grassauer, CEO von Marinomed, hinzu. „Die Partnering-Gespräche für unsere Produkte Budesolv und Tacrosolv sind in vollem Gange und bleiben unsere höchste Priorität. Insgesamt sind wir mit unseren drei Assets Carragelose, Budesolv und Tacrosolv gut aufgestellt, um mittelfristig die operative Profitabilität zu erreichen“, so Grassauer.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.