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Die Marinomed Biotech AG erwirtschaftete im Jahr 2023 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 9,2 Mio. EUR, wovon der Großteil wieder auf den Verkauf von Carragelose-Produkten entfiel. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 18,6% gesunken (2022: 11,3 Mio. EUE). Dies sei in erster Linie auf ein geringeres Auftragsvolumen infolge hoher Lagerbestände der Carragelose-Partner zurückzuführen, so das Unternehmen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sanken demnach auf 2,6 Mio. EUR (2022: 8,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Stand am Ende des dritten Quartals 2023 (2,8 Mio. EUR) blieb diese Position nahuzu stabil. Als Gründe dafür verwies Marinomed auf ein strikteres Cash-Management und die Wiederaufnahme der Wandelanleihe mit Nice & Green.

Die obersten Prioritäten von Marinomed im Jahr 2024 seien die Verpartnerung der führenden Marinosolv-Produkte, die Wertmaximierung des Carragelose-Assets sowie die Erlangung der Marktzulassung für Carragelose in den USA.

Marinomed: Verpartnerung angestrebt

„Im Jahr 2023 haben wir mit unseren Initiativen zum Ausbau unseres Carragelose-Geschäfts gute Fortschritte gemacht. Die Einführung neuer Produkte, eine neue Partnerschaft in Südostasien, die Marktzulassung in Mexiko, neue klinische Daten und Patente steigerten den Wert dieses Assets. Gleichzeitig blieb der Umsatz mit Carragelose-Produkten erwartungsgemäß hinter den Rekorden früherer Pandemiejahre zurück. Dies ist in erster Linie auf die hohen Lagerbestände unserer Kunden zurückzuführen“, kommentiert Andreas Grassauer, CEO von Marinomed.

Man erwarte weitere wichtige Meilensteine im Carragelose-Geschäft im Jahr 2024. In der Partnerschaft mit Procter & Gamble habe man zuletzt große Fortschritte bei der Vorbereitung der FDA-Zulassung gemacht. Man sei zuversichtlich, dass man noch vor Ende 2024 die Zulassung erhalten und damit den weltweit größten OTC-Markt erschließen könne, so Grassauer.

„Wir möchten den Wert unseres Carragelose-Business weiter maximieren. Gleichzeitig haben wir Ende 2023 einen strukturierten Prozess gestartet, um verschiedene strategische Optionen für das Carragelose-Geschäft zu prüfen, und sind in Gesprächen mit potenziellen Partnern. Dies ist ein logischer Schritt zum richtigen Zeitpunkt und bietet uns die Möglichkeit, uns voll auf unsere Marinosolv-Plattform zu konzentrieren. Oberste Priorität hat für uns nach wie vor die Verpartnerung unserer Marinosolv-Leitprodukte Budesolv und Tacrosolv sowie die Konzentration auf unsere Kernkompetenzen Forschung und Entwicklung“, so Pascal Schmidt, CFO von Marinomed, weiter.

Aufgrund der aktuellen Auftragslage sehe man, dass die Umsätze mit Carragelose in der ersten Jahreshälfte weiter zurückgehen werden und der Auftragsbestand deutlich niedriger sei als im Februar letzten Jahres. „Wir nehmen jedoch eine steigende Nachfrage unserer Kunden für die Saison 2024/25 wahr. Ein Aufschwung ist auch zu erwarten, wenn die Produkteinführungen und Markterweiterungen wirksam werden. Mit der EIB gibt es eine erste Einigung und wir sind zuversichtlich, dass wir in der Folge mit der EIB und den anderen Kreditgebern eine Gesamtlösung erreichen werden“, so Schmidt.

Die Aktie der Marinomed Biotech AG ist an der Wiener Börse notiert. Im Vergleich zum Vortag gab der Kurs der Aktie um 0,60 EUR bzw. 2,42% nach und liegt aktuell bei 24,20 EUR. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 37 Mio. EUR.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.