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In einer Seed-Finanzierungsrunde sichert sich das Berliner Start-up Famedly insgesamt 2,5 Mio. EUR frisches Kapital für den Ausbau seiner Kommunikationslösung zu einer digitalen Dateninfrastruktur für das Gesundheitswesen. Neben dem Bestandsinvestor aQua healthcare Invest aus Göttingen beteiligen sich mit der österreichischen x-tention AG, deren Unternehmensgruppe digitale Produkte und Dienstleistungen für die Gesundheitsbranche anbietet, und dem Berliner Venture Capital Investor IBB Ventures, zwei neue Investoren an der Finanzierung.

Famedly: Anbindung an das Klinikinformationssystem

2019 sind Niklas Zender und Dr. Phillipp Kurtz mit einem einfachen Messenger (Chat, Bilder- und Dokumentenversand, etc.) für das Gesundheitswesen gestartet. Inzwischen bietet die ganzheitliche Lösung, durch die Digitalisierung medizinischer Arbeitsprozesse (Workflows), einen größeren Mehrwert für seine Nutzer aus dem Gesundheitswesen. So kann über eine Anbindung an das Klinikinformationssystem der Dokumentationsaufwand reduziert werden oder über das rollenbasierte Messaging der richtige Ansprechpartner automatisch erreicht werden.

Mit ihrer Vision, den Daten- und Informationsaustausch im Gesundheitswesen zu digitalisieren und zu vereinfachen, konnten die beiden Ärzte Bestandsinvestor aQua healthcare Invest, erneut für ein Investment gewinnen.

Start-up bedient neue regulatorische Voraussetzungen

Aufgrund der aktuellen Marktentwicklung und neuen regulatorischen Voraussetzungen im deutschen Gesundheitsmarkt kann Christian Seegers, Investment Director bei IBB Ventures, den Handlungsbedarf im Gesundheitswesen bestätigen und sieht in Famedly einen idealen Partner, der die Digitalisierung im Sektor vorantreiben kann. “Wir stehen bei diesem Thema in Deutschland noch am Anfang. Famedly ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie stark Startups – gerade aus Berlin – diese Veränderung im Gesundheitswesen prägen”, so Seegers.

Insbesondere in den Workflows sieht Herbert Stöger, Vorstand der x-tention AG, Famedlys Potential auf dem Gesundheitsmarkt. “Mit Famedly investieren wir erstmals in ein Start-up. Überzeugt hat uns das Produkt, das sich durch seine Interoperabilitätsstandards und die geplante TI-Messenger Konformität auch langfristig am Markt etablieren kann”, sagt Stöger und spielt damit auf die zunehmende Vernetzung von Kliniken, Praxen, Pflegediensten und Apotheken an.

“Wir werden das Investment nutzen, um unser Produkt weiterzuentwickeln und möchten den Messenger fit für die TI-Messenger Zertifizierung der gematik machen. Gerade arbeiten wir an großen Projekten und weiteren Workflows, die den Arbeitsalltag des medizinischen Personals erheblich erleichtern werden”, sagt Niklas Zender, Gründer von Famedly.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.