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Mogu Srl, ein italienisches Materialinnovationsunternehmen, das geringwertige Materialien und Rückstände aus der Agrarindustrie in hochwertige Produkte umwandelt, hat sich die Unterstützung von CDP Venture Capital, des European Circular Bioeconomy Fund (ECBF VC), Kering Ventures und Progress Tech Transfer gesichert, die sich im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde mit 11 Mio. EUR an dem Unternehmen beteiligt haben, um eine weitere industrielle Skalierung der Technologien des Unternehmens zu ermöglichen, die hinter ihren Schlüsselbereichen und Marken EPHEA und MOGU stehen.

Die Finanzierung erfolgte unter der Leitung von CDP Venture Capital und unter Mitwirkung von ECBF VC sowie unter Beteiligung von Kering Ventures und dem bisherigen Anteilseigner Progress Tech Transfer.

Mogu: Biologischer Fermentation und Biochemie für hochwertige Produkte

Die Finanzierungsrunde stellt einen sehr wichtigen Meilenstein für das Pionierunternehmen im Bereich Biotechnologie und Biomaterialien dar. Sie ermöglicht die weitere Skalierung der industriellen Aktivitäten (z. B. Demoanlage), die Erweiterung des Teams des Unternehmens sowie die Verstärkung der Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen des Unternehmens, um eine effektive Marktdurchdringung seiner hochwertigen, auf Myzel basierenden Produkte zu ermöglichen und die vielfältigen Vorteile für die Umwelt und darüber hinaus zu nutzen.

Das Unternehmen, dessen rechtlich eingetragener Name derzeit noch Mogu Srl lautet, ist bereits unter dem Namen SQIM bekannt; letzterer wird nun innerhalb weniger Wochen nach dem Stichtag der offizielle Firmenname werden.

Die gesammelten Mittel sollen es ermöglichen, die proprietäre technologische Plattform von biologischer Fermentation und Biochemie weiter zu kapitalisieren und die industrielle Skalierung zu beschleunigen, indem eine neue Demo-Produktionsanlage errichtet und in Betrieb genommen werden sollen, um die wachsende Nachfrage nach qualitätsorientierten Produkten auf Mycelbasis zu befriedigen. Darüber hinaus soll das Team vergrößert werden.

SQIM hat eine Reihe von umweltfreundlichen Lösungen entwickelt und produziert, die hauptsächlich für die Textil-, Leder-, Innenraum- und Automobilindustrie bestimmt sind.

Genauer gesagt produziert SQIM neben seiner Marke MOGU, die sich der Inneneinrichtung und Architektur widmet, mit EPHEA, eine neue Klasse von tierfreien Alternativen, die vor allem für die Mode- und Automobilbranche bestimmt sind. Mit seiner patentierten Fermentierungstechnik züchtet das Unternehmen Mycel-Rohstoffe, indem es die Zellen ausgewählter Pilzmyzelien in maßgeschneiderten Fermentationsprozessen zu kohärenten Platten verwebt, die zu 100 % aus Mycel-Biomasse bestehen. Diese Rohstoffe werden dann in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Gerbereiindustrie umgewandelt und veredelt, wobei innovative, umweltverträgliche und chromfreie Methoden zum Einsatz kommen. Das Ergebnis sind hochwertige Materialien, die heute zunächst für die Luxusmode und zunehmend für weitere Segmente und Märkte bestimmt sind.

SQIM wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz in Inarzo (VA), Italien.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.