Der Blick auf den US-Markt zu Beginn des Jahres zeigt, dass der Markteintritt der Branchengrößen Vanguard oder Charles Schwab zu einem massiven Anstieg des verwalteten Vermögens geführt hat – eine ähnliche Entwicklung ist auch für den deutschen Markt zu erwarten. Anbieter wie Werthstein (Dezember 2016), Truevest (Februar 2017) oder  Minveo (geplanter Start 2. Halbjahr 2017) generieren Wachstum in diesem Segment.

Neben Start-up-Vermögensverwaltern entdecken zunehmend die etablierten Häuser die Möglichkeiten der Digitalisierung und der online Vermögensverwaltung. „Alteingesessenen Banken“ wie comdirect (Mai 2017) und die Deutschen Bank (geplanter Start im Verlauf des Jahres) stehen in den Startlöchern. Auch die klassischen Vermögensverwalter ziehen mit. So hat bspw. der Vermögensverwalter DJE Kapital mit Solidvest einen Schritt in diese Richtung gemacht und sich so eine neue Zielgruppe eröffnet. „Durch die digitale Lösung der Online-Vermögensverwaltungsplattform wird eine Lücke im Markt geschlossen. Diese Verknüpfung ist von elementarer Bedeutung“, erklärt  Dr. Jan Ehrhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital.

Erik Podzuweit, CEO von Scalable Capital, konkretisiert: „Eine technologie-affine Zielgruppe zwischen 35 und 50 Jahren nutzt das  Online-Angebot aktiv. Essentiel für das Gelingen eines gelungenen Starts ist allerdings die Technik dahinter sowie die Bankpartnerschaft.“

Sowohl für unabhänige als auch konzerngebundende FinTechs ist die komplette technische Abwicklung mit nur einem Partner sehr sinnvoll. Für Banken, wie z.B. auch die Baader Bank, bietet dieses Marktumfeld neue Geschäftsfelder.

Der Autor Oliver Riedel ist Mitglied des Vorstands der Baader Bank und ist dort zuständig für das Kundengeschäft.

 

 

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