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Die Medigene AG hat die Finanzergebnisse für das am 31. Dezember 2023 zu Ende gegangene Geschäftsjahr bekannt gegeben und ein Unternehmens-Update veröffentlicht. Demnach beliefen sich die Umsätze auf 6,0 Mio. EUR, was einem Rückgang von 81 % (oder 25,2 Mio. EUR) gegenüber 31,2 Mio. EUR im Jahr 2022 entspricht. Die höheren Umsatzerlöse im Jahr 2022 waren nach Unternehmensangaben auf die umfassende TCR-T- und Technologiepartnerschaft mit BioNTech zurückzuführen, die im Februar 2022 abgeschlossen wurde und zu Produktumsätzen in Höhe von 20,9 Mio. EUR führte. Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 Umsätze aus den Partnerschaften mit 2seventy bio und Hongsheng Sciences erzielt.

Medigene: Fortschritte bei der Erweiterung der Pipeline

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) verringerten sich um 59% auf 11,5 Mio. EUR (2022: 28,5 Mio. EUR). Der deutliche Rückgang im Jahr 2023 sei im Wesentlichen auf die Abschreibung im Zusammenhang mit der vollständigen Wertminderung des an die Dr. Falk Pharma GmbH auslizenzierten Medikamentenkandidaten RhuDex in Höhe von 20,4 Mio. EUR im Jahr 2022 zurückzuführen.

Der Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2023 erhöhte sich auf 16,2 Mio. EUR im Vergleich zu 8,3 Mio. EUR im Jahr 2022. Der Anstieg sei auf die beschriebene Partnerschaft mit BioNTech im Februar 2022 und die damit verbundenen Umsätze zurückzuführen.

Zum 31. Dezember 2023 beliefen sich die liquiden Mittel demnach auf 8,7 Mio. EUR und die Festgelder auf 8 Mio. EUR, insgesamt 16,7 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 33,2 Mio. EUR). Die Liquiditätsreichweite wurde bis in den April 2025 verlängert (zuvor Q1 2025).

2023 war ein sehr produktives Jahr für Medigene. Wir haben bedeutende Fortschritte bei der Erweiterung unserer Pipeline in Richtung TCR-T-Therapien gemacht, die auf KRAS-Mutationen abzielen, welche zu den häufigsten Neoantigenen bei soliden Krebserkrankungen gehören“, sagte Selwyn Ho, Chief Executive Officer von Medigene. Man habe die End-to-End (E2E)-Plattform weiterentwickelt, indem neue Technologien wie das kostimulatorische CD40L-CD28-Switch-Protein hinzugefügt und man sich auf die Verbesserung der Zusammensetzung der Arzneimittel konzentriert habe, um eine bessere Wirksamkeit, Sicherheit und Beständigkeit zu erreichen. Dies spiegele sich in der Vergrößerung und der Breite des Patentportfolios wider.

„Wichtig ist, dass wir unser Leitprogramm MDG1015 in Richtung einer ersten klinischen Studie am Menschen weiterentwickelt haben, die vorbehaltlich der Finanzierung bis Ende 2024 erwartet wird. Diese First-in-Human-Studie wird sich an Patienten mit Magenkrebs, Eierstockkrebs, myxoiden/rundzelligen Liposarkomen und synovialen Sarkomen als erste klinische Indikationen richten“, so Ho.

Im Jahr 2024 wolle man die differenzierten TCR-T-Therapien für die Behandlung solider Tumore weiter vorantreiben. Zusätzlich sei geplant, die Fähigkeit des Unternehmens, optimale TCRs zu generieren, auch auf neue TCR-basierte Modalitäten jenseits der TCR-T-Zelltherapien anzuwenden, wie z.B. T-Zell-Engager allogene TCR-Natürliche Killerzellen. Diese Modalitäten sind sogenannte off-the-shelf-Therapien, d.h. sie müssen nicht für jeden Patienten individuell produziert werden, sondern sind sofort verfügbar. „Wir glauben, dass diese zusätzlichen potenziellen therapeutischen Optionen sehr vielversprechende kommerzielle Möglichkeiten für Medigene darstellen“, sagte CEO Ho.

Finanzprognose 2024

Die Finanzprognose für 2024 umfasst potenzielle künftige Meilensteinzahlungen aus bestehenden Partnerschaften, die mit überwiegender Wahrscheinlichkeit eintreten werden, in Höhe von 1 Mio. USD bzw. 2 Mio. EUR. Nach eigenen Angaben erwartet Medigene für das Jahr 2024 einen Umsatz zwischen 9 und 11 Millionen Euro. Das Unternehmen rechnet mit F&E-Kosten in Höhe von 11 bis 13 Mio. EUR.

Der Kurs der Medigene-Aktie lag zuletzt bei 2,07 EUR, was ein Rückgang von 0,06 EUR zum Vortag ist. Insgesamt hat die Aktie in den vergangenen 12 Monaten um 7,2 % zugelegt. Die Marktkapitalisierung liegt bei 57,97 Mio. EUR. Mehr dazu auch in unserem aktuellen Biotech & Co. Basket.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.