Stichwort Konferenz. Wie war die Konferenz in diesem Jahr?

Unsere Konferenz ist mittlerweile ein Fixtermin des österreichischen Kapitalmarktes geworden, an dem wir die Top-Themen diskutieren und bei dem fachlicher und persönlicher Mehrwert entsteht. Heuer hatten wir etwa mit dem Kriminalpsychologen Dr. Thomas Müller einen Experten als Key-note-Speaker, der mit uns über Krisen und deren psychologischen Gesetze sprach und somit persönliche Verhaltensanregungen weitergab.

Sie haben bereits Beispiele genannt. Was sind aktuell die Herausforderungen, denen sich IR-Manager in Österreich insbesondere stellen müssen? Und wie unterstützen Sie hier?
Aktuell stehen Themen wie Governance, Transparenz und Kommunikation sowie die Anforderungen der Investoren in diesen Bereichen im Mittelpunkt. Es ist stets von großer Bedeutung, sich den Entwicklungen an den Kapitalmärkten bewusst zu sein, die Trends zu kennen und so die Zielgruppen effektiv zu bedienen. Darüber hinaus ist zu sagen, dass die gesetzlichen Bestimmungen immer mehr werden und es die Herausforderung für uns als IR-Manager ist, auf eine „One Voice“-Policy des Unternehmens und auf eine stringente Kommunikation an alle Zielgruppen zu achten.

Zur Professionalisierung reicht es zumeist nicht, „nur“ von Best Practices zu lernen, sondern es benötigt auch einer gemeinsamen Berufskultur, geteilter Standards und eines einheitlichen Berufsbildes. Fördern Sie Aktivitäten in der Weiterbildung und Forschung?
Selbstverständlich. Beispielswiese bieten wir im Rahmen der C.I.R.A.-Akademie IR-Trainings an. Mit den Formaten IR-Professional und IR-Advanced decken wir den Junior- und Senior-Weiterbildungsbedarf ab. Zudem gibt es ein bereits etabliertes Ausbildungsseminar für IR-Assistenten, in enger Zusammenarbeit mit dem DIRK und dem IR club Schweiz, im Angebot. Es vermittelt Basiswissen und bietet die Möglichkeit mit Schweizer, deutschen und österreichischen Kollegen zu netzwerken. Der nächste Kurs „Investor Relations Assistenz: Fit for the Job“, den wir gemeinsam mit dem DIRK und IR-Club initiieren, findet Anfang November statt. Aber auch der CIRO, den der DIRK anbietet, wird als Qualitätsmerkmal von österreichischen Unternehmen nachgefragt.

Wie oben erwähnt, arbeiten Sie eng mit Ihren deutschen und österreichischen Kollegen im DIRK und CIRA zusammen. Wobei kooperieren Sie ganz konkret? Wollen Sie diese Zusammenarbeit weiter stärken?
Das eben genannte Beispiel der Weiterbildung ist ein Bereich, in dem wir eng verzahnt sind mit dem DIRK wie auch dem IR club Schweiz. So sind alle drei Verbände zusammen Veranstalter und realisieren in der Kommunikation, wie auch im Teilnehmermanagement Synergien. Zudem findet bei regelmäßigen Treffen ein inhaltlicher Austausch mit den Kollegen statt. Dieser ermöglicht sowohl einen Wissenstransfer als auch Inspiration für die Aktivitäten im eigenen Verband, oder eben für die Weiterentwicklung der gemeinsamen Services und Bildungsangebote.

Herr Hagenauer, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

Harald Hagenauer, Vorstandsvorsitzender der C.I.R.A. leitet seit November 2005 den Bereich Investor Relations bei der Österreichischen Post und hat den Börsengang der Post im Mai 2006 betreut. Zuvor war er u.a. bei VOEST-ALPINE Industrial Services in Linz und bei der VATECH.

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