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Die Freiburger Spindiag GmbH, ein vor vier Jahren aus dem Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme ausgegründetes Medizintechnik-Start-up, hat den planmäßigen Abschluss einer Serie-B-Finanzierung in Höhe von 16,3 Mio. EUR bekanntgegeben. An Spindiags vierter Finanzierungsrunde beteiligen sich die bisherigen Kapitalgeber sowie Think.Health Ventures als neuer Investor aus dem Bereich Health Care.

Spindiag: Markteinführung der Rhonda Diagnostik Plattform

Mit der Kapitalerhöhung soll die Markteinführung der Rhonda Diagnostik Plattform zum Nachweis des Sars-CoV-2 Virus ermöglicht werden. Das „Mini-Labor“ wurde für den dezentralen Einsatz am Ort der Probenentnahme entwickelt und zeichnet sich durch eine einfache und zuverlässige Testdurchführung aus. Das System basiert auf einem zweistufigen PCR Verfahren, einer Weiterentwicklung des Laboranalysestandards Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR). Ob eine Person mit dem Corona Virus infiziert ist oder nicht, kann sich demnach mit dem Rhonda Testsystem innerhalb von 30 bis 40 Minuten, bestimmen lassen.

Das System befindet sich derzeit in der analytischen Prüfung. Mit einer Marktzulassung in Deutschland und der EU rechnet das Unternehmen im dritten Quartal 2020.

Einsatz dort, wo schnelle Testergebnisse benötigt werden

Dazu Dr. Daniel Mark, Geschäftsführer und Mitgründer der Spindiag GmbH: „Die Serie-B-Finanzierungsrunde ist ein signifikanter Meilenstein auf dem Weg zur Markteinführung unseres Corona Schnelltests und für die Weiterentwicklung unserer Testplattform, die schnelle Infektionsdiagnostiken vor Ort ermöglichen soll. So wird dieses Jahr auch noch ein Test auf multiresistente Bakterien (MRSA) in Deutschland und der EU zugelassen werden, und die Markteinführung weiterer Tests in 2021 vorbereitet.“

Manfred Hoffmann Gesellschafter der WBG Pflegeheime und Spindiag Investor seit 2019 ergänzte: „Dezentral einsetzbare Testsysteme zum zuverlässigen Nachweis von Sars-CoV-2 könnten vor allem bei der Umsetzung der schrittweisen Corona-Lockerungspolitik eine wichtige Rolle spielen.“ So wurde das Rhonda Testsystem speziell für den mobilen Einsatz am Point of Care konzipiert. Es könne aber auch außerhalb vom Krankenhaus eingesetzt werden, und zwar überall dort, wo schnelle Testergebnisse benötigt würden, zum Beispiel in Pflegeheimen, an Grenzübergängen, Flughäfen oder in Unternehmen.

Die Finanzierung folgt auf eine erst im April bekannt gegebene Förderung in Höhe von sechs Mio. EUR durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, die das Unternehmen gemeinsam mit dem Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme erhalten hat. Mit der Finanzhilfe wird auf der bestehenden Diagnostik-Plattform ein Test zum Nachweis des Sars-CoV-2 Virus etabliert. Zudem können mit der Förderung die Produktionskapazitäten der Testkartuschen weiter erhöht werden, um für den Markteintritt gerüstet zu sein.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.