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Das Health Tech-Unternehmen Volta Medical aus Marseille/Frankreich, welches auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Lösungen entwickelt, die Elektrophysiologen bei der Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern unterstützen, gab den Abschluss einer neuen Serie-B-Finanzierung in Höhe von 36 Mio. EUR bekannt, womit sich das von Volta Medical insgesamt aufgenommene Kapital auf über 70 Mio. EUR erhöht.

Volta Medical: Genehmigungen angestrebt

Die Finanzierungsrunde wurde von Vensana Capital mit Sitz in den USA angeführt und von Lightstone Ventures und dem bestehenden Investor Gilde Healthcare kofinanziert. Die Finanzierung soll dazu beitragen, die Entwicklung neuer Produkte zu beschleunigen, weitere klinische Studien zu unterstützen, die Kommerzialisierung in den USA vorzubereiten und weitere behördliche Genehmigungen zu erhalten.

Das Hauptprodukt des Unternehmens, VOLTA VX1, ist die erste kommerziell verfügbare auf KI-basierende Softwarelösung („AI Decision Support Software“), die Ärzte in Echtzeit bei der Identifizierung und Annotation von spezifischen Anomalien (so genannter „dispergierter Elektrogramme“) auf anatomischen und elektrischen 3D-Karten des Herzens anleiten kann. Die Technologie soll optimierte Katheterablationseingriffe bei komplexen Arrhythmien, einschließlich persistierendem Vorhofflimmern, ermöglichen.

„Es besteht ein dringender Bedarf, die Präzision und Konsistenz von Ablationseingriffen am Herzen bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern zu verbessern“, sagte Theophile Mohr Durdez, CEO und Mitbegründer von Volta Medical. „Da die Hälfte dieser Patienten wiederholt behandelt werden muss, benötigen die behandelnden Ärzte Instrumente, die ihnen dabei helfen, die Krankheit besser zu verstehen und die Behandlungsergebnisse drastisch zu verbessern.“

„Die Technologie von Volta Medical soll die Art und Weise neu definieren, wie Elektrophysiologen in Echtzeit Entscheidungen bei der Identifizierung von Bereichen treffen, die für die Persistenz von Vorhofflimmern relevant sind“, fügte Dr. Justin Klein, Mitbegründer und geschäftsführender Partner von Vensana Capital, hinzu.

Neuer CFO kommt von Surgical Innovation Associates

Volta Medical gibt zudem die Ernennung von John Slump zum Chief Financiel Officer (CFO) von Volta Medical bekannt. Als Gründer und CFO hat er mehrere MedTech-Unternehmen geleitet – vom Konzept über die behördliche Zulassung und das kommerzielle Wachstum bis hin zu strategischen Übernahmen. Zuletzt war er CFO von Surgical Innovation Associates, einem Medizintechnikunternehmen im Bereich der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, das von Integra LifeSciences übernommen wurde. Zuvor war er Mitbegründer von FARAPULSE, einem Medizintechnikunternehmen im Bereich der Elektrophysiologie, das 2021 von Boston Scientific akquiriert wurde. Davor war Slump als CFO von Attune Medical tätig, einem Medizintechnikunternehmen, das proprietäre Geräte für das Temperaturmanagement in der Speiseröhre für die Elektrophysiologie und andere chirurgische Märkte vermarktet.

Volta Medical wurde 2016 von drei Ärzten und einem Data Scientist in Marseille, Frankreich, gegründet. Das Unternehmen entwickelt datengesteuerte Medizinprodukte, die auf großen Datenbanken von Verfahrensdaten basieren. Das erste Produkt des Unternehmens, VX1, ein digitales, KI-basiertes Gerät und Algorithmus, unterstützt Kardiologen operationsbegleitend in Echtzeit bei der Identifikation spezifischer abnormaler Elektrogramme (EGMs), so genannter dispergierter Elektrogramme.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.