Diese Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung von BIO Deutschland e.V.

Die Myelofibrose ist eine seltene, schwer zu behandelnde Form von Blutkrebs. Das Gewebe im Knochenmark vernarbt und die Bildung roter Blutkörperchen wird eingeschränkt. In Deutschland erkranken jährlich rund 1000 Menschen neu. Die Betroffenen leiden an einer Vielzahl von Symptomen, nur die Hälfte lebt nach der Diagnose länger als fünf Jahre.

Vielversprechender neuer Behandlungsansatz

Das deutsche Biotechnologie-Unternehmen MorphoSys untersucht zurzeit in bereits weit fortgeschrittenen klinischen Studien einen neuen Behandlungsansatz. Die bisher präsentierten Daten sind vielversprechend; die entscheidenden Ergebnisse werden Ende 2023 erwartet. Anlässlich des heutigen internationalen Myelofibrose Awareness Tags betont der Branchenverband BIO Deutschland deshalb die wichtige Rolle der Biotechnologie-Unternehmen bei der Entwicklung neuer Therapien.Die Rolle der Biotechnologie-Unternehmen in der Therapieentwicklung

MorphoSys‘ innovativer Wirkstoff

„Wir wollen für Menschen mit Blutkrebs bessere Behandlungsergebnisse ermöglichen, denn die derzeitigen Therapiemöglichkeiten für Myelofibrose sind für viele Patientinnen und Patienten begrenzt“, sagte Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys. „Mit unserem neuen Wirkstoff erhoffen wir uns die Möglichkeit, die Standardbehandlung für diese schwerwiegende Erkrankung zu verbessern. Wir wollen außerdem, den Einsatz in andere verwandte Erkrankungen ausweiten, für die ebenfalls bessere Therapie-Optionen benötigt werden.“

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland ergänzt: „Biotechnologie-Unternehmen sind äußerst wichtige Treiber medizinischer Innovation. Das hat die Pandemie gezeigt. Mehr als die Hälfte neuer Wirkstoffe kommt ursprünglich aus diesen, meist kleinen und mittleren Unternehmen. Das bestätigen viele bisherige Erfolge, wie beispielsweise auch die von MorphoSys.“

Potenzial der Kombinationstherapie bei Myelofibrose

MorphoSys untersucht einen neuartigen Wirkstoff, der Gene herunterreguliert, die bei Blutkrebs eine Rolle spielen. Die Kombination aus dem neuen und anderen, jetzt schon eingesetzten Wirkstoffen könnte bei Myelofibrose positiv verstärkende Wirkung haben, darauf deuten vorläufige klinische Daten hin. Medizinische Experten sehen in der Kombinationstherapie viel Potenzial, denn nur die Hälfte der Patientinnen und Patienten erreicht mit bisherigen Therapien eine ausreichende Kontrolle der Krankheit und die Dauer des Ansprechens ist oft begrenzt.

Ausblick auf die erwarteten Topline-Daten der Phase 3-Studie MANIFEST-2

Der MorphoSys-Wirkstoff wird derzeit zur Behandlung von Myelofibrose und anderen ähnlichen Erkrankungen untersucht und wurde noch nicht von einer Zulassungsbehörde geprüft oder zugelassen. Die entscheidenden Topline-Daten der zulassungsrelevanten Phase 3-Studie MANIFEST-2 zur Erstlinienbehandlung der Myelofibrose werden für Ende 2023 erwartet.

Den Originaltext dieser Pressemitteilung finden Sie unter:
www.biodeutschland.org/de/pressemitteilungen-uebersicht.html zur Verfügung.
Weitere Informationen zu BIO Deutschland e.V. unter:
www.biodeutschland.org
Weitere Informationen zu MorphoSys unter:
www.morphosys.de

Autor/Autorin

Urs Moesenfechtel, M.A. (geb. 1978) studierte von 1998 bis 2005 Germanistik, Erwachsenenpädagogik und Politikwissenschaften an den Universitäten Köln und Leipzig. Von 2013 bis 2020 war er am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) als Presse- und Öffentlichkeitsreferent für die Themen Naturkapital und Bioökonomie zuständig. 2021 gab er das Buch "Das System Bioökonomie" heraus, das 2022 auch auf Englisch erschien. 2021 übernahm er die Interimskoordination des Deutschen Bioökonomierats. 2021 und 2022 war er Wissenschaftsredakteur für das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Seit 2021 ist er als Redakteur für die GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig.