Bildnachweis: CatalYm.

Das Münchener Biotech-Unternehmen CatalYm hat gestern aktuelle Phase-2a-Ergebnisse seiner laufenden GDFATHER-2-Studie (GDF-15 Antibody-mediaTed Human Effector Cell Relocation Phase 2) (NCT04725474) in einer mündlichen Präsentation auf dem European Society for Medical Oncology (ESMO) Immuno-Oncology Congress  vorgestellt. Die Daten sollen belegen, dass die Behandlung mit einer Kombination aus CatalYms Hauptkandidaten Visugromab und Nivolumab eine überzeugende antitumorale Aktivität bei (nach strengen Kriterien) Anti-PD-1/PD-L1-rezidiviertem/refraktärem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und Urothelkrebs (UC) erzielt, unter Beibehaltung eines positiven Sicherheits- und Verträglichkeitsprofils.

Visugromab ist ein monoklonaler Antikörper, der den tumorproduzierten Wachstumsdifferenzierungsfaktor 15 (GDF-15) neutralisieren soll, einen zentralen Mediator der Immunresistenz gegen Krebstherapien.

CatalYm: Weitere Studien in 2024 geplant

„Diese Daten, insbesondere die klinische Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit der Reaktionen, die mit Visugromab/Nivolumab bei nicht-plattenepithelialem NSCLC und UC beobachtet wurden, sind wirklich außergewöhnlich für Anti-PD-1/PD-L1-rezidivierende/refraktäre solide Tumorerkrankungen im fortgeschrittenen Stadium beziehungsweise unter Letztlinientherapie, die mit einer I/O-Kombinationstherapie behandelt werden. Es unterstreicht das Potenzial von Visugromab, die Immuntherapie-Refraktärität umzukehren und die CPI-Aktivität wieder auf ein Niveau wiederherzustellen, das dem Niveau einer CPI-naiven Erkrankung entspricht oder nahe daran liegt“, sagte Professor Eugen Leo, Chief Medical Officer bei CatalYm. Die beeindruckende Dauer des Ansprechens, die sich mit 6/8 anhaltenden Reaktionen immer weiter verlängert, sei ein Hinweis auf die Wiederherstellung einer dauerhaften immunologischen Tumorkontrolle bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren, die zuvor die verfügbare Standardversorgung ausgeschöpft hatten und einen Rückfall oder Refraktärität gegenüber früheren Anti-PD-1/PD-L1 Therapien hätten, so Leo.

Die ausgereiften Ergebnisse der NSCLC- und UC-Phase-2a-Kohorten umfassten insgesamt 27 Patienten in jeder Indikation. Die objektive Ansprechrate (ORR) gemäß RECIST-Kriterien betrug sowohl in der NSCLC- als auch in der UC-Kohorte 14,8 % (4/27) und 21,1 % (4/19) bei nicht-plattenepithelialem NSCLC. Die mittlere Ansprechdauer (DoR) hat 11 Monate bei nicht-plattenepithelialem NSCLC und 10 Monate bei UC überschritten und nimmt weiter zu, wobei 6/8 Probanden, die ansprachen, ihre Studienbehandlung fortsetzen.

Die Phase 2a GDFATHER-2-Studie wurde im März 2022 gestartet. Die laufende Studie besteht aus zwei Segmenten mit bis zu sieben Kohorten, an denen voraussichtlich insgesamt über 200 Patienten in verschiedenen Kohorten teilnehmen werden. Basierend auf den ausgereiften Phase-2a-Ergebnissen plant CatalYm, im ersten Halbjahr 2024 randomisierte, kontrollierte Studien in mehreren wichtigen Krebsindikationen in Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren und Standardbehandlungen in frühen Behandlungslinien zu starten.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.