Bildnachweis: Sergey Nivens – stock.adobe.com.

Zum ersten Mal startete dieses Jahr der Entrepreneurial Life Science Accelerator, kurz ELSA, der von der Life Science Factory, Fraunhofer AHEAD und Helmholtz München initiiert wurde. Als Weiterentwicklung des ehemaligen AHEAD Life Science Tracks wurden erstmals innovative Start-ups und Life-Science-Projekte von den drei Institutionen unterstützt.

Zum Abschluss des Programms fand am 15. Dezember ein Pitch-Event vor einer Expertenjury und Publikum statt, bei dem das Start-up Advylop als Gewinner gekürt wurde. Das Siegerteam kann sich über die Möglichkeit weiterer Coachingstunden im Wert von 1.000 Euro freuen.

ELSA: Mit Unterstützung in die Gründungsphase starten

Der Startschuss für das ELSA-Programm, das sich explizit an Life Science Start-ups richtet, fiel in diesem September. In dem Programm werden u.a. die Bereiche Life-Science-Markt, Industrie und Go-to-Market an drei zweitägigen Check-ins behandelt. Im Mittelpunkt stehen dabei 1-zu-1-Coachings mit Experten zu individuellen Themen wie Finanzierungsmodelle, IP oder Pitches. Über einen Zeitraum von vier Monaten wurde den Teams die Gelegenheit geboten, ihre Idee im Austausch weiterzuentwickeln, ihr Geschäftsmodell zu schärfen und Zugang zu Fachwissen und Finanzierung durch zielgruppenorientierte Pitches zu erhalten.

„Der Bedarf an Unterstützung ist im Bereich der Life Science Start-ups hoch und sehr individuell. Das Programm hilft den teilnehmenden Start-ups unmittelbar durch die Fachexpertise der Partner und Branchenexperten. Durch exklusive Einzel-Sessions können wir sehr bedarfsorientiert agieren und jedem Start-up den Support bieten, den es gerade benötigt”, erklärt Sten Küster, Program & Event Manager der Life Science Factory, die Zielsetzung von ELSA.

Und auch die teilnehmenden Start-ups zeigten sich vom Programm überzeugt: „Besonders begeistert hat mich der fortlaufende Austausch mit den Experten und Expertinnen, und dass ich so mein Netzwerk ausbauen konnte. Die Qualität der Experten und des Life Science Factory Teams ermöglichten es mir, meine Geschäftsidee klarer herauszukristallisieren und mir wurde klar, wie BioTech-Innovationen in Deutschland funktionieren”, sagt Virginie Clement-Schatlo, Projektleiterin beim Göttinger Start-up GliTTher (Glioma Targeted Therapy).

Benjamin Pardowitz vom Berliner MedTech Start-up Roowalk nimmt eine Reihe von Erkenntnissen aus den vier Monaten mit: „Ich bin dankbar für die hilfreichen Praxis-Einblicke in frühe Phasen der Produktentwicklung von Medizinprodukten, Themen bei der Zulassung, zu den möglichen Finanzierungen und die Einblicke in Exit-Stories anderer MedTech Firmen durch die erfahrenen Coaches. Zu realisieren, wo die Lücke zwischen Theorie und Praxis klafft, war ein enormes Learning für mich. Insbesondere das Wissen, dass für frühphasige Start-ups nicht unbedingt VCs die passenden ersten Finanzierungspartner sein müssen, nehmen wir für unsere weitere Planung des Produkts mit“, so Pardowitz.

Die vom Life-Science-Konzern Sartorius initiierte, eigenständige Life Science Factory fördert den wissenschaftlichen Fortschritt und Firmengründungen im Life-Science-Bereich. Ziel ist es, Forschung und Entwicklung innovativer Technologien mit einem klaren Anwendungsfokus zu stärken und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Raum zu bieten, erste Schritte außerhalb akademischer Institutionen zu gehen. Seit Januar 2022 bietet die Life Science Factory im Göttinger Sartorius Quartier moderne und vollausgestattete Laborflächen, Coworking-Plätze, multi-nutzbare Veranstaltungsflächen sowie eine Prototyping-Werkstatt. Regelmäßige Veranstaltungs-, Beratungs- und Workshop-Angebote bilden einen komplettieren das Angebot der Life Science Factory.

Die nächste Auflage des ELSA-Programms startet im September 2023. Weitere Einzelheiten werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.