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Patronus, ein in Berlin ansässiges Start-up für Senioren-Tech, hat in seiner Series-A-Finanzierungsrunde 27 Mio. EUR eingesammelt. Die Finanzierungsrunde ist die bisher größte Serie A in der europäischen Altenpflege. Sie wurde vom Pariser Investor Singular und dem New Yorker Investor Adjacent, mit Beteiligung von Burda Principal Investments (BPI) sowie der bestehenden Investoren Cavalry Ventures und UVC Partners angeführt. Die Series A wurde weniger als ein Jahr nach der Seed-Runde abgeschlossen, bei der das Unternehmen sechs Mio. EUR einnhemen konnte.

Patronus: Hilfe in Notsituationen

Patronus kam 2021 auf den Markt, um eines der dringendsten Probleme älterer Menschen anzugehen: Die Angst, in eine Notsituation zu geraten und keine Hilfe zu bekommen. Da ältere Menschen ihre Zeit häufig alleine verbringen, wird ihr Alltag durch diese Angst beeinträchtigt. Patronus will dieses Problem lösen, indem es eine Software anbietet, die Smartwatches in digitale Uhren für ältere Menschen verwandelt. Die Uhrensoftware liefert rund um die Uhr eine Verbindung zur Notrufzentrale, die Zugang zu den entsprechenden Gesundheitsdaten und den Kontaktdaten der Betreuenden oder Angehörigen. Durch eine weitreichende Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom kann die Uhr sowohl zu Hause, als auch unterwegs genutzt werden.

„Eine Finanzierungsrunde in dieser Größenordnung ist im derzeitigen Marktumfeld nicht selbstverständlich. Sie zeigt die Relevanz und Dringlichkeit, die der demografische Wandel mit sich bringt“, sagt Ben Staudt, Mitgründer von Patronus.

Patronus konzentrierte sich zunächst darauf, Familienmitgliedern die Möglichkeit zu bieten, näher an der zu pflegenden Person zu sein und so Gewissheit über ihr Wohlbefinden zu erhalten. Dies funktioniert über die Patronus-App. In Zukunft will das Start-up seine App auch häuslichen Pflegerinnen und Pflegern, Pflegeheimen und Ärztinnen und Ärzten zugänglich machen. Durch die Bereitstellung umfassender digitaler Daten soll die Pflege älterer Menschen effizienter und individueller werden.

„Gerade angesichts des eklatanten Fachkräftemangels in der Pflege sollten wir darüber nachdenken, wie wir das Pflegepersonal entlasten und gleichzeitig eine exzellente medizinische Versorgung sicherstellen. Dabei müssen wir langfristig denken, denn wir wissen, dass der demografische Wandel eine globale Entwicklung ist. Wir wollen sicherstellen, dass die Altenpflege in 20 Jahren besser ist als heute“, so Tim Wagner, Mitgründer von Patronus.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.