Bildnachweis: Gorodenkoff – stock.adobe.com.

IQM will das frische Kapital der Serie A2-Finanzierung nutzen, um seine internationale Präsenz zu stärken, die Produktentwicklung zu beschleunigen und um mit seiner Technologie künftig dazu beizutragen, die Klimakrise und Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zu bekämpfen.

IQM: Größte europäische Finanzierungsrunde in Quantencomputer-Hersteller

Angeführt wird die aktuelle Finanzierung von World Fund, der wie Varma, OurCrowd, EIC Fund, Bayern Capital, QuIC SPV und Tolfino neu zum IQM-Investorenkreis hinzustoßen. Neben dem IQM-Erstinvestor MIG nehmen mit Tesi, OpenOcean, Maki.vc, Matadero, QED, Vsquared, Salvia GmbH, Santo Venture Capital GmbH und Tencent weitere Altinvestoren an der Runde teil. Die aktuelle Finanzierung beinhaltet ebenfalls 25 Mio. EUR eines 35 Mio.-EUR-Darlehens der Europäischen Investment Bank (EIB) und folgt einer Serie A1-Finanzierung aus dem Jahr 2020 in Höhe von 39 Mio. EUR. Im Rahmen der Finanzierung ist u.a. der neue MIG Fonds 17 erstmals in die Finanzierung eines Beteiligungsunternehmens einbezogen worden.

Das finnisch-deutsche Start-up gilt als einer der Pioniere für Quantencomputer. Seit der Gründung 2018 ist IQM zum am schnellsten wachsenden Unternehmen für Quantencomputer geworden und konnte seine Position als europaweiter Marktführer beim Bau von supraleitenden Quantencomputern festigen. Das Unternehmen ist zudem das einzige europäische Unternehmen, das bereits komplette Quantensysteme liefert. Einer BCG-Studie[1] zufolge könnte der Wert der Quanten-Technologie über die nächsten 15 bis 30 Jahre auf bis zu 850 Mrd. USD anwachsen.

IQM sucht Lösungen für einige der drängendsten Probleme in den Bereichen Gesundheit, Chemie, Finanzen und Logistik. In Zukunft könnten Quantencomputer bei der Bewältigung von Klimaproblemen eine wesentliche Rolle spielen, da die Technologie in der Lage ist, Lösungen zu modellieren, die mit der Rechenleistung herkömmlicher Computer nicht möglich wären.

IQM stattet Forschungseinrichtungen und Supercomputer-Rechenzentren mit Quantencomputern aus, die vor Ort errichtet werden und auf deren Hardware vollständig zugegriffen werden kann. Das Unternehmen baut in Zusammenarbeit mit VTT Finnlands ersten kommerziellen 54-qubit Quantencomputer. In Deutschland baut das von IQM geführtes Konsortium Q-Exa ebenfalls einen Quantencomputer. Dieser soll in einen HPC Supercomputer integriert werden, um einen Quantenbeschleuniger für künftige wissenschaftliche Forschung zu schaffen. IQM beschäftigt in seinen Büros in Paris, Madrid, München und Espoo mehr als 180 Mitarbeiter.

[1] https://www.bcg.com/publications/2021/building-quantum-advantage

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.