Zustimmung durch proaktiven, transparenten Dialog
Die Verträge wurden schließlich an einem Samstag unterschrieben und ad hoc gemeldet – kein besonders günstiges Timing, um die verschiedenen Zielgruppen zu erreichen oder gar zu überzeugen. FTI Consulting aktivierte daher auch die französischen Kollegen, die spezifische Handlungsempfehlungen für die dortigen Stakeholder gaben. Das gesamte Wochenende standen die Teams bereit, Anfragen von Analysten, Investoren und Medien zu beantworten. Außerdem wurden in beiden Ländern proaktiv die Nachrichtenagenturen angesprochen, um diese Transaktion einzuordnen. Die erste Berichterstattung war daher durchweg neutral bis positiv und die Grundlage für die eigentliche Medien- und Investorenkommunikation: Am Montag wurden Telefonkonferenzen für Medien und Analysten, Interviews und One-on-Ones abgehalten. Darin wurde auch die Refinanzierung der 1,3 Mrd. EUR schweren Transaktion angekündigt (Debt und Equity), so dass die Umsetzung einige  Wochen später nicht für negative Überraschungen sorgte.  Außerdem wurden die Mitarbeiter beider Firmen in Townhalls informiert und der Symrise-Vorstandsvorsitzende Dr. Heinz-Jürgen Bertram bereiste sämtliche Diana-Standorte, um sich und das Unternehmen persönlich vorzustellen.

Auch unmittelbar vor und während der Integrationsphase wurde intensiv kommuniziert: Führungskräfte beider Seiten erarbeiteten in Offsites das gemeinsame Verständnis zur Zusammenarbeit mit Fokus auf Wachstum und Synergien und die Diana-Mitarbeiter wurden zum Closing u.a. mit einem Welcome-Paket begrüßt. Innerhalb der Quartalsberichterstattung und in Interviews informierte der Vorstand über den Stand sowie erste Erfolge der Integration. Außerdem wurde das Financial Reporting um zusätzliche Kennzahlen sowie absolute und bereinigte Angaben erweitert. Ihr eigenes Bild konnten sich Analysten und Investoren schließlich im Juni dieses Jahres machen: Die Investor Relations lud zum Capital Markets Day in die Diana-Zentrale nach Vannes ein. Die Resonanz bestätigte: Diana war ein strategisch sinnvoller Erwerb und zahlt voll auf das nachhaltige, profitable Wachstum von Symrise ein. Die seinerzeit als hoch empfundene Bewertung von Diana (14x EBITDA) hat Symrise mittlerweile auf Gruppenebene übertroffen.

Über Symrise:
Rund 80 mal täglich kommen Verbraucher indirekt mit Symrise in Berührung, sei es beim Zähneputzen, Händewaschen oder Kaugummikauen. Symrise stellt Duftstoffe und Aromen her und greift dabei auf über 10.000 Rohmaterialien zurück. Seit dem Börsengang 2006 erzielte Symrise ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von rund 7%, hauptsächlich durch organisches Wachstum, aber auch durch gezielte Übernahmen.


*Tobias Erfurth leitet seit 2011 die Investor Relations bei der Symrise AG. Nach Banklehre und BWL-Studium war er zunächst im Bereich Equity Capital Markets auf Bankenseite tätig und wechselte 2003 in den Bereich IR.

Carolin Amann berät bei FTI Consulting seit 2007 Unternehmen in allen Aspekten der Kapitalmarktkommunikation, inklusive M&A-Transaktionen. Zuvor arbeitete sie in der Corporate Communications und Investor Relations auf Unternehmensseite.  

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